Gehärtete Ventilsitze

Grisu

Mitglied Gold
Fahrzeug
Dacia Jogger LPG
Baujahr
2023
Eines ist mir unklar und schwirrt mir seit Tagen im Kopf umher.

Ende der 70ger wurde allmählich das verbleite Benzin vom Markt entfernt und gleichzeitig wurden Neufahrzeuge nur noch mit gehärteten Ventilsitzen ausgeliefert .
Wer sich noch erinnern kann, manchen alten Fahrzeugen musste man einen Blei-Ersatz beim Tanken dazu geben, damit der Motor nicht rappelt. Die Fahrzeuge ohne gehärteten Ventilsitz starben dann langsam aus, und die Welt war in Ordnung.

Heute habe ich einen Dacia (auf LPG umgerüstet) und man sagte mir beim Einbau der Anlage dass der Wagen nicht Vollgasfest sei...........weil die Ventilsitze nicht gehärtet sind.

Ich dachte dass es seit ca. 1980 gar keine ungehärteten Ventilsitze mehr gibt !!! :angry:

Wer klärt mich mal auf.
Aber nix von Bienen und Blümchen erzählen.........
 
Ventilsitze

Es müsste richtig heißen es wurden Ventilsitzringe aus Stahl verbaut.
Es gab Hersteller die haben auch aus gehärteten Stahl welche verbaut.
Vermutlich aus Kostengründen hat man dann darauf verzichtet.
Unser Chevrolet Evanda war Vollgasfest, so vom Hersteller zugelassen.
Es gibt aber Motoreninstandsetzer wie z.b.
Gasumbauten | Wienstroth
Die modifizieren den Zylinderkopf und danach ist es Vollgasfest.
 
Vollgasfest hat nicht unbedingt was mit Gasfahrzeugen zu tun....
Beispiel: 10 Jahre alte 125er Yamaha ( luftgekühlt) ist nicht vollgasfest! ( max. 80% als Dauerleistung)
Es tut aber keinem Motor gut, wenn er stundenlang " gedroschen" wird...
Verhätscheln muss man aber auch nicht.
Ist halt von Vorteil, wenn man die Sprache der Motormechanik versteht!:);)

Bei den Motorrädern von Honda durfte man schon recht früh bleifreien Sprit fahren.
Seit 1968.
 
und man sagte mir beim Einbau der Anlage dass der Wagen nicht Vollgasfest sei

Moin,

das ist eigentlich eine Bezeichnung die in den 50ern so langsam ausstarb.

Es war wohl damals noch etwas besonderes wenn ein Fahrzeug vollgasfest bzw. autobahnfest war. D.h. über lange Strecken mit konstant hoher Geschwindgekit/Motorleistung gefahren werden konnte.
Was ja ohne Autobahnen damals auf den Landstraßen nicht ging. Dort fuhr man stark wechselnde Geschwindigkeiten die dem Motor auch Abkühlphasen bescherten.
Und Fahrzeuge die in Ländern ohne AB bzw. mit Geschwindigkeitsbeschränkungen konstruiert wurden hatten damals in D durchaus ihre Motorprobleme. Also z.B. Fahrzeug aus GB oder den Staaten.
 
...Und Fahrzeuge die in Ländern ohne AB bzw. mit Geschwindigkeitsbeschränkungen konstruiert wurden hatten damals in D durchaus ihre Motorprobleme. Also z.B. Fahrzeug aus GB oder den Staaten.
Ja,
..selbst Volvo hatte 'ausGründen' in D anfangs Motorprobleme..
 
und man sagte mir beim Einbau der Anlage dass der Wagen nicht Vollgasfest sei.
Dann würde dein Umrüster eingestehen, das er die Gasanlage bei Volllast nicht richtig eingestellt hat bzw nicht weiss, wie die Gasanlage eingestellt werden muss, damit sie synchron zur Benzinsteuerung arbeitet.

Wenn er aber (Auto)gasfest gemeint hat, bedeutet das, das die Materialpaarung Ventil-Ventilsitz ungünstig ist, so das im Gasbetrieb durch Microverschweißung ein höherer Verschleiss als unter Benzin auftritt.

Hier in den ersten beiden Links kannst du etwas über die Materialpaarungen lesen.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #9
@ Texas Hierbei handelt es sich sicher um die Materialpaarung

Habe den Wagen bei einem Umrüster gehabt der NUR so etwas macht, und sich auch bestimmt damit auskennt. Der Mechaniker meinte dass ich den Wagen im Gasbetrieb nach Möglichkeit nicht über 4000 U/pm fahren sollte.

Ein bekannter von mir der ebenfalls seinen Logan auf Gas umgerüstet hat ( bei Dacia) bekam die gleiche Anweisung von seiner Werkstatt.
 
Ich denke auch, dass Autogasfest gemeint war.
Wobei das dann immer noch nicht bedeutet, dass es Probleme wegen der Gas- Anlage geben muss. Es ist einfach nur ein Krieg der Autoindustrie und der Gas- Anlagenhersteller wegen der Gewährleistung / Garantie !
 
Was ist Vollgas?

Meine Frau und ich fahren beide einen 1,5 dci. Sie im Sandero mit 90 PS, ich im Lodgy mit 107 PS. Wenn sie 165 fährt, dann ist das bei ihrem Auto Vollgas. Mein Lodgy läuft echte 181 km/h. Bei beiden Autos liegt aber etwa das gleiche Drehzahlniveau an. Ca. 3250 U/min. Ist das jetzt Vollgas, bei einem Motor, der seine Spitzenleistung bei 4000U/min hat?

Mein aktuelles Motorrad hat einen 800er Motor mit 110 PS bei 10000 U/min. In anderen Modellen hat dieser Motor bis zu 140 PS bei 13100 U/min. Literleistungen von 200 PS sind der aktuelle Serienstand im Motorradbau. Was ist Vollgas?

In der Bedienungsanleitung des Dacia steht, dass man am Anfang nicht über 2500 U/min gehen soll. Da läuft der Lodgy mal locker 140.
Viele Teile müssen sich erst einlaufen. Dazu gehört nicht nur der Motor, sondern auch Fahrwerk, Getriebe, Lenkung. Daher ist es sicher nicht sehr sinnvoll, die ersten 1000 km auf der AB mit konstanter Geschwindigkeit zu fahren. Landstraße mit Lastwechseln ist ideal.

Grüße

Martin
 
Der Mechaniker meinte dass ich den Wagen im Gasbetrieb nach Möglichkeit nicht über 4000 U/pm fahren sollte.

Bei der nicht vorhandenen Schutzschicht, wegen fehlender Verbrennungsrückstände im Gasbetrieb, macht es keinen Unterschied, ob die Drehzahl 3900 oder 4100 U/min beträgt.

Bei einer nicht zum Benzinbetrieb synchronen Gaseinstellung, kann der Motor über 4000 U/min oder wenn beim Beschleunigen die Drosselklappe voll geöffnet wird zu mager laufen, weil da der Lambdaregelkreis öffnet und so nicht mehr korrigierend eingreifen kann.

Also kann man den Verschleiss nur mindern, in dem man eine Additivdosierung verbaut, die für jeden Zylinder separat nach den Einspritzzeiten das Additiv dosiert, um die Schutzschicht aus Verbrennungsrückständen wieder aufzubauen und indem man die Gassteuerung in allen Lastbereichen perfekt (synchron zur Benzinsteuerung) einstellt.

Die Einstellung kann man mit einem handelsüblichen OBD-Scanner überprüfen, in dem man sich die Korrekturwerte auf Benzin und Gas im selben Lastbereich anschaut und vergleicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Texas Hierbei handelt es sich sicher um die Materialpaarung

Habe den Wagen bei einem Umrüster gehabt der NUR so etwas macht, und sich auch bestimmt damit auskennt. Der Mechaniker meinte dass ich den Wagen im Gasbetrieb nach Möglichkeit nicht über 4000 U/pm fahren sollte.

Ein bekannter von mir der ebenfalls seinen Logan auf Gas umgerüstet hat ( bei Dacia) bekam die gleiche Anweisung von seiner Werkstatt.

Genau das Problem wird von den Gas- Anlagenherstellern beschrieben, wenn die Ventile und Sitze nicht gehärtet sind. Wobei das Problem von BRC z.b. mit Gutachten widerlegt wird, weil die Verbrennungstemp. bei gut eingestellter Gas- Anlage nicht höher ist als im Benzinbetrieb. Also ein reines Motorproblem ist.

Oder auch anders ausgedrückt:
Entweder nimmt der Motor generell bei über 4000 Umdrehungen auf Dauer Schaden, dann stimmt aber etwas in den Regelkreisen und Steuerung nicht...... oder es ist generell Blödsinn solche Beschränkungen auf die Gas- Anlage zu schieben. Es sind einfach unzureichende Erfahrungen in Deutschland mit Gas- Anlagen und der deren Einstellung / Wartung.

Und ein Drehzahlbegrenzer im 5 Gang ist mir jedenfalls noch nicht untergekommen ? Das wäre aber dann die einfachste Variante einem Schaden vorzubeugen.
 
@Grisu: der 1.6 l, 87 PS Motor ist gasfest (genau wie die Variante mit 16 Ventile und 105 PS), was dir der Mechaniker gesagt hat zeugt davon, wie wenig diese Leute über Autogas wissen. Es ist eben dieser Motor der ab Werk auch mit einer Autogasanlage (Landi Renzo) bestellbar ist (war).
 
Das Problem ist und bleibt die Garantie und Gewährleistung. Vom Werk aus verbaut, kann sich jeder Händler und Werkstatt direkt an Dacia wenden und reklamieren bzw. die Arbeitsstunden abrechnen.

Bei einer Nachrüstung (also nachträglich) arbeitet meist ein anderer "Fachmann" an der Motorsteuerung. Und das ist das Problem. Deshalb wird Dir sehr wahrscheinlich nie jemand schriftlich geben, dass die Motoren Autogasfest sind. Was übrigens grundsätzlich lt. Aussage von BRC (Gas- Anlage) jeder Otto- Motor ist, weil es nur eine Einstellungssache ist. Keine Sache von erhöhten Verrennungstemp. oder Verbrennungsrückständen.

Gehärtete Ventile und Sitze erfordern halt nur nicht ganz so genaue Einstellungen und evtl. den Zusatz von Additiven in der Gas- Anlage. Wobei das auch nur "Geldmache" ist. Selbst BRC hat Ihre Empfehlung für den Einbau solcher Additive grundsätzlich zurück gezogen, weil diese scheinbar in der Praxis auch nichts gebracht hat. (Internes Papier an die Umrüster...)
 
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