nig
Mitglied Platin
- Fahrzeug
- sandero II SCe75
- Baujahr
- 2019
Hallo, zusammen!
Wie nennt man eigentlich die Umkehrfunktion von „Spurverbreiterung“?
Ich habe mich entschieden, als Fahrwerkstuning die Spurweite meines Sandero 2 zu verringern.
Um einigen fleißigen Beitragsschreibern in diesem Forum etwas Arbeit abzunehmen, möchte ich
hier zuerst einmal zwei zu erwartende FAQ's beantworten:
1. Nein, ich habe keine Angst, daß mein Auto jetzt leichter umkippen wird.
Bei einer gleichzeitigen Spurverkürzung um 10 mm und einer Verbreiterung der Reifen um
je 20mm verbreitert sich die Breite der Aufstandsfläche um 10 mm,auch wenn die
Radmitten 10 mm näher zusammenrücken.
2. Nein, ich halte die Ingenieure bei Dacia und Renault nicht für unfähig, eine saubere
Fahrwerksabstimmung hinzubekommen. Ich weiß aber auch nicht, wie fähig sie sind,
technisch saubere Lösungen durchzusetzen,gegen Kaufleute, die die technischen
Spezifikationen eines Fahrzeugs diktieren, weil „der Kunde das so wünscht“ und weil
„alternativlose Sachzwänge“ keine andere Lösung zulassen.
So sehr mich etliche Dinge bei meinem ersten Dacia positiv überrascht haben:
•Der angenehme Klang des 3-Zyliner-Motors
•Das Fassungsvermögen des Laderaums
•Die geringe Lautstärke beim Fahren
•Die Leichtgängigkeit der Schaltung
•Die Elastizität und das Drehvermögen des kleinen Motörchens
•Die (bis jetzt) gut funktionierende STOP / START-Automatik
•Der maßvolle Spritverbrauch
so wenig glücklich war ich von Anfang an mit dem Lenkverhalten
Einpresstiefe - Lenkrollradius
Anfangs dachte ich daran, das Problem durch breitere Reifen beheben zu können. Als ich dann aber
zusammengerechnet habe,was mich 2 Sätze Kompletträder (a 4 bis 5 Räder) kosten, habe ich von
dem Vorhaben erst einmal Abstand genommen.
Dann kam mir die Idee, mittels Spurscheiben, die Spurweite zu vergrößern und auf diese Art Geld
zu sparen. Von dieser Idee habe ich mich aber schnell wieder verabschiedet, nachdem ich über
folgenden YouTube-Beitrag gestolpert bin:
YouTube Video
Eine Vergrößerung des Nachlaufwinkels sollte einen stabileren Geradeauslauf bewirken und das
Gefühl einer „festeren“ Lenkung. Für den Sandero ist mir aber keine Einstellmöglichkeit für den
Nachlaufwinkel bekannt.
Matthias M3 schwört auf eine negative Sturzeinstellung.
Einpresstiefe - Lenkrollradius
#2
Mir ist nicht ganz klar, wie eine Sturzänderung das von mir gewünschte Fahrverhalten herbeiführen
soll und auch hier scheint mir keine Einstellmöglichkeit vorhanden zu sein.
Der Vorschlag von Silvercork, einen stärkeren Stabilisator einzubauen, um Wankbewegungen der
Karosserie bei Kurvenfahrt zu minimieren, erscheint einleuchtend.
Fahrwerk Upgrade
#8
Silvercork schreibt allerdings selber, daß er nicht weiß, ob es einen solchen Stabilisator für den
Sandero zu kaufen gibt. Auch würde das Lenkverhalten selber sich mit dem Stabilisator wohl nicht
verbessern lassen.
Wo es eine Einstellmöglichkeit gibt, das ist die Spureinstellung. Hier möchte ich aber nicht daran
herumspielen, nur um dann feststellen zu müssen, daß ich entweder einen bombenfesten
Geradeauslauf einstellen kann, oder aber eine exzellente Kurvenwilligkeit bei gleichzeitig
unbefriedigendem Geradeauslauf. Daß aber in jedem Fall einer Änderung der Reifenverschleiß
zunimmt.
Welche Einstellmöglichkeiten bleiben da noch übrig?
Beim Kauf von Sonderfelgen gibt es eine große Bandbreite verschiedener Einpresstiefen.
Bis dahin hatte ich mir wenig Gedanken um die Einpresstiefe der Felgen gemacht. Da ich im
Internet keine detaillierten Berichte finden konnte, wie sich das Fahrverhalten mit einer anderen
Einpresstiefe ändert (außer dem vielfach beschriebenen Einfluß des Lenkrollradius bei my-Split-
Bremsungen) habe ich mir selber einige Gedanken gemacht.
Erwartungen an die Änderung des Fahrverhaltens
bei negativem Lenkrollradius
•Bei hohen Geschwindigkeiten (starker Luftwiderstand und hohes Drehmoment an
Antriebsrädern) verringert sich die Vorspur (im Rahmen des unvermeidlichen Lagerspiels
aller beteiligen Gelenke).
Dadurch sollte das Auto bei hohen Geschwindigkeiten stabiler geradeaus laufen.
•Bei unterschiedlichen Reibwerten zwischen rechter und linker Spur steuern die Räder beim
Bremsen selbständig gegen das Giermoment, das bei einseitiger Bremsung entsteht
•Beim Beschleunigen während einer Kurvenfahrt drehen die Räder selbständig in Geradeaus-
Stellung.
•Beim Verzögern während einer Kurvenfahrt lenken die Räder selbständig in die Kurve
hinein.
•Bei einer Aktivierung des ESP wegen Übersteuerns lenken die Vorderräder selbständig in
die Kurve hinein. Hier muss der Fahrer aktiv gegenlenken!
Bei positivem Lenkrollradius
•Bei hohen Geschwindigkeiten vergrößert sich die Vorspur. Der Geradeauslauf wird
instabiler.
•Bei einer my-split-Bremsung wird die Gierneigung verstärkt.
•Beim Beschleunigen während einer Kurvenfahrt lenken die Räder in die Kurve hinein.
•Beim Verzögern während einer Kurvenfahrt lenken die Räder zum Kurvenaußenrand.
•Bei einer Aktivierung des ESP wegen Übersteuerns lenken die Vorderräder zum
Kurvenaußenrand hin. (Es wird ein Untersteuern simuliert.) Auch hier muß der Fahrer aktiv
gegenlenken!
Damit bei einer ESP-Aktivierung wegen Übersteuerns keine Kräfte auf die Lenkung übertragen
werden, ist ein Lenkrollradius von 0 erforderlich!
Ich hatte ja bereits hier im Forum von einer Testfahrt berichtet mit 16“-Felgen mit ET 44 mm.
Einpresstiefe - Lenkrollradius
Mit diesen Rädern fühlte sich das Auto besser an, aber noch nicht so,wie ich mir das vorgestellt
hatte.
Also machte ich mich auf die Suche nach Felgen mit einer größeren Einpresstiefe. Ich dachte
zunächst an 6,5 J 16 ET 46 bis 48. Für meinen Sandero 2 Facelift sind aber nur Felgen mit maximal
ET 45 mit Gutachten erhältlich. (So mancher Konfigurator verspricht da mehr, als bei einem
genauen Durchlesen des Gutachtens / der ABE tatsächlich erlaubt ist. Deshalb meine Empfehlung:
unbedingt die Gutachten lesen!) Das Maximum von 45 mm für die Einpresstiefe gilt für 17“-Felgen
genauso.
Ich habe mich dann letztendlich für 17“-Felgen entschieden (7 xJ 17 ET45) mit Ganzjahresreifen
der Größe 205 / 45 R17. (215 / 45 R17 wären mir lieber gewesen, weil der Abrollumfang besser mit
der Originalbereifung übereinstimmt, sind aber mit ET45 nicht für mein Auto zugelassen.)
Die Kompletträder sind bestellt, wurden im Prinzip auch schon geliefert. Allerdings ist eine Felge
so stark verkratzt, daß ich den Schaden reklamiert habe. Der Austausch der beschädigten Felge zieht
sich schon ewig lange hin. Wenn die Räder montiert sind, der TÜV seinen Segen gegeben hat und
ich erste Fahreindrücke sammeln konnte, werde ich mich mit einem Bericht melden.
In den Anhängen findet Ihr die Begründungen für meine Erwartungen in 2 verschiedenen Ausarbeitungsstufen.
Wie nennt man eigentlich die Umkehrfunktion von „Spurverbreiterung“?
Ich habe mich entschieden, als Fahrwerkstuning die Spurweite meines Sandero 2 zu verringern.
Um einigen fleißigen Beitragsschreibern in diesem Forum etwas Arbeit abzunehmen, möchte ich
hier zuerst einmal zwei zu erwartende FAQ's beantworten:
1. Nein, ich habe keine Angst, daß mein Auto jetzt leichter umkippen wird.
Bei einer gleichzeitigen Spurverkürzung um 10 mm und einer Verbreiterung der Reifen um
je 20mm verbreitert sich die Breite der Aufstandsfläche um 10 mm,auch wenn die
Radmitten 10 mm näher zusammenrücken.
2. Nein, ich halte die Ingenieure bei Dacia und Renault nicht für unfähig, eine saubere
Fahrwerksabstimmung hinzubekommen. Ich weiß aber auch nicht, wie fähig sie sind,
technisch saubere Lösungen durchzusetzen,gegen Kaufleute, die die technischen
Spezifikationen eines Fahrzeugs diktieren, weil „der Kunde das so wünscht“ und weil
„alternativlose Sachzwänge“ keine andere Lösung zulassen.
So sehr mich etliche Dinge bei meinem ersten Dacia positiv überrascht haben:
•Der angenehme Klang des 3-Zyliner-Motors
•Das Fassungsvermögen des Laderaums
•Die geringe Lautstärke beim Fahren
•Die Leichtgängigkeit der Schaltung
•Die Elastizität und das Drehvermögen des kleinen Motörchens
•Die (bis jetzt) gut funktionierende STOP / START-Automatik
•Der maßvolle Spritverbrauch
so wenig glücklich war ich von Anfang an mit dem Lenkverhalten
Einpresstiefe - Lenkrollradius
Anfangs dachte ich daran, das Problem durch breitere Reifen beheben zu können. Als ich dann aber
zusammengerechnet habe,was mich 2 Sätze Kompletträder (a 4 bis 5 Räder) kosten, habe ich von
dem Vorhaben erst einmal Abstand genommen.
Dann kam mir die Idee, mittels Spurscheiben, die Spurweite zu vergrößern und auf diese Art Geld
zu sparen. Von dieser Idee habe ich mich aber schnell wieder verabschiedet, nachdem ich über
folgenden YouTube-Beitrag gestolpert bin:
YouTube Video
Eine Vergrößerung des Nachlaufwinkels sollte einen stabileren Geradeauslauf bewirken und das
Gefühl einer „festeren“ Lenkung. Für den Sandero ist mir aber keine Einstellmöglichkeit für den
Nachlaufwinkel bekannt.
Matthias M3 schwört auf eine negative Sturzeinstellung.
Einpresstiefe - Lenkrollradius
#2
Mir ist nicht ganz klar, wie eine Sturzänderung das von mir gewünschte Fahrverhalten herbeiführen
soll und auch hier scheint mir keine Einstellmöglichkeit vorhanden zu sein.
Der Vorschlag von Silvercork, einen stärkeren Stabilisator einzubauen, um Wankbewegungen der
Karosserie bei Kurvenfahrt zu minimieren, erscheint einleuchtend.
Fahrwerk Upgrade
#8
Silvercork schreibt allerdings selber, daß er nicht weiß, ob es einen solchen Stabilisator für den
Sandero zu kaufen gibt. Auch würde das Lenkverhalten selber sich mit dem Stabilisator wohl nicht
verbessern lassen.
Wo es eine Einstellmöglichkeit gibt, das ist die Spureinstellung. Hier möchte ich aber nicht daran
herumspielen, nur um dann feststellen zu müssen, daß ich entweder einen bombenfesten
Geradeauslauf einstellen kann, oder aber eine exzellente Kurvenwilligkeit bei gleichzeitig
unbefriedigendem Geradeauslauf. Daß aber in jedem Fall einer Änderung der Reifenverschleiß
zunimmt.
Welche Einstellmöglichkeiten bleiben da noch übrig?
Beim Kauf von Sonderfelgen gibt es eine große Bandbreite verschiedener Einpresstiefen.
Bis dahin hatte ich mir wenig Gedanken um die Einpresstiefe der Felgen gemacht. Da ich im
Internet keine detaillierten Berichte finden konnte, wie sich das Fahrverhalten mit einer anderen
Einpresstiefe ändert (außer dem vielfach beschriebenen Einfluß des Lenkrollradius bei my-Split-
Bremsungen) habe ich mir selber einige Gedanken gemacht.
Erwartungen an die Änderung des Fahrverhaltens
bei negativem Lenkrollradius
•Bei hohen Geschwindigkeiten (starker Luftwiderstand und hohes Drehmoment an
Antriebsrädern) verringert sich die Vorspur (im Rahmen des unvermeidlichen Lagerspiels
aller beteiligen Gelenke).
Dadurch sollte das Auto bei hohen Geschwindigkeiten stabiler geradeaus laufen.
•Bei unterschiedlichen Reibwerten zwischen rechter und linker Spur steuern die Räder beim
Bremsen selbständig gegen das Giermoment, das bei einseitiger Bremsung entsteht
•Beim Beschleunigen während einer Kurvenfahrt drehen die Räder selbständig in Geradeaus-
Stellung.
•Beim Verzögern während einer Kurvenfahrt lenken die Räder selbständig in die Kurve
hinein.
•Bei einer Aktivierung des ESP wegen Übersteuerns lenken die Vorderräder selbständig in
die Kurve hinein. Hier muss der Fahrer aktiv gegenlenken!
Bei positivem Lenkrollradius
•Bei hohen Geschwindigkeiten vergrößert sich die Vorspur. Der Geradeauslauf wird
instabiler.
•Bei einer my-split-Bremsung wird die Gierneigung verstärkt.
•Beim Beschleunigen während einer Kurvenfahrt lenken die Räder in die Kurve hinein.
•Beim Verzögern während einer Kurvenfahrt lenken die Räder zum Kurvenaußenrand.
•Bei einer Aktivierung des ESP wegen Übersteuerns lenken die Vorderräder zum
Kurvenaußenrand hin. (Es wird ein Untersteuern simuliert.) Auch hier muß der Fahrer aktiv
gegenlenken!
Damit bei einer ESP-Aktivierung wegen Übersteuerns keine Kräfte auf die Lenkung übertragen
werden, ist ein Lenkrollradius von 0 erforderlich!
Ich hatte ja bereits hier im Forum von einer Testfahrt berichtet mit 16“-Felgen mit ET 44 mm.
Einpresstiefe - Lenkrollradius
Mit diesen Rädern fühlte sich das Auto besser an, aber noch nicht so,wie ich mir das vorgestellt
hatte.
Also machte ich mich auf die Suche nach Felgen mit einer größeren Einpresstiefe. Ich dachte
zunächst an 6,5 J 16 ET 46 bis 48. Für meinen Sandero 2 Facelift sind aber nur Felgen mit maximal
ET 45 mit Gutachten erhältlich. (So mancher Konfigurator verspricht da mehr, als bei einem
genauen Durchlesen des Gutachtens / der ABE tatsächlich erlaubt ist. Deshalb meine Empfehlung:
unbedingt die Gutachten lesen!) Das Maximum von 45 mm für die Einpresstiefe gilt für 17“-Felgen
genauso.
Ich habe mich dann letztendlich für 17“-Felgen entschieden (7 xJ 17 ET45) mit Ganzjahresreifen
der Größe 205 / 45 R17. (215 / 45 R17 wären mir lieber gewesen, weil der Abrollumfang besser mit
der Originalbereifung übereinstimmt, sind aber mit ET45 nicht für mein Auto zugelassen.)
Die Kompletträder sind bestellt, wurden im Prinzip auch schon geliefert. Allerdings ist eine Felge
so stark verkratzt, daß ich den Schaden reklamiert habe. Der Austausch der beschädigten Felge zieht
sich schon ewig lange hin. Wenn die Räder montiert sind, der TÜV seinen Segen gegeben hat und
ich erste Fahreindrücke sammeln konnte, werde ich mich mit einem Bericht melden.
In den Anhängen findet Ihr die Begründungen für meine Erwartungen in 2 verschiedenen Ausarbeitungsstufen.
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