Das hier soll eine Wissenssammlung werden für all diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, sich einen neuen Logan zuzulegen. Unten kann man gern über die Themen diskutieren. Ich hoffe, das nach und nach an Wissen in die ersten Posts einfließen zu lassen.
DISCLAIMER: Das hier ist keine rechtlich bindende Aussage/keine Aufforderung, Illegales zu tun!
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- Will ich einen Dacia oder eine andere Marke? Was sagen Freunde und Bekannte? Was die Vertrauenswerkstatt um die Ecke? Wo ist der nächste Dacia-Händler?
Ein Auto ist - üblicherweise - eine teure Investition und eine, die üblicherweise keine Wertsteigerung beinhaltet. Ergo sollte man ganz genau wissen, ob man sich mit dem Fahrzeug ein "Infrastruktur-Risiko" zulegt. Wer wird das Fahrzeug reparieren? Das ist die wichtigste Frage. Will man die Garantie nutzen, muss man einem Dacia-Händler letztlich auch vertrauen können. Noch dazu kommt: Was halten Freunde und Verwandte von Dacia? Arbeitet man vielleicht für Kunden mit Premium-Anspruch, so dass ein Logan - anders als ein Passat oder eine C/E-Klasse - vielleicht unangebracht wäre? Diese Antworten muss man sich selbst geben können, bevor man über weitere Details nachdenkt... - Warum kaufst Du einen Dacia? Könntest Du Dir kein anderes Auto leisten oder willst Du es bewusst nicht?
Dacia hat den Ruf, kompromisslos günstig zu sein. Man versucht im Konzern zwar bewusst, nicht unbedingt "BILLIG" zu sagen, aber es schwingt leider manchmal (mitunter zu Unrecht) durch. Es gibt also genügend Leute, die zwar ein Fahrzeug kaufen möchten, sich aber schlicht nichts anderes als einen Dacia leisten könnten. Falls das so ist, lies bitte ganz speziell den Punkt "Ist ein gebrauchter Dacia vielleicht auch eine Idee?" durch. Neu-Fahrzeuge sind gut. Aber auch die "jungen Gebrauchten" (2 oder 3 Jahre) sind noch nicht unbedingt schlecht.
Wäre auch ein vergleichbares Fahrzeug von GM(Opel), Hyundai oder VW möglich, scheinst Du Wert auf ein recht kompromissloses Kosten/Nutzen-Verhältnis zu legen. Abgesehen von den Motoren gibt es bei "uns" eine recht abgespeckte Standard-Kost. Das, was man zum Leben benötigt, durchaus. Aber manch durchdachten Luxus (Schalter-Positionen, Anhängekupplung UND Abstandssensoren hintern und ähnliches) wird man Dacia (und im speziellen beim Logan) kaum erwarten können.
Ist einem bewusst, dass man bei Dacia alles das bekommt, was vor rund 15-20 Jahren in anderen Mittelklasse-Fahrzeugen High-End war (es gibt eine Klimaanlage, aber keine Automatik, es gibt eine Standheizung (als optionales Zubehör), aber die Temperatur-Verteilung insbesondere im Fond ist - ab Werk - üblicherweise unterirdisch, es gibt Funkfernbedienungen, aber in der Basis-Version des Autos nichtmal eine "manuelle Zentralverriegelung", ...), wird ein Dacia genau die Erwartungen erfüllen, die man in ihn stellt. Je nach Konfiguration entweder als reines Last-Tier oder als mitunter auch als gut ausgestattete "Familien-Kutsche" für die klassische, durchschnittlich 3-4-köpfige Familie.
Hast Du bis hierhin überwiegend mit dem Kopf genickt, lies weiter. - Wie willst Du zahlen? Bar/Überweisung? Finanzierung? Leasing?
Es gibt drei Möglichkeiten, ein Auto zu finanzieren.
Bar/Überweisung
Das Geld wurde angespart oder ist - durch einen anderen Verkauf - vorhanden. Das ist in den meisten Fällen die kostengünstigste Variante.
Finanzierung
Nicht jeder kann mal eben 10 oder 15.000 Euro aus dem Ärmel schütteln. Entsprechend kann man das Fahrzeug entweder fremdfinanzieren oder die Renault-Bank bemühen.
Bei einer Fremdfinanzierung könnten mitunter sogar die effektive Jahresrate niedriger sein, als bei Renault selbst. Macht euch vorher kundig!
Insbesondere im Hinblick auf Garantieverlängerung oder Service-Verträge (SV) kann dies einen Unterschied machen. Bei Renault-Finanzierung wird ein SV immer sofort fällig. Insbesondere bei den höheren Stufen und entsprechend höheren Laufzeiten und Preisen von bis zu 5000Euro über 6 Jahre könnte eine Drittfinanzierung sinnvoller sein. Dann zahlt man den SV nämlich locker monatlich ab und zahlt nicht über 4 Jahre Zinsen für diesen Batzen.
Hat man sich für eine Renault-Finanzierung entschieden, ist die Frage, wie genau das aussehen soll. Üblich ist die 2/3-Wege-Finanzierung. Entweder inklusive Anzahlung (3-Wege) oder ohne wird ein monatlicher Betrag fällig, wobei bei einer 3-Wege-Finanzierung die monatliche Rate niedriger ausfällt. Immerhin ist ja der Gesamt-Kreditbetrag (und damit auch eine niedrigere Zinstilgung) niedriger. Diese Finanzierung hat den Charme, dass man den Restbetrag am Ende entweder per Rest-Finanzierung oder dann angespart nachschießen kann oder das Fahrzeug zurückgibt und sich ein Neues aussucht. Das ist sowas wie ein "Privat-Leasing". Allerdings darf man nicht vergessen, dass einem das Auto auch - ähnlich wie beim Leasing - nicht wirklich gehört. Die Bank hat immer eine Hand darauf. Umbauten sind rechtlich schwierig.
Leasing
Leasing sollte für Privatpersonen eigentlich nie in Betracht kommen. Es ist monetär unsinniger als eine Finanzierung. Firmen andererseits können Leasing-Fahrzeuge recht einfach abschreiben. Außerdem gibt es keine Probleme mit der Inzahlungnahme. Das Fahrzeug gehörte einem ja quasi nie. Entsprechend ist beim Leasing JEGLICHES Eigentumsthema obsolet.
Man sollte also weise entscheiden.
- Was macht der Markt?
Hast Du die Rabatte der anderen Hersteller angeschaut und beispielsweise mit deren 0%-Finanzierung gegengerechnet? Mitunter gibt’s da Angebote anderer Hersteller, die nicht weit weg sind, aber deutlich höherwertiges Interieur. Z.B. bei Renault selbst. Brauchst Du das Auto GLEICH oder kannst Du ggf. noch auf ein Aktionsangebot eines Herstellers warten? Was für Aktionen bietet Dacia eigentlich an? Frag einen Händler oder das Internet. Bei meiner Bestellung gäbe/gab es beispielsweise 0,5% geringere Zinsen für die Fahrzeugfinanzierung. - Ist der Logan für mich richtig?
Wofür ist das Auto eigentlich gedacht? Soll es nur allein zur Arbeit gehen? Oder ist das Auto für die Großfamilie? In beiden Fällen wäre der Logan vermutlich nicht die effektivste Variante.
Der Sandero ist im Prinzip der Logan, allerdings ohne dessen langes Heck. In der Stadt ist das Einparken damit vermutlich einfacher. und er kostet - je nach Variante - 1000 bis 3000 Euro weniger. Braucht man also wirklich den Kofferraum des Logan?
Der Lodgy ist im Prinzip der "alte" Logan. Ein klassischer Hochkombi mit bis zu 7 Sitzen. Muss also öfter das halbe Fußballteam transportiert werden, reicht der Logan nicht aus. Der Lodgy ist größer, aber auch teurer. Einige Features wie die Schaltautomatik gibt es für den Lodgy nicht. Dafür gibt es ihn mit der "Stepway"-Option als "Pseudo-SUV". Darauf muss der Logan verzichten. Und das, obwohl es auch den Sandero in diesem Setting gibt.
Der Dokker ist eher ein Arbeitstier. Mit den Schiebetüren (in höheren Ausführungen gibt es derer zwei, in der Basis nur eine) ist der Einstieg in den Fond einfacher als in jedes andere Fahrzeug. Braucht man also schlicht "mehr Luft" im Auto und transportiert öfter stehende Waschmaschinen, ist ein Dokker die bessere Wahl.
Der Duster ist - falls man sich für eine Stepway-Variante entscheidet, auch noch eine Option. Ist man oft in ländlichen Gebieten unterwegs, in denen im Winter oft wenig bis kaum gestreut wird oder in unbefestigtem Gelände, führt am Duster kein Weg vorbei. Es ist des einzige ECHTE geländegängige Fahrzeug mit einer Allrad-Option. Vielen dürfte das Auto zu groß sein. Aber dennoch sollte man darüber nachdenken, ob man auf einem Dorf oder Hof außerhalb mit einem Allrad-Fahrzeug für ~16000 Euro nicht vielleicht besser bedient ist.
Wie immer gilt: Probesitzen und -fahrt sollten Pflicht sein. - Ist ein Gebrauchter Dacia vielleicht auch eine Idee?
Es gibt für alle Fahrzeuge immer auch die Möglichkeit, neben dem "Neuen" auch einen "Gebrauchten" zu kaufen. Innerhalb der ersten Jahre sind die Dacias ähnlich wartungsarm wie andere Hersteller auch, wenn sie gut gepflegt sind. Ältere Fahrzeuge sollte man aber wie immer kritisch prüfen. Empfehlung von mir: Ohne guten Grund würde ich kein Auto älter als 4 Jahre kaufen.
- Soll ein Teil (oder alles) der Reparatur-Kosten über erweiterte Garantie/Service-Verträge übernommen werden?
Es gibt - Stand heute - auf einen Dacia 3 Jahre Hersteller-Garantie. Das ist zwar besser als manch anderer Hersteller, aber auch locker 4 Jahre hinter den Spitzenreitern (Kia). Allerdings kann man das finanzielle Risiko für Reparaturen auf mehreren Wegen lindern:
Die Garantieverlängerung erweitert die Basis-Garantie auf bis zu 6 Jahre. Preise gibt es hier.
FlexPlus nennt Dacia die Kombination aus Finanzierung und dazu gekoppelter Garantie. Wer diesen Weg geht, sollte danach fragen.
Serviceverträge gibt es bei Dacia auch. Je nach Umfang unterteilen sie sich in "Wartungspaket", "Sorgenfreipaket" oder der "Full Service". Letzterer beinhaltet alle Arbeiten inklusive aller Verschleißmaterialien (abzüglich Reifen). Ergibt dieses Paket für 2-3 Jahre keinen Sinn, schnellen die Preise ab 5 Jahren deutlich nach oben. Sinnvoll kann das sein, wenn man wirklich keine finanziellen unangenehmen Überraschungen haben will. Es ist aber oft ausreichend, die Garantie zu nutzen. Die Reparaturen dürften in den wenigsten Fällen an die Gesamtsumme des SV heranreichen.
Bei allen Garantie-Verlängerungen und ServiceVerträgen gilt zu beachten, dass dies die selbst vorgenommenen Modifikationen einschränken kann!
Will man also sein Auto definitiv zeitnah umbauen, sollte man sich vielleicht auf die erweiterte Basis-Garantie beschränken und es "darauf ankommen lassen".
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