Ja bitte, so ein Bericht würde sich hier wohl gut machen und mal etwas praktische Sicht auf viele theoretische Vorbehalte geben.
OK. ich fange mal an........
Nachdem ich 7 Jahre an elektrischen Flurförderfahrzeugen ( Handhubwagen, Deichselgeräten und Aufsitzer ) gearbeitet habe, stellte ich fest, das solche Arbeitsgeräte tagtäglich 8 Stunden im Betrieb sind. Der überwiegende Teil hat eine Nassbatterie. Angefangen von 24 Volt über 48 Volt bis zu 96 Volt. Solche Arbeitsgeräte sind keine Leichtgewichte. Wenn zum Beispiel ein Aufsitzgabelstapler ( Führerscheinpflichtig ) welcher 2,5 Tonnen über eine
Höhe von bis zu 5 Meter heben kann und auch diese transportieren kann, beträgt sein Eigengewicht schon mal 3 Tonnen. Also braucht er Energie um 5,5 Tonnen bewegen zu können, und das in einer Schicht von 8 Stunden.
Und das funktioniert wenn die Batterie täglich beansprucht wird, täglich gewartet wird. Das alleine genügt nicht.
Ist die Batterie am Leistungsende wird diese geladen. Und da kommt es darauf an, ein Ladegerät einzusetzten, welches auf die Batteriekapazität genau abgestimmt ist. Ein liniares Ladegerät ruiniert jede Batterie. Pulsende Ladegeräte laden schneller und Batterieschonender.
Ich ging in den Ruhestand und habe immer noch Kontakt zu meinem letzten Arbeitsplatz. In mir reifte es...... was ein elektrischen Flurförderfahrzeug schafft, kann auch ein Auto. Also sammelte ich alles an Info über BEF Fahrzeuge.
Nach gut 2 Jahren stand sowie an, welches Fahrzeug von den zweien im Besitz in naher Zukunft nicht mehr brauchbar ist und ersetzt werden soll. Leider gab das an Jahren jüngere Fahrzeug welches mit LPG gefahren wurde unerwartet den Geist auf. Zylinderkopfschaden.......Totalschaden.
Blöd war nur, das wir uns ein BEV-Fahrzeug bestellt hatten. 9 Monate Lieferzeit........eigendlich kein Problem. Also
kauften wir uns einen Dacia Dokker um die Zeit zu überbrücken. Nun hatten wir zwei Verbrenner. Die Treibstoffkosten waren nicht unerheblich. Das verbliebende Verbrennerfahrzeug brauchte auch Ersatz von
Verschleißteilen und nicht unerheblichen Wartungskosten. Da kam auf das Jahr gerechnet schon ein erhebliche Summe zusammen.
Nun war unser bestelltes Fahrzeug da. Im Februar 2019 zugelassen. Nicht gerade ideal. Also kaufte ich mir mal so ein billiges Messgerät um festzustellen, wieviel Strom die elektrische Heckschleuder braucht. Es war kalt und nass. Meine Frau fuhr werktäglich damit in den Dienst. Die Hoffnung dort Strom zu tanken zerschlug sich. Die Behörde betrieb selbst BEV-Fahrzeuge und keine Steckdose war frei.
Trotz wiedriger Umstände hat unser BEV-Fahrzeug genügend Energie gehabt, damit meine Frau ohne Zwischenladung zurechtkam. Es wurde also nur zu Hause geladen. Ich habe jeden Tag den Strombedarf ermittelt und aufgeschrieben. Nach einem Jahr hatten wir ein Ergebnis. Im Mittel haben wir für 100 km 10 kw an Strom verbraucht. Ab da änderte sich die Nutzung unser zwei PKW/s. Alle notwendigen Fahrwege werden nur noch mit dem BEV-Fahrzeug erledigt. Und ja.....jeden Abend wurde besprochen was am Folgetag ansteht. Wer muss wohin u.s.w. Irgendwie durch Nachdenken und Planung ist es uns gelungen, immer mehr unser BEV-Fahrzeug dafür zu nutzen.
Thema Laden...............
Punkt 1. Strom gibt es immer und überall.
Punkt 2. Wieviel Strom brauche ich um ein BEV-Fahrzeug zu laden ?
Punkt 3. Welche Wegstrecke nutze ich ein BEV-Fahrzeug ?
genau, das haben wir uns vor dem Kauf sehr genau überlegt. Meine Frau hat eine werktägliche Fahrstrecke von 60 Kilometer. Da kommen auch schon mal ca. 20 Kilometer Dienstfahrten hinzu. Auch das schafft der Akku bei wiedrigen Bedingungen.
In der Regel arbeitet ein Arbeitnehmer 8 Stunden. Je nach Wohnort und Arbeitsplatz braucht es Zeit für den
Weg. Mal grob gesagt, je nach Verkehrsaufkommen 1,5 Stunden im Mittel. Wer eine Wohnung hat und nicht ständig auf der Flucht ist, braucht für den Rest des Tages nicht zwingend ein Fahrzeug. Einkäufe kann jeder auf dem Arbeitsweg erledigen.
Also bleiben ca. 10 Stunden um ein BEV-Fahrzeug zu laden. Unser BEV-Fahrzeug hat, wie auch alle anderen einen internen ( im Fahrzeug montierten ) Laderegler. An unsern Haushaltssteckdosen liegen 2,2 kw an. Entsprechend lade ich in 10 Stunden 22 kw. welche ich aber nicht brauche, denn der Akku ist vor Ablauf von 10 Stunden schon voll. Außerdem ist der Ladevorgang Akkuschonend.
Nicht jeder Tag ist gleich. Nicht jeder hockt in seiner Behausung. Wir haben ein gemeinsames Hobby und nutzen für die Wegstrecke unser BEV-Fahrzeug. Sowie das Fahrzeug bei uns zu Hause ist, hängt es an der Steckdose. Und wenn wir sehr oft nochmals damit unterwegs sind, reicht es völlig mal eben Freunde und Bekannte zu besuchen bzw. unserm Hobby nachzugehen.
Über die Anschaffungskosten haben ich schon berichtet. Eigendlich war beabsichtigt, das Fahrzeug von dem angesparten Geld zu bezahlen. Das Leasingangebot mit einem Rabatt von 3,1 % und null Zinsen hat uns die Anschaffung erleichert. Der leasingvertrag läuft 3 Jahre. Den Rückkaufswert haben wir. Mal schauen wie es im
Frühjahr 2021 aussieht. Nochmal lassen wir uns von einer 9 monatigen Lieferzeit nicht überraschen.
Also bekannt ist, KFZ-Steuer fallen keine an.
Versicherung ist für uns sehr günstig.
Unterhaltung:
1. monatliche Leasingrate
2. Energiebedarf ...............im Durchschnitt 10 kw pro 100 km.
3. Wartung........Luftdruck prüfen. Scheibenwischwasser auffüllen.
4. Jahresinspektion. Die erste parundneunzig Euro.
Reklamationen bzw. technische Probleme.... Versagen und sonstiges.
Technisches Versagen oder Reklamationen hatten wir auch. Die Hydraulikzylinder an den vorderen Scheibenbremsen wurden auf Garantie getauscht im Zuge einer Rückrufaktion. Dabei wurde die Vorderachse vermessen und die Vorspur neu eingestellt. Am 11.08.2020 die zweite Rückrufaktion. Irgendwie wurde die
Spurerkennung und Abstandshaltung überprüft. Meine Frau brachte vor Dienstbeginn unser Fahrzeug in die Werkstatt und wurde kostenfrei zu ihrer Dienststelle gebracht. Nach Dienstschluss ist sie kostenfrei ins Autohaus gefahren worden.
Auf dem Bericht stand............wir bedanken uns für ihr Vertrauen. Wir haben ihr Fahrzeug geladen und gewaschen.
Meiner Frau wurde auch ein Prüfbericht über den Zustand von dem Akku übergeben. Die Kapatzität betrug am am 11.08.2020 nach 21.000 Kilometer Fahrleistung 99 %.
Nachteile gibt es auch.....................
1. wir können mit einer Akkuladung keine 1.2oo Kilometer non Stop ohne nachladen fahren.
2. Wenn wir, unseren Körber eine Nachtruhe gönnen, tankt unser BEV-Fahrzeug ohne selbst tägtich zu sein.
3. Spritpreise jucken uns nicht. Die Kosten pro Kilowattstunde sind über fast ein Jahr stabil.