Ein Thema über das ich mir seit langem Gedanken mache.
Katalyt- oder ähnliche Öfen die mit Petroleum, Gas oder sonstigen Brennstoffen betrieben werden, haben das Problem, dass sie alle und ohne Ausnahme Abgase produzieren. Sie sind also als Heizung im Innenraum nur dann einsetzbar, wenn man für durchgehende Lüftung sorgt (was der Heizleistung nicht zuträglich wäre) oder eine Art Schornstein bzw. Auspuff baut. Gilt auch für Kerzenöfen. Bei Kerzen sollte man zudem noch aufpassen, dass diese Konstruktionen meist nicht gerade standfest sind und eine erhöhte Kippgefahr besteht. Übrigens brennt das Plastik im Innenraum sogar noch besser als jedes Teelicht. Also auch hier aufpassen.
Sicher gibt es die Möglichkeit, mit einem Wärmetauscher zu arbeiten. Ich hatte da schonmal den Gedanken, einfach an einen alten Dampfdrucktopf einen Gartenschlauch oder ähnliches (eher etwas ähnliches, wegen der Hitze) zu montieren, den man sich dann mit Windungen in den Innenraum (Zelt, Auto, Dachzelt, egal) legt. Das Ende des Schlauches muss natürlich wieder irgendwo draussen enden. Dann befüllt man den Topf mit Wasser und stellt ihn draussen aufs Lagerfeuer oder eine andere Wärmequelle (z.B. Gas-/Benzin-/Spirituskocher). Das Wasser verdampft und muss irgendwie aus dem Topf raus. Der einzige Weg führt durch den Schlauch und damit durch den zu beheizenden Raum. Funktioniert so lange, bis das Wasser vollständig verdampft ist. Habe das aber nie gebaut.
Was ich immer wieder toll finde ist, wieviele verschiedene Arten von 230 Volt Heizlüftern es doch gibt. Und irgendwie schaffen es die Hersteller auch, den Leuten zu verkaufen, dass ein kleiner Heizlüfter der direkt in der Steckdose steckt, etwas revolutionäres im Vergleich zum altbekannten Heizlüfter mit Kabel ist.
Die Leistungsausbeute auf die kWh umgerechnet ist bei allen bis auf die siebenunddrölfigste Nachkommastelle identisch.
Alle hier bereits empfohlenen teilen sich auch das selbe Problem: Haste keene Steckdose in da Nähe, haste ooch keene Wärme in da Auto.
Ich hab für den Campingplatzeinsatz einen 500 W Keramik-Heizlüfter. Ist klein, leicht, war billig und reicht fürs Dachzelt. Aber eben nur bei Landstromverfügbarkeit.
Also dann 12 Volt. Einer hat hier einen 300 Watt 12 V Lüfter verlinkt. Gut, bei 300 Watt kommen wir zwar wenigstens in einen Bereich in dem sich auch was tut, ABER... Das bedeutet, dass da 25 Ampere durchs Kabel marschieren. Mit einer handelsüblichen 12 Volt Installation im Auto wird das so nicht funktionieren (meist auf 15 A abgesichert). Und eine 46 AH Batterie, wie sie in den Dacias meist zum Einsatz kommt, würde nicht einmal 2 Stunden ausreichen und würde nach so einer Entladung auch einen spürbaren Schaden davon tragen (Auto starten wäre dann eh nicht mehr). Um den Einsatz eines solchen Heizers überhaupt in Erwägung ziehen zu können bräuchte man schon eine Versorgungsbatterie in der Dimension zwischen 100 und 300 AH, was ein ziemlicher Brocken ist.
Nach all meinen Überlegungen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die einzig halbwegs sinnvolle Variante, mit 12 V zu heizen der Einsatz von Heizmatten/Heizdecken ist. Es gibt im Zubehörhandel Heizmatten für die Rücksitzbank. Die sind meist zweistufig einstellbar (20/40W oder so) und wesentlich billiger als 12V-Heizdecken. Auch kann man sie von den Abmessungen her gut unter oder in den Schlafsack legen. Durch den direkten Kontakt geht der Energieverlust durch die Luft imens nach unten, so dass man mit 20-40 Watt durchaus einen Mehrkomfort schafen kann. Auch wenn man nur im Auto oder Zelt rumsitzt, hat man von der aufsteigenden - und damit eigentlich verlorenen Energie - wesentlich mehr, weil sie einen umstreicht, statt entfernt vom Körper einfach aufzusteigen. Dazu sind sie auch noch lautlos.
Im Vergleich zu einem 300 W Heizlüfter liegt der Stromverbrauch bei ca. einem Zehntel. Man kann also durchaus auch mit einer kleinen Versorgungsbatterie eine Weile hinkommen (z.B. wären 10 Stunden bei einer 46 AH Batterie kein Problem). Schließt man sowas an die normale Starterbatterie an, sollte man aber einen Batteriewächter dazwischenklemmen, sonst hat man zwar warm geschlafen, aber dafür ist man dann vor Ort gestrandet.
Zu den, ich nenne es mal passiven Wärmequellen: Die Wärmflasche ist wohl das unkomplizierteste. Wasser zum Aufkochen findet sich in unseren Breitengraden so ziemlich überall, ein Kocher ist wohl in jeder Ausrüstung vorhanden und im Zweifelsfall tuts auch ein Lagerfeuer. Zur richtigen Vorgehensweise wie man Wasser kocht, etc. muss ich hier jetzt nichts erklären, oder?

Dann gibt es die Wärmekissen wie man sie z.B. als Taschenwärmer o.ä. kennt. Die mit dem Knickmetall. Sie haben einen gigantischen Vorteil gegenüber der Wärmflasche: Sie müssen nicht direkt vorm Schlafen gehen erst "aufgeladen" werden, sondern können sehr lange gelagert werden und geben ihre Energie dann ab, wenn man es wünscht. Aufladen durch Kochen im Wasserbad kann man sie z.B. morgens nach dem Aufstehen, während man frühstückt.
Der "Wärmestein" der hier verlinkt wurde hat es mir ja regelrecht angetan. Man nehme einen Schamottstein und mache einen Henkel dran und schon kann man ihn als Wunderding für 20 Öcken verhökern. Im Baumarkt bekomme ich sowas billiger. Der Vorteil gegenüber einer Wärmflasche ist meines Erachtens nach auch nicht gerade riesig. Nachteilig ist sein durchgehend größerer Platzverbrauch sowie das Gewicht. Scheidet in meinen Augen also aus. Zumindest in der hier vorgestellten Verwendungsform.
Mein Fazit nach allen meinen Überlegungen: Die Kombination aus 12V-Heizmatten und Wärmflaschen ist der Sieger dieses Vergleichswettbewerbes. In den Punkten Energieeffizienz sowie Versorgungssicherheit schneidet diese Kombi einfach am besten ab.
Der Verlierer: Kerzen, Gas oder andere offene Flammen verlieren beim Innenraumeinsatz einfach durch ihre hohe Punktzahl in der Rubrik "Letalität".