Brennstoffzelle

>> "Dieses Auto ist eine Antithese zu den Exzessen und der Leistung um ihrer selbst willen"

Wenn es das heilige Teil den mal geben würde und auch noch zu einen vernünftigen Preis, dann wäre ich gerne dabei und so ein Ding gerne kaufen. 100 mp/h also rund 160 km/h würden mir vollkommen ausreichen.
Die heutigen E-Auto Hersteller neigen wirklich zu Exzessen was die Leistung betrifft
 
Wenn man sich einmal informiert, wieviel Wasserstoff für welche Zwecke schon jetzt allein in Deutschland benötigt werden, sollte man vielleicht diesen erst einmal CO2 Neutral erzeugen.
Und wenn man dann weiterdenkt und sich überlegt, wo die ganze Überschussenergie aus regenerativen Energiequellen denn herkommen soll, um auch noch Millionen privater KFZ zu betreiben, obwohl es wohl sinnvoller wäre, zuerst LKW, Züge oder Schiffe damit zu betreiben, dann wird man feststellen, dass diese ganzen Ideen kompletter Irrsinn sind und nur ständig von den „Technologie-offenen“ Fantasten befeuert werden, die gleichzeitig damit das Geld und das Entwicklungspotential für den existierenden und funktionierenden Alternativantrieb - nämlich den Elektromotor - verhindern.

In den nächsten Jahrzehnten wird das Wasserstoffbetriebene, private KFZ eine Einzelerscheinung und Nische bleiben. Ob die Kisten viel oder wenig Motorleistung haben ist dabei uninteressant.
 
>> Entwicklungspotential für den existierenden und funktionierenden Alternativantrieb - nämlich den Elektromotor - ........

Wasserstoff wird in den Autos nicht verfeuert sondern über die Brennstoffzelle in Strom umgewandelt und damit ein Elektromotor angetrieben. Der Wirkungsgrad ist dabei bei über 60%.
Also Wasserstoffautos sind Elektroautos.
Das wir zu wenig Wasserstoff aus regegenerativen Quellen haben da gebe ich dir vollkommen recht.
 
Wasserstoff wird in den Autos nicht verfeuert
In dem genannten Beispiel wird er nicht verbrannt. Aber teils sind ICE der Plan, daher ja die Forderung nach "Technologieoffenheit".

Die heutigen E-Auto Hersteller neigen wirklich zu Exzessen was die Leistung betrifft
Das hängt aber auch mit der Definition von Leistung zusammen. Ganz frühe Modelle durften nur mit 100% verfügbarer Dauerleistung werben, das hat sich geändert.

Mein Kona hat z.B nur 28kW Dauerleistung eingetragen. Bringt aber kurzfristiger 150kW (30 Minuten lang?). Mit denen wird er beworben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wasserstoff wird in den Autos nicht verfeuert sondern über die Brennstoffzelle in Strom umgewandelt und damit ein Elektromotor angetrieben.
Das ist schon klar, nennt sich Redox-Reaktion. Wenn ich flapsig von „verfeuern“ schreibe, ist es letztendlich nichts anderes. Neben Strom entstehen nämlich Wasser und Wärmeenergie. Und der Gesamtwirkungsgrad ist ziemlich bescheiden. Es geht ja nicht nur um den Wirkungsgrad der Brennstoffzelle, sondern der gesamte Prozess ist einfach irrsinnig.
 
Seit vielen Jahren gibt es bereits serienreife und in der Serie verkaufte Brennstoffzellen-Elektroautos:
Wegen der geringen Dichte an Wasserstoff-Tankstellen sind sie in Deutschland nur sehr selten zu sehen.

Und natürlich: Idealerweise sollte der Wasserstoff grün erzeugt werden. Beispielsweise durch überschüssigen Windkraft-Strom. Anstatt dass Windkraftwerke bei "Abnahmeflaute" in den Leerlauf geschaltet werden müssen, kann der sonst die Netze überlastende Strom per Galvanisator in sauberen Wasserstoff umgewandelt werden.

Da der Wasserstofftransport sehr problematisch ist (hohe Anforderungen an den Tank und Verluste, die durch durch Dichtungen entweichenden Wasserstoff entstehen (die Wasserstoffmoleküle sind extrem klein und bereiten daher besondere Probleme hinsichtlich Anforderungen an Abdichtungen).

Derzeit gibt es auch einige Forschungsaktivitäten (auch ganz aktuell durch die Bundesregierung gefördert), um den Wasserstofftransport per Pipeline und die dazugehörige Infrastruktur weiterzuentwickeln. Überlegungen, Wasserstoff auf anderem Wege als durch Elektrolyse mittels Ökostrom herzustellen (Umwandlung anderer Energieträger in Wasserstoff) sind natürlich alles andere als ökologisch, da mit hohen Verlusten behaftet.

Es gab auch mal das Projekt Desertec, um in Wüsten Strom zu erzeugen und diesen entweder direkt zu liefern oder eben über den Umweg Wasserstoff (https://desertec.org). Inwieweit hier nur noch die Web-Informationen existieren oder das Projekt aktuell noch weiter vorangetrieben wird, kann ich nicht sagen.

Ich hatte jedoch gegen Ende meines Elektrotechnik-Studiums vor ca. 30 Jahren an meiner Uni einen Vortrag von Prof. Ludwig Bölkow zur Energiewende und den Möglichkeiten der Wasserstofftechnik und Brennstoffzellentechnik gehört, und da ging es auch um genau die gleichen Themen. Sehr spannend war damals die Aussage dieses Professors, dass jede "Energietechnik", egal ob Kernenergie oder irgend etwas anderes, etwa 60 Jahre von der Entwicklung bis zur vollendeten Serienumsetzung braucht, und dass daran die Umsetzung der Wasserstofftechnik bislang scheiterte, weil die Politiker in der Regel nur kurzfristig in Legislaturperioden (4 Jahre...) denken.....

Nach wie vor halte ich die Wasserstofftechnik in Verbindung mit Brennstoffzellen für die bessere Technologie als die Idee, Strom verlustbehaftet in Lithiumbatterien zu speichern, deren Rohstoff unter einem gigantischen ökologischem Desaster erzeugt werden müssen (Kobaldabbau, Lithiumabbau, Grundwasserverseuchung....).

Vielleicht wurde die Idee der dezentralen Wasserstofferzeugung deswegen nicht bewusst weiterverfolgt, weil sonst irgendwann jeder in seinem Garten ein eigenes Solarkraftwerk zur Wasserstofferzeugung bauen könnte und damit unabhängig von Energieproduzenten werden könnte...... (nur eine spekulative Vermutung ....)
 
Abseits der Industrie und Anwendungen wo Wasserstoff mit niedrigem Druck durch Leitungen übertragen werden kann, sehe ich erstmal kein nennenswertes Potenzial für Wasserstoff.
Die Infrastruktur um nennenswert für mobile Anwendungen zu speichern ist einfach zu teuer.
Die Zahl der Wasserstofftankstellen schrumpft und viele sind auch lange außer Betrieb bzw. häufig defekt.
Wer Feedback aus dem Alltag möchte, einfach mal Fahrer mit Wasserstofftaxi befragen.

Für alles abseits von Pipelinetransport und entsprechende Verwendung gibt es wirtschaftlichere und günstigere Lösungen.

Allein mit oben genannten Anwendungen haben wir die mögliche Kapazität erstmal auf Jahre ausgelastet mit minimalem Infrastrukturaufwand.
 
Nach wie vor halte ich die Wasserstofftechnik in Verbindung mit Brennstoffzellen für die bessere Technologie als die Idee, Strom verlustbehaftet in Lithiumbatterien zu speichern, deren Rohstoff unter einem gigantischen ökologischem Desaster erzeugt werden müssen (Kobaldabbau, Lithiumabbau, Grundwasserverseuchung....).
Da sind wir halt komplett gegenteiliger Ansicht. Es ist imho die eindeutig schlechtere Technologie. Die Mengen an H2, die für diese Verkehrsträumereien benötigt werden, können wir mit Flauten der Windkraft gar nicht erzeugen. Keine Ahnung ob du dich mit dem Wasserstoffbedarf und damit Strombedarfs auseinander gesetzt hast. Es geht einfach nicht.
Gleichzeitig von Verlusten bei der Speicherung in Batterien zu reden hat schon eine gewisse Ironie.
Das Lithium-Problem ist zwar da, ähnliche ökologische Desaster bei der Gewinnung, Verarbeitung und dem Transport fossiler Brennstoffe hat aber noch niemanden davon abgehalten, sich immer fettere Verbrenner-Autos zu beschaffen.

Im übrigen glaube ich tatsächlich, dass die Lithiumbatterie eher mittelfristig als langfristig als Energiespeicher in Fahrzeugen ausgedient hat. Da tut sich eine Menge. Man sollte sich besser mit der Weiterentwicklung dieser Speicher beschäftigen, anstatt auf tote Pferde zu setzen.

P.S. selbst wenn du die Brennstoffzelle favorisierst:
Die träge Regelbarkeit sollte dir dann auch bekannt sein. Deshalb haben imho alle Wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge auch eine Lithium-Speicherbatterie, die die Energie für den „Boost“ beim Beschleunigen liefert. Selbst in unserer Firma mit einem Prototyp eines Stromaggragats mit einer PEM Brennstoffzelle kommen wir nicht ohne eine ziemlich große Batterie aus.
 
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@logi

Es dürfte sich allein Kosten mäßig nicht in Serie produzieren lassen. Die Kosten für die Herstellung vom Wasserstoff sind so hoch das es für den Individualverkehr nicht wirtschaftlich ist,das Problem hat z.B. Toyota auch mit dem Mirai den es ja nicht erst seit Gestern gibt sondern schon in der 2. Generation.

Die grundsätzliche Idee das ein Fahrzeug aber nicht unbedingt riesig und schwer sein muss,die bewerte ich durchaus positiv.:)

Das läßt sich tatsächlich recht einfach und auch kostengünstig auch mit den bereits am Markt verfügbaren und erprobten elektrischen Antrieben realisieren,trotz des Gewichtes der Akkuzellen.

Die Hersteller müssen sich nur mal trauen dem Kunden auch etwas anzubieten,bisher sind das nur Ausnahmen.

Und gerade Dacia ist da komischerweise mit dem Spring weit vorn mit dabei.

4 türiger Wagen,gute 200km Reichweite mit einem kleinen Akku.

Man hat eben keinen Motor mit sonstwie hoher Leistung reingehängt sondern ursprünglich auch nur 33kw Spitzenleistung.

Dafür ist der ganze Wagen aber trotz der Batterie noch unter einer Tonne Gesamtgewicht geblieben.

Das es nicht für jede Anwendung 2,2 bis 2,5 Tonnen mit 80-100 kWh Akku sein müssen das zumindest sehe ich genauso.
Und was da inzwischen an "Motorleistungen" angeboten wird ist auch Unsinn,außer man will den ganzen Tag Kreise auf dem Nürburgring drehen...

Das Angebot an leichteren Fahrzeugen das muß einfach größer werden,den genau dafür wäre auch der Markt da,nicht nur wie bei Spring sondern noch etwas darüber,aber eben deutlich kleiner wie aktuelle ID4/5,BMW iX3 usw.

Bei den kleineren Fahrzeugen war auch Renault/Nissan schon immer sehr aktiv mit Zoe und Leaf.

Auch die waren schon für ihre Größe und Reichweite recht leicht und hatten zuletzt ca 400km Reichweite, aber eben auch keine Mondleistungen.

Und davon fahren unheimlich viele rum,was doch zeigt das der Markt dafür da ist.

Im Moment ist es schon etwas irre was die Automobilindustrie treibt,jedes Nachfolgemodell muß irgendwie größer und schwerer wie der Vorgänger sein und natürlich auch deutlich mehr Leistung haben.:think:

Danach wurd dann schnell behauptet der Kunde wünsche das ja so.

Nee,der kauft das halt weil es nichts anderes gibt.:whistle:
 
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Danach wurd dann schnell behauptet der Kunde wünsche das ja so.
das ist das Problem der deutschen Hersteller. Man baut dicke eTrons und EQCs mit 100 kWh Akkus, die Karren müssen umbedingt 350 System PS haben. Die sind erst später auf die Idee gekommen, dass man nur im Premiumsegment nicht überleben kann.
Alle anderen, ob Hyundai, die Chinesen, selbst Tesla mit dem einfachen 3er, oder jetzt auch Renault mit dem R5, Citroen mit dem C3 oder eben Dacia mit dem Spring und Fiat mit dem 500e haben Fahrzeuge, die noch irgendwie bezahlbar sind. VW und Co waren da hinterher.
Ich brauche kein Auto, das 1000 km am Stück fährt, sondern dass ich auf einer Langstrecke mit 80 kW DC laden kann und den Akku in 20 Minuten wieder soweit voll bekomme, dass ich zur nächsten Pinkelpause nach 200 km wieder laden kann.
Und wenn zuhause 3-Phasig AC mit 11 kW geht noch besser. Deshalb ist ein Smart bei mir raus gewesen. Der kann, wie manche anderen (selbst Tesla) nur 1-Phasig AC laden.
 
VW möchte doch auch den ID2 bringen, neue Technologien muss auch immer erstmal jemand bezahlen und dies ist nunmal oben im Markt möglich.

War doch schon immer so!

Wo gab es zuerst Einspritzung, ABS, Airbags, Automatik etc.

Die Nachfrage nach Modellen mit Verbrennungsmotoren ist ungebrochen und daher wird eben auch in die Richtung weiterentwickelt. Da ist noch einiges Potenzial vorhanden. Da bezahlen die Stückzahlen die Entwicklungskosten, aber auch da wird es nach dem Trickle down Prinzip laufen.
 
… Danach wurd dann schnell behauptet der Kunde wünsche das ja so …
Es ist insbesondere der deutschen Automobilindustrie über lange Zeit gelungen, beim Kunden Wünsche entstehen zu lassen, die prima zum eigenen Geschäftsmodell passen. Das Geschäftsmodell passt aber nicht mehr zu den Erfordernissen der Zeit und die Kunden entwickeln eigene Wünsche. Man hätte es viel früher bemerken und reagieren müssen.
 
VW möchte doch auch den ID2 bringen, neue Technologien muss auch immer erstmal jemand bezahlen...
Bei VW passt in meinen Augen das ganze Portfolio überhaupt nicht zusammen. Die wollen scheinbar jede kleine Nische mit einem Modell 'beglücken'.
Und dann den e-Up aus dem Programm nehmen um über die ID.5 und ID.7 Brocken eine (kleine) Neuentwicklung zu finanzieren, die dann gerne auch wieder overcomplicated ist...

Ist aber auch schon wieder weg von der Brennstoffzelle. Die Massenfertigung kommt ja erst langsam in Schwung und es wird noch lange dauern, bis die Einzug in die Fahrzeuge findet.
 
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Der UP und Konsorten sind an einer Wand von Regularien zerschellt, sonst hätte man den weitergebaut.
Man wollte dem nicht die Euro 6e+Euro 7 gönnen bzw. die angepasste Euro 6 .
Dazu der verpflichtende Einbau von Assistenzsystemen und die allgemein gesunkenen Margen im Automobilsektor.

Einstiegsmodelle haben generell eine geringe Marge und dann sind die Kunden auch nicht so sehr bereit Preissteigerungen auch zu zahlen, durch den hohen Anteil an Privatkäufern
 
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