Ich teile jetzt mal was mit euch und das nennt man "Wissen", eine Sache, die in vielen Foren leider zu oft eine untergeordnete Rolle spielt. Wer daran generell kein Interesse hat, bitte woanders weiterlesen.
In jedem Diesel, der aus der Zapfsäule kommt, sind Zusätze enthalten, die Unterschiedlichstes bewirken sollen, so zum Beispiel eine Anpassung der Cetanzahl. Da diese Mittelchen manchmal zum Schäumen neigen, kommen noch Entschäumer hinzu, etwas Schmiermittel ist auch nicht schlecht, etc.. Wer bisher mit diskutiert hat, rumstänkert und nicht mal die Cetanzahl kennt und verstanden hat ........ 6, setzen. Diesel ohne eine ausreichend hohe Cetanzahl führt zum Klopfen des Motors, d.h. der (selbstzündende!) Diesel zündet irgendwo, aber nicht vermehrt am optimalen Punkt (war da nicht was mit der Oktanzahl beim Benzin?). Der Diesel verbrennt kontrollierter und auch sauberer, der Motorlauf wird ruhiger. Das Mittelchen der Wahl zur Erhöhung der Cetanzahl nennt sich 2-Ethylhexylnitrat. Es ist, wenn man so sagen will, ein schwachbrüstiger, flüssiger Sprengstoff und ist in den meisten Dieseladditiven deren allergrößter Anteil. Es gibt nicht eine bestimmte Cetanzahl die optimal ist, höher ist tendentiell besser, zuviel kann den Motor schädigen. Das eine bessere Schmierwirkung Hochdruckpumpen schont, ist auch keine Alchemie. Das langfristig Bakterien in Diesel wachsen können und Biozide dies verhindern, ist auch keine Alchemie.
Natürlich kann eine Dieselmotor ohne extra Additive halten, aber hallo, es gibt keinen käuflichen Diesel, der keinerlei Additive enthält, weil heutige, hochgezüchtete Motoren ohne solche kaum lange überleben würden. Wer also auf Additiven rumhackt, sollte die Eier haben, nur Heizöl zu tanken.
So, bevor jetzt das übliche Bashing losgeht, ich bin Chemiker, im Anlagenbau tätig und habe schon Anlagen zur Herstellung von 2-Ethylhexylnitrat in Betrieb genommen. Meine Cetanzahl bewegt sich immer an der oberen Grenze dessen, was noch vertretbar ist.