Scheiden tut weh! Aber manchmal doch auch nicht so sehr (Wenn der Neue etwas molliger, kräftiger und schöner ist
)
Immerhin war ich mit dem Sandero doch 3 Jahre liiert. Und es hat ein Jahr länger als geplant gehalten.
Letzte Jahr, Ende Mai war es dann soweit, mit gut 110 Tkm musste er weg. Und das musste sein, weil der Neue schon vor der Tür stand.
Doch bevor ich mich über den Neuen auslasse, nochmal ein kurzer Rückblick. Viel negatives kann ich nicht aufzählen.
Reparaturen gab`s eigentlich kaum, sieht man mal von fremd verursachten Umständen ab. Wegen mangelnder Verarbeitung bekam er in der Anfangszeit einen neuen Satz Radzierblenden. Dann bekam er noch ein ein Aufdatum der Weichware der Gasanlage. Bei ungefähr 60 tkm gab`s dann auf Garantie noch eine Fensterdichtung an der Beifahrertür, welche sich gelöst hatte. In Bulgarien wurde ein Fremdkörper aus dem Gasdank entfernt, der werksseitig definitiv nicht vorgesehen war. Kurz vor Ablauf der Garantie gab's noch ein „neues Medianav“, weil sich an der Frontblende die „Lackierung ablöste“.
Für den Hagelschaden, oder den Heckschaden weil eine Dame meinte sie müsse ohne eingelegten Gang und ohne angezogene Handbremse parken, kann des Auto ja nix.
Ein paar positive Dinge muss ich aber auch noch erwähnen.
Überraschend für mich war, wie gut sich die Teppichböden, vor allem im Fußbereich auf der Fahrerseite gehalten haben. Da hatte ich am Anfang wirklich Bedenken. Es gab nur übliche Verschleißerscheinungen. Im Kofferraum sollte man sich glaub definitiv eine Wanne leisten. Trotz Pflege darf sich der Folgebesitzer über leichte kaum entfernbare Sandeinlagerungen in den Teppichfasern erfreuen.
Ebenso hatte ich Bedenken wegen der breiten Schweller. Hier hatte ich befürchtet, daß sich im Laufe der Zeit vom Einsteigen Gebrauchsspuren zeigen. Diese Sorge war völlig unbegründet.
Überrascht war ich auch, wie wenig und vor allem minimale Steinschläge an den Schwellern nach 3 Jahren zu sehen waren.
Am Anfang hatte ich immer mal wieder Probleme beim Gastanken. Manchmal, wenn ich die Pistole vom Adapter abschrauben wollte, löste sich statt dessen der Adapter. Ich hab mir für solche Fälle dann auch eine Zange ins Auto gelegt. Den Tip hatte ich aus dem hiesigen Forum. Manchmal dauert es ja auch bei einem Techniker länger bis der Groschen fällt, aber die Zange ist unnötig. Es ist und bleibt halt so, gegen Fehlbedienung ist selbst die einfachste Technik nicht gefeit. Mein Bedienungsfehler war, daß ich meinte ich müsse die Zapfpistole so ähnlich fest anziehen wie den Adapter. Das ist eigentlich Blödsinn. Da sich die Pistole beim Spannen gegen die Dichtfläche der Adapters zieht, braucht die Pistole nicht so fest wie der Adapter angezogen werden. Damit ist das Problem gelöst. „Dies ist aber keinesfalls ein Ratschlag oder eine Anleitung sondern nur meine Erfahrung“.
Das Fahrvergnügen, kann ich nur nochmal mit geil beschreiben. Da ich eher sportliches Fahren bevorzuge, zauberten mir die Gokarteigenschaften manch Lächeln auf die Lippen. Des ist aber glaub blos beim Sandero ohne Stepway so. Der Stepway ist wesentlich weicher und nicht so kurvengängig wie der normale Sandero.
Das Fahrvergnügen im Winter bei Eis und Schnee am Berg kann ich nur mit extraordinär beschreiben. Es war einfach erfrischend, wenn die Q`s, G`s, X`s und wie sie alle hießen, am Berg mit four weels slide gegen die Elemente kämpften. Das nahm ich dann öfter zum Anlass, um gemäß §5 StVO mein Überholen durch kurze Schall- oder Leuchtzeichen anzukündigen, mich einfach frech und mit erheblicher Geschwindigkeitsdifferenz, trotz nicht abschaltbarem ASR, an den Premiumboliden vorbeizuwühlen.
Mit 75 Ps kann man mit dem Sandero sicher keine Rennen fahren und oft habe ich mir 15 PS mehr gewünscht, aber ehrlich, - man kann mit den 75 PS gut leben.
Erstaunlich war die deutlich spürbare Leistungszunahme nach etwa 6 Tkm und ca. 9 Tkm.
Der Fairness halber muss ich erwähnen, daß bei einer 24 Std.- Fahrt die hinteren Hart- und Weichteile doch deutlich malträtiert werden.
Bei 40 Tkm wollte der Freundliche die Bremsklötze wechseln. Bei 50Tkm lies ich sie dann wechseln. Bei 100 Tkm kamen dann auch die Scheiben.
Der Gasverbrauch lag, je nach Fahrweise zwischen 7,5 und 9 Litern. Bei langen Autobahnfahrten und angepasster Geschwindigkeit (falls heutzutage noch jemand weiß was angepasste Geschwindigkeit heißt) lag der Superverbrauch zwischen 8 und 9 Litern.
Mein persönliches Fazit zu Sandero:
Für kleines Geld bekommt man richtig viel Auto mit guter, zuverlässiger Technik, das großen Fahrspaß bieten kann.
So, das wars zum Thema Sandero meinerseits. Wünsch Euch allzeit gute Fahrt.
Und die Tage lass ich mich mal über 1 Jahr Duster aus.