Blicken Hersteller tiefer in die Software als Freie Werkstätten?

aguirre67

Neumitglied
Fahrzeug
Dacia Lodgy 1.5 dCi 90
Baujahr
N/A
Liebe Dacianer,

normalerweise gehe ich mit dem Lodgy zu ATU. Jetzt ist wohl der Lichtschalter kaputt gegangen - die ATU hat mich daraufhin zu Renault geschickt (das Autohaus, bei dem ich den Lodgy gekauft habe), weil ja vielleicht noch Garantie drauf sein könnte. Der Renault-Typ hat mir dann einen Vortrag gehalten mit dem Tenor, dass er nicht verstehen kann, wenn Leute ihr Auto zu ATU bringen, wo die doch gar nicht so tief in die Software eindringen könnten mit ihren Geräten wie Renault. Das hätten die Hersteller so eingerichtet! Da wollte ich hier mal fragen, ob das stimmt oder ob der mir was vom Pferd erzählt hat.

Viele Grüße
aguirre67
 
ATU wird einen BOSCH universal Tester o.ä. haben. Damit kommt man ziemlich allgemein in viele Steuergeräte zum auslesen rein.

Renault benutzt den CLIP. Das ist ein extra Tester für Renault. Damit kann der Händler schon sehr viel anstellen, wie z.B. neue Steuergeräte anlernen etc.
Die meisten Funktionen werden über den Diagnose PC beim Renault Händler in Frankreich auf einem Server gegengecheckt, ob es auch zulässig ist, was der Händler dort gerade versucht... Wenn nicht, steht die Aktion nicht zur Verfügung. Der Händler kann also nur so viel, wie Renault möchte, das er kann...

Das Werk benutzt wiederum beim Zusammenbau ein komplett anderes System. Hier kann man frei alle Parameter anpassen und ist an keine Beschränkungen gebunden.

Im Endeffekt kratzt der Renault Händler nur ein bisschen mehr an der Oberfläche...
 
Mir hatte beim letzten ATU Besuch der Monteur erzählt, sie würden auch Software-Updates zum Beispiel von Dacia bekommen.
Wir waren ins Gespräch gekommen, und ich hatte mal ganz unverblümt gefragt, wie ATU dennn sicherstellt, dass immer der aktuelle Wartungsplan gezogen wird, und ob auch andere technische Änderungen berücksichtigt werden.

Richtig geglaubt habe ich ihn das nicht, aber wer weiß, vielleicht habe ich ihm Unrecht getan?
 
Grundsätzlich sind solche Monopolismusversuche überall möglich und werden z.T. auch angewandt.

Am Beispiel meines Opel Vivaros, der ja ein Renault Trafic ist.

Die Steuerungssoftware wurde von Opel soweit vom üblichen OBD2 Protokoll entfernt, so daß das auslesen von Fehlern mit normalen handelsüblichen OBD2 Auslesegeräten nicht möglich ist - das kann nur Opel.

Ausnahme sind hochpreisige OBD2 Auslesegeräte im Preissegment von 200.-€ aufwärts.

Wie viele andere habe auch ich bisher vergeblich 4 OBD2 Ausleser gekauft und am Folgetag zurückgetragen, weil sie nichts erkannt haben.

Die beiden letzten habe ich hinterher sogar am MCV meiner Frau noch angestöpselt um sicherzustellen, daß das Gerät nicht defekt ist.
Dort funktionierten sie aber einwandfrei.

Es ist also möglich und es wird auch praktiziert.
 
In den Steuergeräten, aber auch z.B. in Radios und Navis, sind verschiedene "Ebenen" hinterlegt. Die unterste ist nur dem Hersteller des Steuergerätes zugänglich (Bosch, Delphi etc). Darüber gibt es eine Ebene, in der der Auto-Hersteller bestimmte Programme und Werte ablegt. Darüber gibt es eine oder mehrere Ebenen, die mit entsprechenden Geräten, z.B. in der Werkstatt ausgelesen, falls vorgesehen auch geändert werden können. Die oberste Ebene ist dann über einfache Geräte auslesbar
 
Mir hatte beim letzten ATU Besuch der Monteur erzählt, sie würden auch Software-Updates zum Beispiel von Dacia bekommen.
Wir waren ins Gespräch gekommen, und ich hatte mal ganz unverblümt gefragt, wie ATU dennn sicherstellt, dass immer der aktuelle Wartungsplan gezogen wird, und ob auch andere technische Änderungen berücksichtigt werden.

Richtig geglaubt habe ich ihn das nicht, aber wer weiß, vielleicht habe ich ihm Unrecht getan?

Es würde mich schon stark wundern, wenn eine freie Werkstatt wirklich Steuergeräte aktualisieren könnte...
Renault hat sich ein richtig schönes geschlossenes System aufgebaut, bei dem selbst die eigenen Händler nur Diagnosen und ein bisschen Kosmetik durchführen können.
An eine globale "Programmierfreigabe" vom Renault Server in Frankreich kommt man auch nur wenn der Händler komplett aus einem defekten Steuergerät ausgeschlossen ist, und keine alten Daten ausgelesen werden kann. Dann setzt sich ein fleißiger Renault Mitarbeiter in Frankreich an seinen PC und tippt alles was der Händler braucht in eine Textdatei. Das geschieht offensichtlich nach ein paar Flaschen Wein und einigen Baguettes.
Wenn man gluck hat, funktioniert am ende alles.

Heut morgen ist die Digitalanzeige im Tacho bei mir ausgefallen ... bessergesagt ... sie geht teilweise wieder an wenn man auf den Tacho drückt... Irgend nen Wackelontakt im Tacho in Zusammenhang mit Kälte... Hatte ich ganz zu Anfang schonmal , ging aber nach 5 minuten weg... seit heute bleibts ...

Im Januar bekomm ich auf Garantie einen neuen Tacho ...

Keine Frage warum er mit Zündung an leuchtet ... Einfach nur " Komm im Januar rum, dann ist das neue Teil da..." :D



Huch das ging ja FIX!!! Mein Tacho ist schon da , nach nur fast 2 Monaten :D...
Morgen kommt er rein, ich werde berichten ;)


Ok .... Mein dokker ist zu neu für das system meines händlers , er muss erst updates anfordern (oder so habe ich es zumindest verstanden) ... Immerhin zeigt mein tacho schon wieder was an auch wenns nur eine Fehlermeldung ist :D morgen geht es weiter mit der reperatur... Anhang anzeigen 10937


ENDLICH IST ER HEILE!!!

Nach nur 3 Monaten.

Der neue Tacho kommt "leer" zum Händler.

Er muss aus dem Alten Tacho die Konfiguration Auslesen, dann wird sie auf dem Computer gespeichert. Von dort aus wird sie nach der Reperatur auf den neuen Tacho gespielt.

Leider ließ sich aus meinem Tacho die Konfiguration nicht auslesen.
Und da das Renault Programm keine manuellen Änderungen an der Konfiguration zulässt , bestand auch keine möglichkeit die Konfiguration einfach Mauell in den Tacho ein zu tragen.

Jetzt hat ein Techniker von Renault in Frakriech die Konfiguration meines Tachos als Software geschrieben. Diese wurd zu meinem Händler geschickt, dann musste er die Daten in den Tester einspielen , und anschlißend konnte mein Tacho konfiguriert werden...

Ich war nur 8 mal bei Renault wegen einem neuen Tacho ...

Eventuell ist es nicht ratsam die Systeme so zu verschließen das noch nicht mal ein Autorisierter Händler reperaturen vornehmen kann -_-


Ein Hoch auf die Techniker aus dem Renault Werk!
Link

Mittlerweile geht mein Tacho komplett, aber ich hab ihn selber mit einer neuen Fahrgestellnummer versehen , da es meine Werkstatt selbst mit Fernhilfe von Renault Technikern nicht geschafft hat sie nochmal zu ändern...

Aber immerhin habe ich viel dabei gelernt :D...

ATU hätte da keine Chance.
 
Generell gilt, in der Digitaltechnik bzw. Software ist alles machbar. Was drinsteckt weiß nur der Hersteller, und selbst der kämpft mit Fehlern.
Alle anderen dürfen irgendetwas oder sie versuchen etwas hinzubekommen.
An alles kommt kaum jemand ran. Kein Mensch kann sagen was Windows so alles treibt. Und auch der Hersteller hat teilweise den Überblick verloren.
Vieles läuft auf "probieren" hinaus.
Ein Verwandter ist in diesem Gebiet tätig.
 
Am Beispiel meines Opel Vivaros, der ja ein Renault Trafic ist...

OBD2 ist als Standard vorgeschrieben für/ab:
1.1.2000 für Benziner
1.1.2003 für Diesel und Gas
1.1.2005 für LKW

Der OBD2 Anschluss ist meistens innen gelb. Wenn er innen schwarz aussieht und die gleiche Form wie OBD2 hat, kann es ein vor den oben genannten Daten produziertes Fahrzeug mit einem OBD1/herstellerspezifischen Anschluss sein.
 
Bei Zusatzeinbauten umgehe ich diese Probleme immer durch Errichten eines 2. Systems ab Batterie. Fast nichts ist dann mit Steuergeräten usw verbunden.
 
Hmm - wenn ich das so lese, wird mein nächster Wagen wohl einer mit H-Kennzeichen werden. Das Clip war eines der Hauptargumente für den Duster, für meine vorigen BMWs hatte ich was ähnliches. Vielleicht finde ich ja noch einen guten Opel Rekord Kombi :wub:
 
OBD2 ist als Standard vorgeschrieben für/ab:
1.1.2000 für Benziner
1.1.2003 für Diesel und Gas
1.1.2005 für LKW

Der OBD2 Anschluss ist meistens innen gelb. Wenn er innen schwarz aussieht und die gleiche Form wie OBD2 hat, kann es ein vor den oben genannten Daten produziertes Fahrzeug mit einem OBD1/herstellerspezifischen Anschluss sein.

Das ist komisch. Beim Hyundai Bj 2005 ist der Stecker gelb, allerdings konnte der TÜV keine ASU über OBD2 vornehmen, ihr Gerät kam nicht in die Motorsteuerung. Musste konventionell mit Rüssel in den Endtopf und nach Trübungswert gemessen werden (hat er im zweiten Anlauf, nach Austausch der Glühkerzen, mit ach und Krach geschafft)
 
Danke!

Wow, ich bin mehr als positiv überrascht, wie schnell dieses Forum fundierte Antworten liefert! Bisher war ich der Auffassung, bei ATU sei es günstiger als bei Renault und viel mehr weiß der Renault-Händler auch nicht als die. Da muss ich wohl umdenken... trotzdem, spielt es denn im Reparatur-Alltag wirklich eine große Rolle, dass die bei Renault einen tieferen Einblick haben?
 
...spielt es denn im Reparatur-Alltag wirklich eine große Rolle, dass die bei Renault einen tieferen Einblick haben?

Die Mehrheit der Fehler bei Dacia sind mechanischer Natur. Da reicht ein guter Steckschlüssel und Torx Satz.
Für das auslesen der Fehler kann man immer mal nach Renault fahren. Ein kompetenter Händler kann auch Diagnoseprotokolle ausdrucken, die freien Werkstätten dann wunderbare Anhaltspunkte zur Fehlersuche bieten.
Viele Händler berechnen für das auslesen etwas, wenn die Reparatur nicht im Haus erledigt wird. Dies ist bei schweren Fällen aber gut investiertes Geld...
 
OBD2 ist als Standard vorgeschrieben für/ab:
1.1.2000 für Benziner
1.1.2003 für Diesel und Gas
1.1.2005 für LKW

Der OBD2 Anschluss ist meistens innen gelb. Wenn er innen schwarz aussieht und die gleiche Form wie OBD2 hat, kann es ein vor den oben genannten Daten produziertes Fahrzeug mit einem OBD1/herstellerspezifischen Anschluss sein.

Danke Texas, ich geh morgen mal nachsehen was der Anschluß für eine Farbe hat.




Das ist komisch. Beim Hyundai Bj 2005 ist der Stecker gelb, allerdings konnte der TÜV keine ASU über OBD2 vornehmen, ihr Gerät kam nicht in die Motorsteuerung.

Vor 2 Monaten im Sept. war ich wieder mal beim TÜV und erstmals in der Geschichte des Vivaros (Bj. 2003) stöpselte der Prüfer beim Abgasprüfungsstand den OBD-Stecker an und hantierte einige Minuten und ohne daß der Motor gelaufen ist, wortlos an seiner Computertastatur.

Für mich war das bei diesem Fahrzeug neu und ich fragte ihn, was er da gerade macht?

Er sagte daß er ausnahmsweise gerade versuchte "einmal so" durch auslesen die AU ausführen zu können, - aber er kommt nicht rein.

Anschließend führte er die AU so aus wie auch die ganzen Jahre vorher, - mit der Sonde im Auspuff, mit laufenden Motor und hoher Drehzahl.
 
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