datalost
Mitglied Brillant
- Fahrzeug
- Dacia Lodgy 1.5 dCi 107 PS
Nachdem ich mich schon viele Jahre mit Rostschutzkonservierung beschäftige, möchte ich euch heute einen Testbeginn vorstellen, der 1 Jahr andauern soll.
Nach dem die Oldtimer-Zeitschrift die letzten Jahre schon mehrfach Testreihen veröffentlicht hatte, möchte ich sie mit diesem Test nochmals erweitern.
Ich selbst beschäftige mich schon mehr als 20 Jahre, zum Teil auch beruflich, mit Korrosionsschutz im PKW-Bereich. Unser jetzt fast 4 Jahre alter Sandero wurde 1 Woche nach Erhalt am Unterboden und in den Hohlräumen sofort nachkonserviert und ist rostfrei! Mein Lodgy, den ich im September erhielt, wird ebenso nachbehandelt. Es lohnt sich und mit 2 Wochendenden Arbeit wird das Karosserieleben beträchtlich verlängert.
Zum Test kommen ausschließlich Öle und Fette zur Hohlraumkonservierung, da Wachse mitunter bis zu 50% Testbenzin enthalten, was nach Trocknung schnell zu Schrumpfrissbildung und Kapillarwirkung gegenüber Feuchtigkeit führt. Heißwachse sind schwieriger zu verarbeiten, zumal sie nur dann ihre Kriechfähigkeit entfalten können, wenn das Fahrzeug nachträglich in eine 80 Grad heiße Wärmekammer kommt. Für Laien ohne Wärmekammer leider nur eine "halbe Sache".
Verwendet wurden von links nach rechts: Elaskon 60 ML, Fluidfilm NAS und ein Seilfett von Liqui Moly, mit dem ich seit Jahren, auch zur Unterbodenkonservierung sehr gute Erfahrungen bezüglich Kriechfähigkeit, gleichmäßige Benetzung, Abriebfestigkeit und Korrosionsschutz gemacht habe.
Die Produkte wurden auf einer Blechplatte aufgetragen (oberstes Bild links), die jetzt ein Jahr inklusive Salztest der Witterung ausgesetzt wird.
Ausserdem wurde ein Kriechtest durchgeführt, wie er in der Schmierstoffforschung Anwendung findet:
Schrauben werden in gleicher Höhe in Schmierstoff gesetzt und nach einer Woche Verweildauer kontrolliert, welches Öl oder Fett kriechfähiger ist. Dasjenige Gewinde, an dem am höchsten der Schmierstoff von selbst hinaufgekrochen ist, weist den Schmierstoff mit der besten Kriechfähigkeit auf. Ein wichtiges Kriterium für Falzdurchdringung.
Die Bezeichnungen: E=Elaskon 60 ML, FF=Fluidfilm NAS, SF=Seilfett von Liqui Moly.
Zusätzlich werden die Tests noch fortgesetzt mit Hohlraumgel Fluidfilm AR und Hohlraumgel der Fa. Biesdorfer Hohlraumfette, welches sehr gut fließt und glasklar ist. Hohlraumgele werden etwa bei 45 Grad verarbeitet und kriechen bereits ab 20 Grad in den Blechen. Bilder erfolgen in Kürze.
Am besten kriecht in diesem Test bei Öle/Fette: 1. Fluidfilm NAS, 2. Seilfett Liqui Moly, 3. Elaskon 60 ML
Bei genauer Betrachtung ist Fluidfilm etwa 50% der Gewindelänge hinaufgekrochen, Seilfett etwa 1/3 und Elaskon nur wenige Gewindegänge.
Elaskon wurde zum Vergleich in den Test mit aufgenommen, weil es als eine Hohlraumkonservierung auf Wachsbasis mit Ölanteile definiert wird, hat jedoch beim Oldtimertest im Gegensatz zu Fluidfilm-Produkte, die in der Spitzenwertung lagen, ziemlich negativ abgeschnitten, dennoch möchte ich es zum Vergleich in die Testreihe mit einbringen.
Nach 2 Wochen:
Seit etwa 2 Wochen hängen nun die Testbleche mit Hohlraumversiegelung im Freien und wurden regelmäßig mit gesättigter Salzlösung besprüht. Man sieht bereits, wie der Rost an den ungeschützten Stellen arbeitet.
Sehr gut scheinen sich die Produkte von Fluidfilm, in beiden Fällen in der Testblechmitte, zu behaupten.
Blech 1 (unterstes Reihe links) von Links nach Rechts:
Elaskon 60 ML, FluidFilm A, LiquiMoly Seilfett
Bei Elaskon handelt es sich übrigens um nichts anderes, als um eingedicktes Seilfett, so dass Liqui Moly Seilfett deutlich günstiger und in einer feineren Sprühschicht zum Verarbeiten geht.
Im Wärmetest (es wurde der Inneraum einer Glasflasche gleichmäßig mit einer Hohlraumsonde besprüht und liegend einer Wärme von 35 Grad ausgesetzt) hält Elaskon im Vergleich nur schlecht an glatten und senkrechten Oberflächen und sammelt sich am Grund zu einer dicken "Brühe", könnte also durchaus auch Wasserablauflöcher verstopfen...
Aus dieser Sicht eher nicht empfehlenswert.
Blech 2 (unterste Reihe rechts) von Links nach Rechts:
Hohlraumwachs von Werkstatt-Produkte.de, FluidFilm AR, Biersdorfer Hohlraum-Gel (Biskor).
Die Rostspuren auf den Teststreifen sind von oben herabgelaufen, stammen somit nicht von einer Durchdringung der Produkte.
Im Gegensatz zu Blech 1 wurde ein bereits angerostetes Blech verwendet, zum Teil blank geschliffen, um auch die roststoppende an Wirkung an den Rändern der Produkte zu untersuchen.
Das Hohlraumgel auf Blech 2 deckt sehr gut und kriecht auch nachhaltig ziemlich extrem unter guter Oberflächenbenetzung. Bei etwa 30 Grad verflüssigt es sich nahezu wie Wasser.
FluidFilm AR weist bei Zimmertemperatur eine honigartige Konsistenz auf und fließt ab etwa 50 Grad und läßt sich erwärmt ebenso per Hohlraumsonde verarbeiten wie Wasser.
Die Bleche sollen im Freien etwa 1 Jahr verbleiben.
Gruß Toni
Nach dem die Oldtimer-Zeitschrift die letzten Jahre schon mehrfach Testreihen veröffentlicht hatte, möchte ich sie mit diesem Test nochmals erweitern.
Ich selbst beschäftige mich schon mehr als 20 Jahre, zum Teil auch beruflich, mit Korrosionsschutz im PKW-Bereich. Unser jetzt fast 4 Jahre alter Sandero wurde 1 Woche nach Erhalt am Unterboden und in den Hohlräumen sofort nachkonserviert und ist rostfrei! Mein Lodgy, den ich im September erhielt, wird ebenso nachbehandelt. Es lohnt sich und mit 2 Wochendenden Arbeit wird das Karosserieleben beträchtlich verlängert.
Zum Test kommen ausschließlich Öle und Fette zur Hohlraumkonservierung, da Wachse mitunter bis zu 50% Testbenzin enthalten, was nach Trocknung schnell zu Schrumpfrissbildung und Kapillarwirkung gegenüber Feuchtigkeit führt. Heißwachse sind schwieriger zu verarbeiten, zumal sie nur dann ihre Kriechfähigkeit entfalten können, wenn das Fahrzeug nachträglich in eine 80 Grad heiße Wärmekammer kommt. Für Laien ohne Wärmekammer leider nur eine "halbe Sache".
Verwendet wurden von links nach rechts: Elaskon 60 ML, Fluidfilm NAS und ein Seilfett von Liqui Moly, mit dem ich seit Jahren, auch zur Unterbodenkonservierung sehr gute Erfahrungen bezüglich Kriechfähigkeit, gleichmäßige Benetzung, Abriebfestigkeit und Korrosionsschutz gemacht habe.
Die Produkte wurden auf einer Blechplatte aufgetragen (oberstes Bild links), die jetzt ein Jahr inklusive Salztest der Witterung ausgesetzt wird.
Ausserdem wurde ein Kriechtest durchgeführt, wie er in der Schmierstoffforschung Anwendung findet:
Schrauben werden in gleicher Höhe in Schmierstoff gesetzt und nach einer Woche Verweildauer kontrolliert, welches Öl oder Fett kriechfähiger ist. Dasjenige Gewinde, an dem am höchsten der Schmierstoff von selbst hinaufgekrochen ist, weist den Schmierstoff mit der besten Kriechfähigkeit auf. Ein wichtiges Kriterium für Falzdurchdringung.
Die Bezeichnungen: E=Elaskon 60 ML, FF=Fluidfilm NAS, SF=Seilfett von Liqui Moly.
Zusätzlich werden die Tests noch fortgesetzt mit Hohlraumgel Fluidfilm AR und Hohlraumgel der Fa. Biesdorfer Hohlraumfette, welches sehr gut fließt und glasklar ist. Hohlraumgele werden etwa bei 45 Grad verarbeitet und kriechen bereits ab 20 Grad in den Blechen. Bilder erfolgen in Kürze.
Am besten kriecht in diesem Test bei Öle/Fette: 1. Fluidfilm NAS, 2. Seilfett Liqui Moly, 3. Elaskon 60 ML
Bei genauer Betrachtung ist Fluidfilm etwa 50% der Gewindelänge hinaufgekrochen, Seilfett etwa 1/3 und Elaskon nur wenige Gewindegänge.
Elaskon wurde zum Vergleich in den Test mit aufgenommen, weil es als eine Hohlraumkonservierung auf Wachsbasis mit Ölanteile definiert wird, hat jedoch beim Oldtimertest im Gegensatz zu Fluidfilm-Produkte, die in der Spitzenwertung lagen, ziemlich negativ abgeschnitten, dennoch möchte ich es zum Vergleich in die Testreihe mit einbringen.
Nach 2 Wochen:
Seit etwa 2 Wochen hängen nun die Testbleche mit Hohlraumversiegelung im Freien und wurden regelmäßig mit gesättigter Salzlösung besprüht. Man sieht bereits, wie der Rost an den ungeschützten Stellen arbeitet.
Sehr gut scheinen sich die Produkte von Fluidfilm, in beiden Fällen in der Testblechmitte, zu behaupten.
Blech 1 (unterstes Reihe links) von Links nach Rechts:
Elaskon 60 ML, FluidFilm A, LiquiMoly Seilfett
Bei Elaskon handelt es sich übrigens um nichts anderes, als um eingedicktes Seilfett, so dass Liqui Moly Seilfett deutlich günstiger und in einer feineren Sprühschicht zum Verarbeiten geht.
Im Wärmetest (es wurde der Inneraum einer Glasflasche gleichmäßig mit einer Hohlraumsonde besprüht und liegend einer Wärme von 35 Grad ausgesetzt) hält Elaskon im Vergleich nur schlecht an glatten und senkrechten Oberflächen und sammelt sich am Grund zu einer dicken "Brühe", könnte also durchaus auch Wasserablauflöcher verstopfen...
Aus dieser Sicht eher nicht empfehlenswert.
Blech 2 (unterste Reihe rechts) von Links nach Rechts:
Hohlraumwachs von Werkstatt-Produkte.de, FluidFilm AR, Biersdorfer Hohlraum-Gel (Biskor).
Die Rostspuren auf den Teststreifen sind von oben herabgelaufen, stammen somit nicht von einer Durchdringung der Produkte.
Im Gegensatz zu Blech 1 wurde ein bereits angerostetes Blech verwendet, zum Teil blank geschliffen, um auch die roststoppende an Wirkung an den Rändern der Produkte zu untersuchen.
Das Hohlraumgel auf Blech 2 deckt sehr gut und kriecht auch nachhaltig ziemlich extrem unter guter Oberflächenbenetzung. Bei etwa 30 Grad verflüssigt es sich nahezu wie Wasser.
FluidFilm AR weist bei Zimmertemperatur eine honigartige Konsistenz auf und fließt ab etwa 50 Grad und läßt sich erwärmt ebenso per Hohlraumsonde verarbeiten wie Wasser.
Die Bleche sollen im Freien etwa 1 Jahr verbleiben.
Gruß Toni