Hallo. Eigentlich bin ich noch neu hier, habe aber schon sehr viele Posts gelesen und dabei auch viel gelernt. Deswegen möchte ich etwas zurückgeben und hier eine Erkenntnis posten, für den Fall, dass es auch jemanden anderen interessiert.
Hintergrund war, dass ich an meinen Sandero II Stepway aus 2016 eine RFK nachrüsten wollte. Ich wollte aber die Automatik vom MediaNav behalten (verzögertes Zurückschalten, wenn man den Retourgang verlässt) und auch die sicher sehr stabile Spannungsversorgung für die Kamera. Mir war bewusst, dass es nur 6 Volt sind (ich hab‘ s vorher auch gemessen), aber die meisten Kameras am Markt funktionieren ja intern auch mit 5Volt oder weniger. Sie haben aber am Eingang meistens einen Spannungsregler der für 12 Volt Versorgung ausgelegt ist.Je nach Typ „frisst“ der 1-2 Volt.
Nachdem ich mir eine RFK im Netzt gekauft hatte => diese, musste ich leider feststellen, dass diese zwar bei 5,95 Volt beginnt zu arbeiten, aber die interne Spannung nicht stabil ist. Erst ab 6,9 Volt war die Stromaufnahme konstant (74mA) und das Bild stabil und klar. So das hatte ich befürchtet, aber damit gab ich mich nicht geschlagen. Ich habe dann hier im Forum und auch sonst im Netz nach Schaltplänen vom MediNav gesucht, aber leider vergeblich, außer ein paar Fotos vom Inneren des Gerätes nichts gefunden. Also baute ich mein Gerät kurzer Hand aus und begann es zu zerlegen. Das war nicht so schwer, vorsichtig war ich nur bei den Display Verbindern (2 x) da diese sehr heikel sind.
So und mit der Hauptplatine in der Hand und einer Uhrmacher Lupe im Auge begab ich mich auf die Suche nach dem Strompfad, rückwärts vom Pin 9 des 24 pol. Steckers beginnend. Das war sehr kompliziert weil man ja immer beide Seiten betrachten muss und nie weiß, wo Durchkontaktierungen hinführen und dann bewirken.
Schlussendlich fand ich einen IC (IC105 im Foto wo der rote „Pfad drüber läuft) von dem ich mir sicher war, dass er für die Spannungsregelung verantwortlich ist. Aber mit dem Aufdruck BLV, B DH konnte ich nichts anfangen und fand auch nach stundenlanger Suche im Netz kein passendes Datenblatt. Also zeichnete ich mir alle Belegungen seiner Pins raus, woher sie kamen, bzw. wohin sie führen. Dadurch gewann ich die Überzeugung, dass es hier um den Kerl geht, der die 6Volt am Stecker Pin 9 zu verantworten hat.

Der Widerstand R283 (SMD 332) oberhalb vom IC 105 Pin 6, zusammen mit den beiden Widerständen R282 und R281 links davon (SMD 561 und 123) sah mir klar nach der Rückkopplung mit Spannungsteiler für die Ausgangspannung von 6Volt aus (typ. Referenzspannung dieser ICs ist 1,23 bis 1,25 Volt). Also habe ich mir Mut gefasst und einen weiteren SMD Widerstand auf den R283 oben aufgelötet (war schon eine Fuzzelei unter der Lupe und mit viel Gezitter). Ich wollte den R283 nicht entfernen und durch einen Kleineren ersetzten, weil wenn es nicht so funktioniert hätte wie ich gehofft hatte, dann hätte ich seinen Huckepack Kollegen wieder entfernt und es wäre alles wieder wie vorher. Außerdem ist es leichter einen SMD Widerstand auf einen Anderen zu löten, weil man dabei die Platine weniger gefährdet.

So sah das danach aus (noch vor dem Reinigen des Kolofoniums):
Ich habe mich für 8K2 entschieden, weil ich mit dem 3K3 darunter dann einen Gesamtwiderstand von 2353 Ohm bekommen, was mit den anderen beiden Widerständen eine Ausgangsspannung von 7,9 V ergeben müsste (also ein bisschen mehr als ich mindestens brauche). Der Strom im Feedback Pfad steigt dabei gerade mal von 0,4 auf 0,5 mA, also vernachlässigbar. Nach einem nervösen Zusammenbau ging es dann ins Auto und zum Test. Und voila, es waren genau 7,9 Volt wie errechnet.
Hier eine Tabelle mit alternativen Widerständen oben auf R283 und die daraus resultierenden Spannungen am IC105 Ausgang.
Man könnte also auch 10,8 oder 11,8 Volt einstellen. Aber wie ich von meiner Kamera ja schon wusste, reichen bei mir 7 Volt für eine stabilen Betrieb aus.
Die RFK habe ich übrigens mit einem Adapter => diesem angeschlossen, die zwei Anschlüsse (von Pin 9 für Cam + und Pin 21 für Cam -) musste ich mir noch am Adapter einlöten. Dabei habe ich mir auch noch einen kleinen Tipptaster von Pin 2 auf Pin 3 gemacht, sowie eine Diode für das Signal vom Rückwärtsgang. Dadurch kann ich jetzt auch jederzeit ohne den Retourgang einzulegen die Kamera mittels des Tipptasters einschalten. Aus geht sie dann 5 Sek. Nach dem Loslassen wieder von alleine. Ich bin voll und ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
So, falls jetzt jemand auch auf die Idee kommen sollte sein MediNav zu „pimpen“, dem stehe ich auch gerne mit weiter Infos zur Verfügung. Er oder Sie sei aber gewarnt, man sollte schon gut SMD handlöten können.
Gruß, Marty.
Hintergrund war, dass ich an meinen Sandero II Stepway aus 2016 eine RFK nachrüsten wollte. Ich wollte aber die Automatik vom MediaNav behalten (verzögertes Zurückschalten, wenn man den Retourgang verlässt) und auch die sicher sehr stabile Spannungsversorgung für die Kamera. Mir war bewusst, dass es nur 6 Volt sind (ich hab‘ s vorher auch gemessen), aber die meisten Kameras am Markt funktionieren ja intern auch mit 5Volt oder weniger. Sie haben aber am Eingang meistens einen Spannungsregler der für 12 Volt Versorgung ausgelegt ist.Je nach Typ „frisst“ der 1-2 Volt.
Nachdem ich mir eine RFK im Netzt gekauft hatte => diese, musste ich leider feststellen, dass diese zwar bei 5,95 Volt beginnt zu arbeiten, aber die interne Spannung nicht stabil ist. Erst ab 6,9 Volt war die Stromaufnahme konstant (74mA) und das Bild stabil und klar. So das hatte ich befürchtet, aber damit gab ich mich nicht geschlagen. Ich habe dann hier im Forum und auch sonst im Netz nach Schaltplänen vom MediNav gesucht, aber leider vergeblich, außer ein paar Fotos vom Inneren des Gerätes nichts gefunden. Also baute ich mein Gerät kurzer Hand aus und begann es zu zerlegen. Das war nicht so schwer, vorsichtig war ich nur bei den Display Verbindern (2 x) da diese sehr heikel sind.
So und mit der Hauptplatine in der Hand und einer Uhrmacher Lupe im Auge begab ich mich auf die Suche nach dem Strompfad, rückwärts vom Pin 9 des 24 pol. Steckers beginnend. Das war sehr kompliziert weil man ja immer beide Seiten betrachten muss und nie weiß, wo Durchkontaktierungen hinführen und dann bewirken.
Schlussendlich fand ich einen IC (IC105 im Foto wo der rote „Pfad drüber läuft) von dem ich mir sicher war, dass er für die Spannungsregelung verantwortlich ist. Aber mit dem Aufdruck BLV, B DH konnte ich nichts anfangen und fand auch nach stundenlanger Suche im Netz kein passendes Datenblatt. Also zeichnete ich mir alle Belegungen seiner Pins raus, woher sie kamen, bzw. wohin sie führen. Dadurch gewann ich die Überzeugung, dass es hier um den Kerl geht, der die 6Volt am Stecker Pin 9 zu verantworten hat.

Der Widerstand R283 (SMD 332) oberhalb vom IC 105 Pin 6, zusammen mit den beiden Widerständen R282 und R281 links davon (SMD 561 und 123) sah mir klar nach der Rückkopplung mit Spannungsteiler für die Ausgangspannung von 6Volt aus (typ. Referenzspannung dieser ICs ist 1,23 bis 1,25 Volt). Also habe ich mir Mut gefasst und einen weiteren SMD Widerstand auf den R283 oben aufgelötet (war schon eine Fuzzelei unter der Lupe und mit viel Gezitter). Ich wollte den R283 nicht entfernen und durch einen Kleineren ersetzten, weil wenn es nicht so funktioniert hätte wie ich gehofft hatte, dann hätte ich seinen Huckepack Kollegen wieder entfernt und es wäre alles wieder wie vorher. Außerdem ist es leichter einen SMD Widerstand auf einen Anderen zu löten, weil man dabei die Platine weniger gefährdet.

So sah das danach aus (noch vor dem Reinigen des Kolofoniums):
Ich habe mich für 8K2 entschieden, weil ich mit dem 3K3 darunter dann einen Gesamtwiderstand von 2353 Ohm bekommen, was mit den anderen beiden Widerständen eine Ausgangsspannung von 7,9 V ergeben müsste (also ein bisschen mehr als ich mindestens brauche). Der Strom im Feedback Pfad steigt dabei gerade mal von 0,4 auf 0,5 mA, also vernachlässigbar. Nach einem nervösen Zusammenbau ging es dann ins Auto und zum Test. Und voila, es waren genau 7,9 Volt wie errechnet.
Hier eine Tabelle mit alternativen Widerständen oben auf R283 und die daraus resultierenden Spannungen am IC105 Ausgang.
R283Top [in kOhm] | 33K | 22K | 15K | 12K | 10K | 8K2 | 6K8 | 5K6 | 4K7 | 3K3 | 2K7 |
R283Top SMD Code | 333 | 222 | 153 | 123 | 103 | 822 | 682 | 562 | 472 | 332 | 272 |
Ausg. Spannung [in Volt] | 6,5 | 6,7 | 7,0 | 7,3 | 7,6 | 7,9 | 8,3 | 8,8 | 9,3 | 10,8 | 11,8 |
Man könnte also auch 10,8 oder 11,8 Volt einstellen. Aber wie ich von meiner Kamera ja schon wusste, reichen bei mir 7 Volt für eine stabilen Betrieb aus.
Die RFK habe ich übrigens mit einem Adapter => diesem angeschlossen, die zwei Anschlüsse (von Pin 9 für Cam + und Pin 21 für Cam -) musste ich mir noch am Adapter einlöten. Dabei habe ich mir auch noch einen kleinen Tipptaster von Pin 2 auf Pin 3 gemacht, sowie eine Diode für das Signal vom Rückwärtsgang. Dadurch kann ich jetzt auch jederzeit ohne den Retourgang einzulegen die Kamera mittels des Tipptasters einschalten. Aus geht sie dann 5 Sek. Nach dem Loslassen wieder von alleine. Ich bin voll und ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
So, falls jetzt jemand auch auf die Idee kommen sollte sein MediNav zu „pimpen“, dem stehe ich auch gerne mit weiter Infos zur Verfügung. Er oder Sie sei aber gewarnt, man sollte schon gut SMD handlöten können.
Gruß, Marty.