Abzocke Motoröl bei Inspektion?

Sag einfach Helmut, das genügt vollkommen. :D :prost:

Bei den ganzen Daumenschrauben, die die Händler und AH von seiten der Hersteller angelegt bekommen, bei (bestenfalls) gleichbleibenden, aber eher steigenden Fixkosten, bei immer spezifischeren Anforderungen an Werkstattausrüstung und an die Kenntnisse und Fertigkeiten der MA ... will der Händler selbst bzw. seine Familie nicht wirklich am HartzIV-Limit leben.
Daumenschrauben ..... das ist unbestritten, aber mit Verlaub, was auf ihn in der Selbstständigkeit als Vertragshändler (ähnlich Franchise) zukommen kann, das wußte er schon vorher.

Was Du "Unverschämtheit" nennst, ist bei manchen AH / Händlern / Werkstätten mittlerweile der Mut der Verzweiflung.
Auch hier hast Du meine Zustimmung! :prost:

Nur was ist für Dich der Mut der Verzweiflung?
Heißt das dann etwa sich auf das dünne Eis von Wucherpreisen zu begeben und das eigene Gewissen auf dem Altar der Geldknappheit zu opfern?
Dann sollte ich doch besser meinen Laden dicht machen, um mir wenigstens noch selbst ins Gesicht sehen zu können.

Denn wenn man zu solchen Kalkulationsgrößen greift, ist das fast schon auf dem Level eines Vereinskassierers, der aus eigener Geldknappheit in die Kasse greift.
Oder Lehrer der seine Macht und Autorität dazu mißbraucht, um sich an seine Schülerinnen heranzumachen.

Eigene Defizite als Entschuldigung oder Freibrief dazu herzunehmen, daß man sein Alleinstellungsmerkmal auf Kosten anderer mißbraucht und diese gröblichst Übervorteilt, ist eher ein Armutszeugnis.

Das ganze läuft bei mir unter der Überschrift "Kaufmannsehre". -_-
 
Bei Strafe seines eigenen Unterganges ist ein Händler, eine Werkstatt etc. gezwungen, marktübliche Preise zu nehmen - das hat mit "Kaufmannsehre" nichts zu tun, das ist Betriebswirtschaft.


Daumenschrauben ..... das ist unbestritten, aber mit Verlaub, was auf ihn in der Selbstständigkeit als Vertragshändler (ähnlich Franchise) zukommen kann, das wußte er schon vorher.

Einer Umfrage von autohaus.de zufolge, die im vorigen Jahr stattfand, würden 65% der befragten Händler / AH / Werkstätten nicht wieder ihr Geld in ein eigenes Unternehmen stecken, sondern liebern als Angestellte arbeiten.

Gründe : Herstellervorgaben, überbordende Bürokratie ... und die aktuelle Kundenmentalität.

Und ja, wenn ich hier so einige Spezis lese, kann ich das nachvollziehen ...
 
Ich hab meinem Händler in den letzten 15 Monaten ein Auto nebst neuen Reifen abgekauft, Gepäckgitter und ne Kamera einbauen, ne überdurchschnittlich teure Inspektion machen lassen, inklusive Öl, den Leihwagen bei ner Garantiesache früher zurückgebracht als nötig und zum Dank von ihm ne, wenn auch winzige, Beule in der Tür behalten für die er sich nicht verantwortlich fühlt.

Den im Sommer bestellten doppelten Innenspiegel hab ich bis heute nicht.

Also wenn es Weihnachten nix zu essen gab, an mir lags nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Strafe seines eigenen Unterganges ist ein Händler, eine Werkstatt etc. gezwungen, marktübliche Preise zu nehmen - das hat mit "Kaufmannsehre" nichts zu tun, das ist Betriebswirtschaft.

Genau das ist es, marktübliche Preise ........... marktübliche. ;)
Fast niemand wird von einem Vertragshändler auch Preise verlangen wollen, wie sie Werkstattketten anbieten können, die nicht unter der Fuchtel eines Fahrzeugherstellers stehen.

Einer Umfrage von autohaus.de zufolge, die im vorigen Jahr stattfand, würden 65% der befragten Händler / AH / Werkstätten nicht wieder ihr Geld in ein eigenes Unternehmen stecken, sondern lieber als Angestellte arbeiten.

Und wieder vollstes Verständnis und Zustimmung von mir.
Wenn man die paar Kröten die real am Monatsende übrig bleiben, durch die 300 oder 350 Stunden teilt, die man während des Monats in der Firma und für die Firma investiert hat, dann kann man guten Gewissens sagen:
jeder Minijobber der nach Feierabend im Supermarkt für den Mindestlohn Regale auffüllt, hat einen höheren Stundenlohn als man selbst.
 
Gründe : Herstellervorgaben, überbordende Bürokratie ... und die aktuelle Kundenmentalität.

Moin,

da gibt es denn so Nettigkeiten wie die Verkaufsräume gestaltete werden müssen, Größe, Farben, Fliesen usw.
Da ist der Händler überhaupt nicht frei in seinen Entscheidungen.
Und so manch einer hat dann das Handtuch geworfen und ist nicht mehr Vertragshändler.
Sondern einfach nur noch eine freie Werkstatt. Oder aber er hat seinen Kundenbestand an einen größeren Händler verkauft.
Das ist z.B. rund um Essen geschehen. Da sind eine Reihe früher eigenständiger Renault Händler von dem einen großen aufgekauft worden. Dessen Niederlassungen in Mülheim/Ruhr, in Bochum, an der Velberter Str., der Gemarkenstraße und am Wolfsbankring in Essen waren frühere jahrzehntelang eigenständige Händler.
 
Aber das kann ja jeder sehen, wie er will ...

Sehen wir doch öfters mal das Glas als halbvoll anstelle als halbleer.
Dann reagiert man auch entspannter auf Ironie und trockenen Sarkasmus.

Der Spruch hätte in diesem Zusammenhang auch von Dieter Nuhr, oder Diango Asül kommen können. :lol:
 
Der Kunde hat eine gewisse Marktmacht aber auch eine Verantwortung.
Zumindest häufig hat man die Möglichkeit einen Wucherer nicht durch Umsatzsteigerung zu belohnen. Man kann ja zu einem seriöseren wechseln, nicht immer - ich weiß.
Zum anderen sollte ein Kunde auch die Konkurrenz fördern indem er nicht wegen 4€ zum "Großen" oder "Billigsten" rennt und somit verursacht, daß Gewerbetreibende vor Ort den Laden schließen.
Auch möchte ich erwähnen, daß oft die beträchtlichen Nebenarbeiten nicht angemessen berücksichtigt werden.
Räume müssen bezahlt und instand gehalten werden, Buchhaltung, Papierkram, Geräte gekauft, gewartet und erneuert werden. Die berühmte Putzfrau will bezahlt werden, Werbeaktionen, Steuerberater, Mitgliedsbeiträge für IHK oder Handwerkskammer. Evtl. Schadenersatzansprüche, Reklamationen, Frachtkosten, Ein- und Auspacken (Lagerung von Ware) von Waren,Entsorgungskosten, Krankheit, Gehälter, gesetzliche Vorschriften, usw
Das alles steckt im Preis für Reparaturen, Teileverkäufen und eben auch Ölwechsel.
Daher muß ein Öl in der Werkstatt um einiges mehr kosten als beim Baumarkt. Dafür bekommt man auch mehr Gesamtleistung.
Daß dies von einigen ausgenutzt wird und Wucherpreise verlangt werden ist wieder eine andere Geschichte.
 
Einer Umfrage von autohaus.de zufolge, die im vorigen Jahr stattfand, würden 65% der befragten Händler / AH / Werkstätten nicht wieder ihr Geld in ein eigenes Unternehmen stecken, sondern liebern als Angestellte arbeiten.

Mein Bekannter hatte einen Reifenservice. Mittlerweile nicht mehr, weil jeder meinte, er müsste mit den günstigen Reifen aus dem Internet zu ihm kommen und dann die Reifen für lau aufziehen. Hat sich einfach nicht mehr gelohnt. Und wenn er sich 15€ pro reifen gefragt hat, unterstellte man ihm Wucher.
Hier haben sich jetzt viele freie Werkstätten zusammen getan und beschlossen, keine mitgebrachten Reifen mehr aufzuziehen. Aus Kosten und Garantie Gründen.

Die Händler möchten auch leben. Leider vergessen das viele und möchten die Leistungen am besten für umsonst haben.
 
Genau das ist es, marktübliche Preise ........... marktübliche.

Nun - und wer legt fest was "marktüblich" zu sein hat ?

Der Kunde ?? Eher nicht, oder ?

Der Trend, daß gerade in D sehr viele Menschen einen top-Service und top-Handwerkerleistungen erwarten, ja verlangen, aber nicht bereit sind, angemessen dafür zu zahlen, läßt seit geraumer Zeit Innenstädte veröden.

Kein wirklich erstrebenswertes Bild, statt an kleinen Läden und Boutiquen und Cafes an immer mehr Leerstandsruinen vorbeibummeln zu sollen.

Die Gier, wegen ein paar weniger Cent oder EURO immer mehr Händler und Gewerbetreibende zur Aufgabe zu zwingen, wird uns eines Tages noch ziemlich auf die Füße fallen.

Nicht Ämter und Behörden und auch nicht die paar Großkonzerne sind das wirtschaftliche Rückgrat Deutschlands, sondern der Mittelstand.

Und wenn absehbare rot-rot-grüne Umverteilungsphantasien die Konzerne abwandern lassen, wird sich der deutsche Michel verwundert die Augen reiben und feststellen, daß Käufe im Internet vllt. billiger sind - aber keine Gewerbe- und Umsatzsteuern in Landes- und Gemeindekassen spülen - womit eh schon verschuldete Kommunen noch mehr Leistungen kürzen, einstellen ... oder verteuern werden.
 
Der Trend, daß gerade in D sehr viele Menschen einen top-Service und top-Handwerkerleistungen erwarten, ja verlangen, aber nicht bereit sind, angemessen dafür zu zahlen, läßt seit geraumer Zeit Innenstädte veröden.

Die Gier, wegen ein paar weniger Cent oder EURO immer mehr Händler und Gewerbetreibende zur Aufgabe zu zwingen, wird uns eines Tages noch ziemlich auf die Füße fallen.
Oh ja, ich erwarte gute Leistungen welche, bei aller Arbeitsbelastung, von mir ebenfalls täglich und ebenfalls z.T. unentgeltlich abgefordert werden. Fehler können eben auch manchmal Biographiebverändernt wirken. Ein Nachbessern kann manchmal nicht mehr möglich sein. Gottlob sind es meistens nur Sachschäden. Es ist doch unglaublich wie immer mehr die eigene Verantwortung auf andere abgewiesen wird. Wenn ich Leistungen abfordere wünsche ich, dass diese mit Sachverstand und auch mit dem Blick fürs Ganze erledigt werden und gehe auch davon aus, dass diese Leistung mit Begleichen der Rechnung abgegolten worden sind.
Stehe ich mit meinem Auto in der Werkstatt stehe ich wien Ochs vorm Tor(dank diesem Forum ists nicht mehr ganz so :) ) und will mich auch auf das Fachpersonal verlassen können, ich wiederum lasse Dich(Synonym für jeden belieb. Menschen) in meinem Fachbereich unter Garantie nicht in Regen stehen, es sei denn Du wünscht es und selbst dann gibt es Möglichkeiten die Folgen nicht ausarten zu lassen.

...
aber keine Gewerbe- und Umsatzsteuern in Landes- und Gemeindekassen spülen - womit eh schon verschuldete Kommunen noch mehr Leistungen kürzen, einstellen ... oder verteuern werden.
Naja, ganz so ist es auch nicht. Seit dem die doppelte Haushaltsführung eingeführt worden ist sieht es wirklich aus vielerlei Gründen für die meisten Kommunen mau aus. Die Einnahmen durch angesiedeltes Gewerbe ist hier nur ein Teil davon.

syl
 
Der Trend, daß gerade in D sehr viele Menschen einen top-Service und top-Handwerkerleistungen erwarten, ja verlangen, aber nicht bereit sind, angemessen dafür zu zahlen, läßt seit geraumer Zeit Innenstädte veröden.

Moin,

wobei sich gerade der Einzelhandel schon in den 70ern teilweise selbst empfohlen hat. Also lange bevor Versandhandel und Kaufen im Internet so richtig groß wurden.
Über mangelhafte Beratung, die doch eigentlich das größte Argument pro Einzelhandel ist. D.h. schon zu der Zeit paßte dort oft Preis und Leistung nicht zusammen.
Und dann geht man als Kunde woanders hin.

Top Leistungen erwarte ich eigentlich nicht.
Es muß nur vernünftig gemacht werden, ich benötige keine gut gepolsterten Sessel in der Reparaturannahme oder irgendwelche Beköstigungen.
Am besten klappte es eigentlich bisher immer bei den ganz kleinen Händlern die teilweise auf einem Hinterhof hausten. Aber genau die sterben ja aus, weil denen der Automobilhersteller mit enormen Anforderungen an Äußerlichkeiten die Luft zum Atmen nimmt. So lange wir Kunden auf solche Äußerlichkeiten abfahren wird das auch so weiter gehen.
 
Um nochmal auf die ursprüngliche Frage des Themas zu kommen:

Wenn eine Ware zum 4- bis 5-fachen des Normalpreises an Kunden verkauft wird, die von dieser Ware bzw. der damit verbundenen Leistung abhängig sind (Garantieansprüche), ist das ABZOCKE - und zwar unabhängig davon, wie dieser Wucherpreis zustande kommt!

Wenn ich an die gebeutelten Autohäuser, ihre hochqualifizierten Werkstätten und die komplexe "Mischkalkulation" denke, kommen mir jedesmal die Tränen...

Ich muss als Privatperson auch gemischt kalkulieren, um über die Runden zu kommen, deshalb jetzt DACIA - finanzielle Notwendigkeit, keine Liebesheirat.

Bei 3 Wartungen pro Jahr (60.000 km) schlägt für mich der Ölwechselpreis immens zu Buche, dazu kommt schlampige Werkstattarbeit. Das ist die traurige Wahrheit!​
 
Für manche Kunden dürfte man am besten keine detaillierte Rechnung machen. Einfach Auflisten was gemacht wurde und einen Endpreis.
Wenn alle ihr Öl selber mitbringen würden, kostet beim nächsten mal der AW eben mehr. Wenn die sich das Geld nicht über das Öl holen würden, würden sie es über einen anderen Posten machen.
 
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