Abzocke Motoröl bei Inspektion?

Nun - und wer legt fest was "marktüblich" zu sein hat ?

Der Kunde ?? Eher nicht, oder ?

Der Kunde legt nicht fest, sondern er sieht es selbst.
Wenn im Einzelhandel 5L Öl der von Fahrzeughersteller geforderten Spezifikation im allgemeinen und ohne Sonderangebotspreis "um die" 28.- oder 30.- € kosten, dann ist das der marktübliche Preis.

Da gesteht man einem Autohaus dann auch noch einen zusätzlichen Aufschlag von z.B. bis zu 40.-€ Endpreis für 5 Liter zu ....... man ist schließlich großzügig und human.

Sehe ich aber, daß ich nach dem Ölwechsel auf der Rechnung einen Literpreis von 12.-€ oder mehr stehen habe, dann hakt es bei mir aus.


Wenn alle ihr Öl selber mitbringen würden, kostet beim nächsten mal der AW eben mehr. Wenn die sich das Geld nicht über das Öl holen würden, würden sie es über einen anderen Posten machen.

Man muß schon etwas differenzieren zwischen Originalteilen der Fahrzeugmarke, die ich i.d.R. NUR über das Autohaus beziehen kann --- und allgemeinen Zukaufprodukten, die sich der Händler selbst besorgt und die sich JEDER VON UNS ganz normal an der nächsten Ecke kaufen kann (Schmierstoffe, Waschanlagenfrostschutz, Wischblätter, Leuchtmittel usw.).
Mit solchen Produkten also ein Alleinstellungsmerkmal des Händlers ........? :nono::nono::nono:

Und genau hier kommt dann der nächste Punkt ins Spiel!

Im Einzelhandel werden mitunter Großgebinde bezogen.
Anstelle von 12 Verkaufseinheiten sind dann 60 Verkaufseinheiten im Umkarton, aber dafür kostet eine Verkaufseinheit 10% weniger im Einkauf.

Diesen günstigen Einkaufspreis gibt dann der Einzelhändler an seine Kunden in Form einer Sonderaktion an seine Kunden weiter und bewirbt sich damit selbst.
Manche geben den Preisvorteil im Einkauf aber nicht weiter und steigern so ihre Marge.

Im Falle des Motorenöles das das Autohaus sehr günstig im 100 oder 200L Faß einkauft, wird aber anstelle den Preisvorteil weiterzugeben oder ihn selbst einzustecken, plötzlich besonders viel aufgeschlagen.

Ein vollkommen entgegengesetztes und absolut dreistes Kalkulationsmodell.

Was macht dann eigentlich ein Werkstattbetrieb der von seiner Hände Arbeit leben muß?

Geht der dann pleite wenn er zwar volle Auftragsbücher hat, aber dauernd nur Blech-, Elektrik und Fahrgestellarbeiten hat, bei denen er die ganze Zeit nur die Handwerksarbeit, nicht aber Schmierstoffe, Waschanlagenfrostschutz, Wischblätter, Leuchtmittel etc. berechnen kann? ;)
 
daß der grenzenlosen Gier der Markenwerkstätten durch ihr vermeintliches Ölwechselmonopol und die dadurch dreist erfolgten Aufschläge Einhalt geboten werden muß.

Wir haben zwar freie Marktwirtschaft, aber das ist lange kein Grund für Unverschämtheit.

:yes:

Genau das ist der Grund für diese Überlegungen, Gier und Unverschämtheit.

^_^
 
Das ist ein wackeliger Vergleich.
Der Batteriewechsel ist ja keine Pflicht bei der Inspektion, der Ölwechsel schon
Zudem ist der ADAC ja genau deswegen (u.a.) in Verruf gekommen, weil gerade im Batteriegeschäft fast die Vertriebsmentalität von Versicherungen Einzug gehalten hat.
 
Lieber gebe ich dem Mechaniker noch einen "Fünfer", wenn er gut gearbeitet hat und bring mein Öl selber mit, sofern ein eklatanter Preisunterschied besteht. Für 4x Ölwechsel kann man schon wieder einen kompletten KD bezahlen. Auch daran sollte mal eine Werkstatt denken. Wenn etwas "übrig" bleibt im Geldbeutel, geht man auch mal leichter wieder ins AH und vergibt einen Neuauftrag, heißt, Gewinn über Arbeitszeit, aber nicht über horrende Ölpreise.
Ansonsten suche ich mir von Haus aus eine günstigere Werkstatt oder machs gleich selbst. Mit Augenmaß lässt sich langfristig mehr und stabiler verdienen, als in kurzer Zeit mal auf die Schnelle "abzuräumen".
 
Besser etwas weniger am Einzelkunden verdienen, dafür aber einen Wiederholungstäter schaffen, der gerne und FREIWILLIG wieder kommt.
Das schafft ein stabiles Standbein und auch wertvolle Mundpropaganda.

Ein erst mühsam beworbener Kunde der sich von mir über den Tisch gezogen fühlt, - der kommt nicht wieder und ich habe schon wieder die Arbeit, dafür einen neuen Kunden an Land zu ziehen.
 
Das Problem der teilweise unfairen Preisgestaltung sind die Abhängigkeiten durch die Konkurrenz und Marktwirtschaft quasi ausgeschaltet werden. Diese 2 immer hochgelobten Mechanismen sind immer häufiger gar nicht mehr vorhanden. Über Sinn und Unsinn dieser Systeme kann man streiten, aber gegen anderen Verlautbarungen muß man sagen, daß sie ausgehebelt wurden zugunsten von erpressungsähnlichen Strukturen.
Gerade Konzerne haben diese Art der Kundenbindung als stark renditesteigernd entdeckt. Die AH sind dabei natürlich mit im Boot.
Kleinere Firmen haben da natürlich das Nachsehen.
Das Öl ist da nur einer von vielen Punkten. Beim Ölwechsel ist es eben besonders sichtbar durch den Vergleich.
Es gibt vieles bei dem es genau so läuft, aber keine Vergleichsmöglichkeit besteht. Das wird auch so angestrebt damit der Kunde nicht den tatsächlichen Wert einer Ware erkennen kann.
Der Unterschied ist teilweise das 10 fache.
 
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