Was da der Fritz Indra über das Wiederaufbereiten von Lipos sagt ist geqierltes Unwissen.
Schade eigentlich. Immerhin ist dieses Forum eines der wenigen, bei denen Beiträge, die Fehler enthalten, mit fachlicher Kompetenz berichtigt werden. Niemand von uns hat die Weisheit mit Löffeln gegessen. Will sagen:
Man hätte es auch freundlicher formulieren können.
Übrigens sah ich vor ein paar Monaten einen Fernsehbericht, wo eine Anlage als Prototyp gebaut wurde, die genauso funktionierte (Schreddern etc.).
Doch nun biete ich eine Angriffsfläche, mich zu kritisieren. Ich bitte aber um konstruktive Kritik und kein Meckern. Das habe ich täglich zu Hause und benötige es hier nicht
Ich habe mir, mit Taschenrechner bewaffnet, Gedanken über Verluste beim Laden eines E-Autos gemacht. Dafür bin ich von folgender
Annahme ausgegangen:
Mein Spring (in Planung) steht im Carport, daneben eine Schuko-Steckdose.
Diese Schuko-Steckdose ist 25m vom Sicherungskasten im Haus entfernt.
Ich (oder wer auch immer) fahre damit 10.000km pro Jahr, also ca. 833km im Monat.
Der Verbrauch beträgt im Jahresschnitt um und bei 15kWh/100km
Ich fahre 100km damit und lade ihn dann wieder auf.
Auf das Dach soll eine Solaranlage, die mir über Nacht das Laden ermöglicht.
Da ich manchmal 100km pro Tag fahre, muss der Akku im Keller diese Energie speichern.
Lithium-Akkus speichern ca. 90% der zugeführten Energie, 10% sind Verlust.
Fahrstrecke: 100km
Verbrauch: 15kW/100km, also benötige ich
15kWh
Durch Ladeverluste muss ich also
16,7kWh zuführen
an 230V/10A(Schuko) muss der Akku 7,25 Stunden hängen
... wenn dann wirklich 230 Volt in der Schuko-Steckdose anliegen würde.
z.Zt. liegt ein einpahsiges Erdkabel mit 1,5 mm² Querschnitt pro Ader.
Durch den Leitungswiderstand und die fließenden 10 Ampère ergeben sich Verluste:
1,5 mm²:
=> 2,27 Ohm/100m - Spannungsverlust 22,7 V - 10% längere Ladezeit
=>
1,8 kWh pro 100 km Nachladen pro 100 m Leitungslänge
=> 13,60 € pro Jahr Verlust nur für die 25 m lange Leitung bei 10.000 km und 30 ct/kWh
2,5 mm²:
=> 1,36 Ohm/100m - Spannungsverlust 13,6 V - 6% längere Ladezeit
=>
1,0 kWh pro 100 km Nachladen pro 100 m Leitungslänge
=> 7,90 € pro Jahr Verlust nur für die 25m lange Leitung bei 10.000km und 30ct/kWh
4,0 mm²:
=> 0,85 Ohm/100m - Spannungsverlust 8,5 V - 3,6 % längere Ladezeit
=>
0,64 kWh pro 100 km Nachladen pro 100 m Leitungslänge
=> 4,80 € pro Jahr Verlust nur für die 25 m lange Leitung bei 10.000 km und 30 ct/kWh
Im Folgenden gehe ich davon aus, dass ich zusätzlich eine 25m lange Leitung mit 2,5mm² Leitungsquerschnitt verlegen und eine weitere Schuko-Dose setzen werde.
Zudem werde ich neben dem Sicherungskasten den Li-Ion-Speicher installieren, damit ich bei leerem Speicher auf Strom des Versorgers umschalten kann.
Also muss ich den zusätzlichen Bedarf von 1,0 kWh für den Leitungsverlust aufbringen.
Daraus resultiert eine Energiemenge von
17,7kWh ab Speicher/Sicherungskasten.
Der Strom aus dem Li-Ion-Speicher mit 48V DC muss jetzt mit einem Wandler in 230V AC umgewandelt werden. Auch hier gehe ich von 10% Verlust aus.
Also muss der Speicher für 100km Aufladen
19,7kWh bereit stellen.
Auch dieser Speicher hat Ladeverluste, dich ich wie üblich mit 10% ansetze.
Somit müssen
21,9kWh aus der Solaranlage in den Speicher gelangen.
Im Web habe ich eine
Übersicht von Solaranlagen in Abhängigkeit der Monate für Norddeutschland (der Süden ist etwas besser dran) gefunden.
Danach liefert eine Anlage mit 1kW Peak im Juni 125kWh, im November nur 17kWh
Fahre ich eben diese 833km pro Monat, muss die Anlage 1,5kW Peak liefern. Dann ist es optimal für den Juni und in allen anderen Monaten muss ich zusätzlich den Strom des Versorgers hinzunehmen. Habe ich eine 11kW Peak-Anlage, so steht selbst im November genügend Engergie zur Verfügung, so dass ich damit den Wagen komplett versorgen kann.
Dann stellt sich für mich die Frage, was ich in den Sommermonaten mit der überschüssigen Energie mache.
Die ganze Berechnung hinkt sowieso.
Im Sommer fahre ich öfter mit dem Fahrrad als im Winter, also benötige ich im Winter mehr Energie. Im Winter benötigt der Wagen mehr Energie als im Sommer. Im Winter ist die Ausbeute aus der Solaranlage wesentlich schlechter als im Sommer.
Mein Fazit: Eine autarke Solaranlage, die ich nur zum Laden des Autos benutzen möchte, lohnt sich nicht.