An dieser Stelle möchte ich nur einmal bemerken:
Wir diskutieren schon auf der 16ten Seite über die Bezahlbarkeit der Elektromobilität. Mir sagt das, dass wir alle schon ein reges Interesse an diesem breiten Thema haben.
Rostfinger schrieb:
Verkehrsplaner und Ökonommen arbeiten an Plänen die Belastung in den Ballungsgebieten durch ANDERE Maßnahmen in den Griff zu bekommen.
Eine Citymaut wird es hier nicht geben. Aber folgendes:
1. Die Straßen werden verengt um künstlich Staus zu erreichen. (Da freuen sich die Anwohner über den Stau vor ihrer Haustür!)
2. Damit wird Freiraum geschaffen für den ÖPNV (Wenn genügend Platz in der engen Stadt für einen Umbau überhaupt zur Verfügung steht. Sonst steht der Bus auch im Stau.)
3. Der ÖPNV wird aufgerüstet und betreibt Erdgasfahrzeuge als Brückentechnologie welche im Minutentakt
auf den für sie freien Fahrspuren verkehren kann. (Vielleicht in Berlin als Vorzeigeobjekt, aber hier in den Kleinstädten ist man von Minutentakt Lichtjahre entfernt!!! Erdgasbusse? Fehlanzeige! Die Stadtkassen sind leer. Selbst mit einer Förderung des Bundes geht nichts.)
4. Um die Versorgung sicher zu stellen (ja da werden LKW und Kleintransporter für benötigt) gibt in verkehrsarmen Zeiten eine bevorzugte Regelung, wann diese die reservierten Fahrspuren nutzen dürfen.
(Die Versorgung ist abhängig von dem Abnehmer. Wenn hier kein Arbeitnehmer die Ware annehmen kann, bringt das nichts. Verkehrsarme Zeiten kennen manche Städte gar nicht mehr.)
5. Diese Maßnahmen werden schon vor den Ballungsräumen installiert. (Ja, die Brücken werden gesperrt, weil sie marode sind.)
Welche Effekte werden da erzielt ?
1. Die Staus werden vor die Ballungsraum ausgelagert (Wer soll das glauben, bei gezielter Verengung der Straßen in der Stadt?)
2. Die Fahrzeit wird erheblich verlängert für Verbrenner (...und Stromer. Denn die stehen im gleichen Stau und suchen dann noch eine Steckdose in der Innenstadt, weil die Heizung/Klimaanlage im Stau die Batterie leer gesaugt hat.)
3. erheblich weniger Verkehrsbelastung und in Folge weniger Schadstoffe in den Ballungsräumen (Und leerstehende Läden, maximal ein Euro- und Telefonshops. Sterbende Innenstädte und Verlagerung des Konsums in die Internetgeschäfte. Keine Einnahmen und Arbeitsplätze in der Stadt. Ach ja, die Waren von Amazon kommen ja alle mit einem E-Sprinter oder mit dem Fahrradkurier.)
Ich klatsche Beifall.
Gute Konzepte gibt es im hohen Norden: Es gibt eine Innenstadtmaut. Die Einnahmen werden verwendet um einen kostenfreien Pendelbus-/Bahnverkehr und kostenfreien Park and ride Parkplätze am Stadtrand, mit direkter Anbindung an den ÖPNV, sicher zu stellen. Aber das wird es ja hier nicht geben. Warum eingentlich nicht?
Hier, in Bonn und Köln, werden zwar die Zugänge immer mehr künstlich verengt und die Staus immer länger, aber der OPNV ist in den Stoßzeiten vollkommen überlastet und wird nicht entsprechend angepasst. Eigene Busspuren sind sehr selten.
Die Politiker unserer Kleinstadt wollten die Parkplätze in unserer "Innenstadt" bewirtschaften, sprich, Geld dafür einnehmen.
Da bekam die Politik, welche unsere Interessen zu vertreten hat, aber schwer Gegenwind.
Die Geschäftsleute hatten Angst, dass die Kunden in das riesengroße Einkaufscenter auf der "grünen Wiese", ein paar Km weiter, mit kostenfreien Parkhaus, auswandern würden.
Die Bevölkerung wollte weiterhin ihre kostenfreie Parkplätze um zu ihrem Arzt, Apotheke, Post und Einkaufsladen zu kommen. Sie wollten nicht auch noch Parkgebühren zahlen, wenn sie zum Doc müssen. Auf dem Land gibt es nunmal keine (Fach)-ärzte mehr.
Die Anschaffung von E-Bussen wird kräftig vom Bund bezuschußt. Aber je nach Strecke braucht man bis zu drei E-Busse, um einen Verbrenner zu ersetzen. Es gibt Strecken auf denen der Einsatz der Stromer Sinn macht, aber bei Weitem nicht überall.
Wuppertal z.B. hat lieber Dieselbusse, ohne große Förderung vom Bund, auf die beste Abgasnorm gebracht, weil E-Busse, trotz Zuschüssen, für die Stadt nicht finanzierbar waren.
Wenn unsere Autos die von der Industrie versprochenen Abgaswerte tatsächlich im täglichen Betrieb einhalten würden, wären Einschänkungen in den Innenstädten noch gar nicht nötig.
Da sehen ich das Versagen der Politik.
Auf europäischer Ebene wurden damals Luftbelastungsgrenzen festgeschrieben. Leider hat die Politik nicht die Kraft gehabt die Kfz-Hersteller zu zwingen die versprochenen Abgaswerte einzuhalten.
Und jetzt kommt ein Verein, ("Deutsche Umwelthilfe") welcher auch durch die Kfz-Lobby, mit eigenen Interessen., unterstützt wird und klagt die Einhaltung der Grenzwerte in den Städten gem. europäischen Recht -welches wir mit zu verantworten haben- ein.
Der berühmte Schuß in´s eingene Knie.
Hier auf dem Dorf/Kleinstadt versucht man mit einem Bürgerbus (16Sitzer Sprinter, gefahren von Ehrenamtlern) und Anrufsammeltaxis dem Transportbedarf zu genügen.
Unsere Stadt, mit ca. 34.000 Einwohnern - viele davon auf dem Land - hat zwei Stromsteckdosen. Eine Städtische und eine beim KAUFLAND. Elektroautos haben Seltenheitswert.