Nun, lass' mich doch mal diesen Grundsatz etwas näher betrachten, auch wenn es vielleicht vom eigentlichen Thema etwas abweicht, ich betrachte es aber eher als Erweiterung:
Irgendwann - und ich denke es war nicht immer so, kam der Gedanke auf, Kilometerleistung ist nicht mehr ein Alleinstellungsmerkmal wann und ob Verschleißteile ausgetauscht werden müssen. Fährt jemand sehr wenig im Jahr, heißt es zb. beim Ölwechsel , ob 10 000 km gelaufen oder nur 300m im Garten..egal, das Jahr ist um, Ölwechsel ist fällig!
Als ob Öl verdirbt wie ein Ei ausserhalb des Kühlschranks.
Ich denke, das damit viel Schindluder zu Ungunsten des Fahrzeugbesitzers und Zugunsten der Auftragslage der Werkstätten getrieben wird.
O.K. Bremsflüssigkeit hat nur begrenzete Haltbartkeit, sollte als Gegenargument hier auch nicht auftauchen. Aber muss man z.B. bei Reifen auch so streng sein?
Nächstens muss auch noch das Lenkrad nach X Jahren ausgetauscht werden, Stichwort "Sonneneinstrahlung" ( macht das Material spröde)
Nun,
wie so oft im Leben hat jedes Ding zwei Seiten.
Sicherlich werden die genannten Wechselintervalle für diverse Bauteile das eine oder andere mal zu Gunsten des Herstellers angegeben, die wollen verdienen und nix anderes
Ein Stück weit möchte man auch negatives Image vermeiden durch gehäuft auftretende Reparaturen, weil bei irgendwas die Alterung zu wenig eingerechnet wurde und plötzlich z.B. tausende 4 jährige Autos zicken machen, das löst dann schnell einen "Shitstorm" aus und die Verkaufszahlen des Herstellers gehen in den Keller.
Mit dem Alterungsprozess allgemein ist das auch nicht so einfach, jedes Material hat unter Berücksichtigung der Materialqualität unterschiedliche Verhaltensmuster was die Alterung angeht.
Der Alterungsprozess setzt ein unmittelbar nach der Herstellung eines Produkts, bei Reifen z.B. verflüchtigen sich nach und nach die Weichmacher und das Gummi wird schleichend härter, bildet dann im fortgeschrittenen Stadium Risse aus unabhängig von der Laufleistung, das ist im übrigen auch übertragbar auf alle anderen Bauteile wo Gummi im Spiel ist.
Was die Reifen angeht redet ja auch der Tüv noch ein Wort mit und erteilt nach 6 Jahren die "rote Karte", da hat man dann wenig Chance zu testen wie lange die Pellen halten.
Wenn das Reserverad noch das Originale ist, sieht man hierdran spätestens nach 8 Jahren am besten, das der Reifen knüppelhart ist, wenn man mal mit dem Daumen in die Flanke drückt und das obwohl das Rad nicht einen Meter gerollt ist.
Mit seinem Zahnriemen vom Motor könnte man als Wenigfahrer schon eher ausprobieren wieviele Jahre der durchhält, es soll ja genügend Leute geben die das probieren
Sinnvoller ist es aber sicherlich, man hält sich an die Herstellerangaben zum Tausch, auch wenn die vieleicht ab und zu etwas kurz erscheinen
Persönlich bin ich der Meinung, man kann als Wenigfahrer hochlegierte teil -und vollsynthetische Öle von Markenherstellern ohne weiteres auch zwei Jahre auf dem Motor lassen, dann sind immer noch reichlich Additive im Öl, die sich noch nicht verbraucht oder in Luft aufgelöst haben, zudem schont es die Umwelt.
Nach zwei Jahren dann kippt man eine frische Füllung feinstes "Salatöl" drauf, Motor und Besitzer freuen sich und sind allemal auf der sicheren Seite
Es soll ja ( Fach!- )Leute geben, die meinen man könne noch viel, viiiiel länger fahren mit einer Ölfüllung, so weit will ich mich hier mal lieber nicht aus dem Fenster lehnen, obwohl mir einige Fakten dazu logisch erscheinen, das zu ergründen würde nun aber hier zu weit gehen
Gruß und schönes Wochenende
Jörg