@Clinnt : Zur Entschuldigung des Elektrikers muss ich sagen, dass ich meinen DACIA Spring auch gekauft habe, ohne vorher von der 1-Phasigkeit gehört zu haben. Weder im Katalog, noch in der Konfiguration noch sonst irgendwo in den Verkaufsunterlagen wird darauf hingewiesen, dass in dem Teil ein einphasiger Lader verbaut ist. DACIA schreibt lediglich über ein 3-phasiges Typ-2-Mode-3 Kabel das zum Lieferumfang gehört und Tante Gerda und Onkel Heinz (deine Beispiele) gehen nun mal davon aus, dass die Steckdose am Spring dann auch 3-phasig belegt ist. Ich lege mir ja keine 3-Phasige Steckdose, wenn ich mit dem DACIA-Ladeziegel einphasig laden will. So sehen es die Otto-Normalverbraucher eben. Und als Elektriker geht man davon aus, wenn mit 3-phasigem Ladekabel für das "schnellere Laden" geworben wird, dass der Ladestrom dann auch 3-phasig in das Auto geliefert wird. Weder ein Elektriker, noch Tante Gerda oder Onkel Heinz kämen auf die Idee, sich eine 22 KWh-Wallbox für das von dir so betitelte "Sparbrötchen" zu kaufen. Warum sollten man mehr ausgeben, wenn man eh nur 1-phasig laden kann?
Man sieht es tatsächlich erst, wenn man das Fahrzeug vor sich hat und feststellt, dass die Kontakte in der Steckdose des Spring nur einphasig belegt ist. Und dann ist bereits alles zu spät.
Ich habe zufällig in einem Wallbox-Forum davon erfahren, als ich nach einer passenden Wallbox suchte. Letztlich habe ich zufällig jemanden gefunden, der erklärte, dass der Spring nur dann die volle Ladeleistung erhält, wenn ich einen Go-e Lader mit 22 kWh Leistung kaufe weil nur an den 22KWh-Geräten eine einzelne Phase mit 32 A abgesichert werden kann und entsprechender Ladestrom zur Verfügung steht. Und das ist nur bei einer 3-phasigen Starkstromsteckdose (32A) der Fall. Die üblichen Starkstromsteckdosen haben pro Phase nur 16 A und sind ungeeignet bzw. reichen für die 11Kwh-Wallbox. Mit der 11Kwh-Wallbox kommt man letztlich nicht weiter, als mit dem 220Volt-16A Ladeziegel - sofern man ihn an eine dafür geeignete Steckdose mit ausreichender Absicherung und entsprechendem Leitungsquerschnitt anschließt. Die meisten Steckdosen können im Dauerbetrieb nur 10A liefern und dann braucht man 12 - 13 Ladestunden um die Batterie voll zu bekommen. Mir hat auch der Händler nicht gesagt, dass ich eine 22 kWh-Wallbox benötige. Und auch Renault bietet als Zubehör die 11 kWh-Wallbox an und man denkt, dass die ja für eine so kleine "Sparbüchse" ausreicht.
Da die 32 A Ladung nur über die 22Kwh-Wallbox laufen, diese aber nicht gefördert wurde, haben sich viele fälschlicher Weise für die zu kleine Wallbox entschieden. Und das liegt an der mangelnden Information von DACIA. Da es keine Förderung mehr für Privathaushalte gibt und die sowieso erst ab einer Summe von mehr als 1200,- € = 900 € Förderung bringt, habe ich mir einen Go-e mit 22KWh für 600,- € gekauft. Diese gibt es zum Festanschluss oder mit einem 32A-Starkstromstecker den ich an meine vorhandenen Dosen für Tischlereimaschinen anschließe. Damit entfiel wenigstens die Genehmigung weil die Leitungen mit entsprechenden Querschnitten schon aufgrund des Betriebs vorhanden waren. Eine Genehmigung brauchte ich aber für meine Wärmepumpe, die erheblich weniger Strom zieht, als der kleine Spring über nur 1 Phase absaugt. Aber egal - die WP zieht 3-phasig und pro Phase 2,5 kWh wenn beide Kompressoren zur Winterzeit auf Hochtouren laufen. Die "Schieflast" interessiert letztlich nur die Netzbetreiber, da diese für die Netzstabilität verantwortlich sind. Und genau die haben das Problem des Ausgleichs dessen Aufwand wir aber letztlich alle mit unseren Netzentgelten bezahlen müssen.
Einige machen sich ja hier lustig über das Thema, aber so lustig ist es nicht, wenn die Strompreise immer weiter steigen, weil im Preis auch das Netzentgelt enthalten ist. Irgend jemand muss ja die Regelmaßnahmen bezahlen. Nix ist geschenkt! Selbst bei den Wasserwerken werden die Hähne aufgedreht, wenn z.B. Halbzeit beim Fußball ist. Genauso läuft es auch beim Strom, nur dass da keiner manuell am Rad dreht.
Wir Verbraucher lachen darüber, aber dort haben die inzwischen wirkliche Probleme, weil sich immer mehr Leute eine Mini-PV-Balkon-Anlage kaufen oder eben ein kleines Elektroauto einphasig laden wollen oder ein Klima- oder Heizgerät einfach mal so in die Steckdose stecken das schnell mal bis zu 4 kWh Strom aus einer Phase zieht.
Für die PV-Anlage und den davon selbst genutzten Strom spielt es keine Rolle, ob sie 1-, 2- oder 3-phasig einspeist oder ob ich nur an einer Phase Strom entnehme. Der Zähler ist saldierend und berechnet nur die Differenz zwischen dem Verbrauch und der Einspeisung. Daraus errechnet er, ob noch Strom eingespeist wird, oder ob zu wenig Strom vorhanden ist und noch Strom zugekauft werden muss.
Trotzdem ist das Thema Schieflast für die Netzbetreiber entscheidend und sollte nicht einfach so abgetan werden.