Elektrik Problem - Kabelbaum zerstört

Oh Mann - der TE hat mein volles Mitgefühl.

Um es kurz zu machen, das Auto gehört in die Werkstatt. Neuer Kabbelbaum muss rein (mindestens). Würde ich nicht selber machen, niemals.

Das Teil ist nun mal essentiel, ähnlich wie das Nervensystem beim Menschen.
Es ist eben NICHT so das nur Klemme A mit B verbunden wird und dann löpt dat schon.
Es muss auch zuverlässig unter widrigen Bedingungen über einen langen Zeitraum funktionieren. Neben Strom an/aus gibt es ja auch noch diverse Bussysteme in so einem Kabelbaum.
Nicht umsonst sind Kabelbäume bei größeren Fahrzeugen die teuersten Ersatzteile. Manchmal teurer als Motoren oder Getriebe (BMW). Zumal bei Ersatz via Internet nicht 100% sicher ist, daß die Fahrzeugkonfiguration auch wirklich passt.

Ja, iss klar. DAS WIRD TEUER. Aber alles andere ist Murks.
(Habe 14 Jahre bei einem Zulieferer gearbeitet und weiß wovon ich rede/schreibe. )

Ciao,
Bruno Semmeling
 
Hallo Bruno Semmeling,

(ich dachte du wärst noch am Hausbauen oder im Skiurlaub :D)
herzlich willkommen im Forum. Ja, du hast sicher Recht, dass ein neuer Kabelbaum die sicherste Reparatur wäre. Das ist natürlich eine Kostenfrage. Aber wenn die Kabelverbindungen fachgerecht sauber hergestellt werden (ich würde Lötverbinder bevorzugen), sehe ich kein Problem. Natürlich ist es eine Fleißaufgabe und nicht mal eben so nebenher gemacht.
 
Ja, du hast recht. Kurzfristig spart das Geld. Aber ...
Lötverbindungen wirst Du bei Kabelsystemen nur sehr wenige finden.
Sie sind (industriell) teuer und auf Dauer nicht wirklich zuverlässig. Es gibt gute Crimp-Systeme die industriell sogar preiswerter und vor allem zuverlässiger sind als Lötverbindungen.
Schließlich willst du ja eine Lebensdauer von 10 Jahren+ erreichen.

In der Elektronik ist das was anderes, da kann man jede mechanische Belastung rausnehmen. Hier ist Lot die beste/einfachste Verbindung.

Aber ich kann dem TE nur empfehlen das Auto in eine Werkstatt zu geben.
Das wird auch hier ne Herrausforderung, ohne Zweifel.
Der Familienfrieden dürfte auch noch einige Zeit empfindlich gestört sein, aber Krisen (und der Umgang damit) schweißen (löten?) ja auch zusammen.
 
(ich würde Lötverbinder bevorzugen)
Lötverbindungen wirst Du bei Kabelsystemen nur sehr wenige finden.
Sie sind (industriell) teuer und auf Dauer nicht wirklich zuverlässig.
Da ich aus einem Beruf komme wo sehr viel verlötet wird kann ich konstatieren daß Lötverbindungen, richtig gemacht, sehr viel stabiler als gecrimpte Verbindungen sind. Verlötete Kabel kann man unmöglich rein mechanisch wieder trennen. Zudem gibt es bei Lötungen praktisch keinen Übergangswiderstand. Das ist bedeutsam bei geringen Spannungen, Steuerleitungen, wo ein meßbarer Übergangswiderstand durchaus zu Problemen bis zum Ausfall der Funktion führen kann.
 
Alfred hat Recht - Eine Lötstellen kann nach JEDEC mit 5 N/mm2 belastet werden.
Crimp-Verbindungen sind aber nicht per se schlechter für Kabelsysteme geeignet.
Übergangswiderstände für die Gesamtstrecke von Klemme A nach B sind im sicherlich gesamten System berücksichtigt.

Im vorliegenden Fall empfehle ich trotzdem eine Radikalkur mit komplett neuem Kabelbaum. Threads mit dem Titel "Elektronik spinnt" gibt es bereits genug.

/ Bruno
 
Kaltes Lötzinn mag es nicht, bewegt zu werden und sowas passiert im Kabelbaum im Auto ständig.
Vibrationen vom Motor, evtl. von Rädern/Reifen, Unwucht beim Bremsen, Schlaglöcher, Bremsen und Beschleunigen. Das wird brüchig mit der Zeit.

Am sinnvollsten wäre es, Kontakte anzucrimpen, diese in einen Stecker mit der passenden Zahl Steckplätze zu stecken und dann aus dem geschnittenen Kabelbaum einen mit Stecker trennbaren zu machen, dann trägt der Stecker die größte mechanische Belastung.
 
Das ganze wird ja auch noch eingeschrumpft. So was hält in meinen Flugmodellen Jahrzehnte. Und Verbrenner und so manche Landung erzeugen ordendlich Vibrationen im ganzen Modell. Wenn Elektronikausfälle, dann in der Regel an den Stellmotorplatinen der Servos.
 
Die Lötverbindung ist ja im des Kabelstranges. Da ist keine Belastung auf die einzelne Lötstelle, da der Kabelstrang an sich vibriert. Bei einer Verbindung Kabel zu einem festen Bauteil, wäre Löten schlecht, weil dann die Lötstelle den Vibrationen ausgesetzt ist.
 
Mmh, Du solltest Dir mal so ein Prüfstand für die Validation von Kabelsystemen anschauen.
Da wird unter Temperatur-Wechsel ne ganze Menge vibriert.

Aber das ist hier eine Scheindebatte.
Kaputter Kabelbaum ist hier bestimmt nicht das einzige Problem. Könnte mir vorstellen das noch mehr in der FahrzeugElektronik kaputt ist.
 
Kaltes Lötzinn mag es nicht, bewegt zu werden und sowas passiert im Kabelbaum im Auto ständig.

Es gibt da nur ein Problem - Wenn sich das Lot durch den Kapillareffekt hinter die Kabelisolierung zieht, ergibt dieser Punkt eine Sollbruchstelle. Alles andere ist unkritisch.

Ein Teil meines Berufslebens galt der Reparatur von Avionik an Luftfahrzeugen. Da werden unglaublich viele Kabel angelötet und glaub mir eins; Die Vibrationen in einem Kraftfahrzeug sind völlig harmlos gegenüber dem, was ein Strahltriebwerk mit der Zelle eines Luftfahrzeuges anrichtet...

Den Kabelbaum fachgerecht zu reparieren ist überhaupt kein Problem. Natürlich bedeutet jedes getrennte Kabel 2 Lötstellen, weil man ein kurzes „Flickstück“ mit einbinden muss. Ansonsten sorgt die mechanische Last an der Lötstelle für den Bruch.
Die bereits beschriebenen Folgeschäden durch Kurzschlüsse sind m.E. das bestimmende Thema. Microelektronikbauteile sind echte „Mimimi‘s„. Den Ausgang eines Controllers kann man schon mit einer alten 5W Prüflampe überlasten.
 
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