Moin Moin,
das gerissene Zündmodul, das kenne ich aus Twingo, Clio, Dacia Logan und Espace (J637).
In der Tat ist das oft der Übeltäter, aber die Kfz mit Kipphebel und Einstellschrauben an der Nockenwelle, da sollte man unbedingt eben auch bei Kfz mit LPG-Anlage das Ventilspiel prüfen und nachjustieren.
Wir fahren ausschließlich nur LPG betriebene Kfz und auch E-Auto und schätzen eher die älteren Modelle, wo eben keine Hydrostößel das Ventilspiel automatisch bereitstellen.
Uns ist aufgefallen, dass selbst die Zylinderköpfe, die gasfest ausgeliefert werden, auch sich das Ventilspiel im Laufe der Zeit ändern. Auf diese Art hat es schon einmal einen gasfesten K7J714 (Motorcode) gehimmelt.
Man kann den Besitzer(innen) dieser Fahrzeuge es nicht übel nehmen, warum eben nicht spätestens nach 60.000tkm Laufleistung, so meine Erfahrungswerte, das Ventilspiel geprüft wird.
In den Werkstätten und erst Recht die Vertragswerkstätten sagen oft, das man da nicht machen brauche, weil ist ja ein gasfester Motor drin, das ist so ähnlich wie das Märchen, dass beim Getriebe kein Getriebeölwechsel gemacht werden muss, weil ja "longlife". Absoluter Quatsch, das kostet ein böses Erwachen, wenn von einmal der wirtschaftliche Totalschaden eingetreten ist, weil aus den Fachwerkstätten immer nur gesagt wurde, das müssen wir nicht machen, weil es wird andere Ursachen haben (müssen).
Der Witz ist, dass in der Tat das Laufverhalten auf LPG-Betrieb nach Austausch des Zündmoduls drastisch verbessert, da ist man dann erst einmal im Glauben, dass es das gewesen war. Ventilspiel wird nicht geprüft und werden halt immer klammer. Und dann kommen viel später wieder Leistungsverlust dazu, die Gasanlage spinnt und nie bzw. selten wird nach dem Ventilspiel geschaut. Mitunter ist dann schon der Zylinderkopf (Ventilsitz verkokt/verbrannt und Ventilteller (Ausbrennungen an der Dichtfläche) hinüber.
Bei Motoren, die dann jenseits der 150tkm Marke sind und nie ein Ventilspiel geprüft wurde, da ist das Ventilspiel der Auslassventile nahezu bei Null. Es brennt !
Erschreckender Weise ist mir nun in letzter Zeit auch noch aufgefallen, dass Wechselintervalle des Zahnriemens, Spannrolle und Wasserpumpe wahnsinnig gefährlich überzogen werden. Oft wird es abgetan, dass man sich nicht so haben soll. Zahnriemenriss bedeutet Motor bzw. Zylinderkopfinstandsetzung und für viele Menschen unbezahlbar, weil eben sowieso eher kleines Budget an Geld vorhanden ist.
Was auch sehr schlimm ist, wenn Motorölwechselintervalle gar nicht eingehalten werden.
Ich sehe zu oft schwarze Kipphebel, wenn die noch ölig sind, dann ist einiges rettbar.
Schaue ich aber zusätzlich auf Ölkruste, Koks und Schlamm, ist der Motor eigentlich hinüber, das merkt man spätestens, dass es über eine Druckverlustprüfung fleißig im Kurbelgehäuse rauscht, weil die Kompression durch die Kolben- und Kompressionsringe drückt. Es ist ein beginnender Kolbenkipper oder gar Kolbenfresser vorprogrammiert. Einmal sah ich sogar eine Nockenwelle, die sozusagen nur noch in Ölkohle rotierte. Der Motor hatte keine 70tkm gelaufen und war Schrott.
Ergo...
1. Immer mal wieder Ventilspiel prüfen / justieren
2. Peinlichst Motorölwechselintervalle einhalten und nicht nur Öl reinkippen
Gruß
Christian