Wirklich tolles Thema das du hier angefangen hast.
2021 als mir meine Gasblase gekauft habe , war mir anfangs klar , Autogas gibt's es in Sommer- und Wintermischung jeweils im Verhältnis 60/40. Im Sommer mit 60% Butananteil wegen dem höheren Energiegehalt und dem daraus resultierendem niedrigerem Verbrauch , durch den höheren Siedepunkt muss aber in der Wintermischung der Propananteil auf 60% erhöht werden. Bis ich mal auf der Seite von "gas-tankstellen.de" bei einigen Tankstellen den Hinweis 95/5 entdeckte.
-2022 hatte ich sogar mal ein Schild an einer LPG-Tanke in Pirmasens fotografiert , weil es mir ein LPG-fahrender Arbeitskollege nicht glauben wollte, das es noch andere Mischungsverhältnisse als 60/40 gibt.
Da war ich verwirrt und hab mich hier per "Suchfunktion" durch die Threads gelesen. Da selten Quellen angegeben wurden hab ich mal bei Wikipedia nachgeschaut. Dort heisst es:
Charakteristische Bestandteile | Flüssiggas Propan, Flüssiggas Butan;
Verhältnis 95:5 bis 30:70
„Sommermischung“ 40:60
„Wintermischung“ 60:40 |
Bei der weitereren Sucherei haben sich bei mir noch folgende Informationen zusammengefunden:
-die DIN 589 ist eigentlich die DIN EN 589 und wurde geschaffen um in Europa eine einheitliche Kraftstoffqualität für Flüssiggasbetriebene Fahrzeuge zu schaffen , deshalb sind die verschiedenen Mischungsverhältnisse zugelassen, weil, es wohl hauptsächlich um den Reinheitsgrad ging , weil klassische Flüssiggasbrenner ja lange nicht so empfindlich auf Verunreinigungen reagieren wie die (wegen immer schärferen Umweltvorgaben) immer sensibler arbeitenden Systeme an Verbrennungsmotoren und deshalb die normale Flüssiggasverordnung für Autohersteller nicht ausreichend war.
- In einem Beitrag (den ich leider noch nich wieder gefunden habe) , hat ein in Spanien wohnenden Dacianer mal geschrieben , das er bei sich nur ein Mischungsverhältnis mit 70% Butananteil tankt (erscheint logisch wegen den dort vorherrschenden Temperaturen und passt damit zur Logik mit den verschiedenen erlaubten Mischungsverhältnissen in der DIN EN 589).
-Dann hatte ich mal das Glück in Saarbrücken den Fahrer des Liefer-LKW an einer Total-Tanke ansprechen zu können und er meinte das er auf'm Lieferschein Propan stehen hat. Ich denk mal das er 95/5 angeliefert hat.
- Weiter fand ich damals auch auf einer Webseite eines Autogaslieferanten, der sich selbst damit beworb, das er ein eigenes Tanklager betreibt um immer die richtige (gute) Mischung für Sommer und Winter liefern zu können. Im Umkehrschluss heißt das: das Propan und Butan separat aus der Raffinerie holen , in einem eigenem Tank zusammenmischen und dann erst verladen um die Tankstellen zu beliefern.
Mächtig Zeit- also Personalaufwand und die nötige Infrastruktur dafür ist auch ein
nicht unerheblicher Kostenfaktor ( z.B. die regelmässige Prüfungen) und in den heutigen Zeiten von
Kostendruck und Gewinnoptimierung ist es dann sehr wahrscheinlich , das das Propan von der Raffinerie günstig direkt zur Tanke geliefert wird und nicht an die Kosten des Verbrauchers (niedriger Verbrauch bei höherem Butananteil) gedacht wird.
Das wird meiner Meinung nach eher der Grund für die vermehrt angebotenen 95/5 Mischungen sein.
-Wenn am Lagertank der Tanke ein Manometer sichtbar ist (nicht das an der Pumpe/Säule sonderm am Tank) , kann man anhand der angehangenen Tabelle das Mischungsverhältniss erkennen. In dieser ist auch die Linie mit den mind.1,5bar Dampfdruck lt. DIN EN 589 welches die notwendigen verschiedenen Mischungsverhältnisse bei verschiedenen Temperaturbereichen erklärt.