Mein Ausbau für eine Person und Hund startet

derbärtigeFrytz

Mitglied
Fahrzeug
Dacia Dokker 1.2 TCe 115
Baujahr
2018
Hallo Dacianer

Nachdem mein Dokker bereits 10 Monate alt und um 24.000 km auf der Uhr reicher ist, habe ich mich endlich durch gerungen und mit dem Ausbau begonnen.

Monatelang habe ich Ausbau Varianten hier im Forum und bei Youtube studiert.

Vielen Dank an alle, die ihre Erfahrungen hier geteilt haben. Vieles davon hat mich vor Fehlern bewahrt.

Ich habe Zahlen hin und her geschoben, stirnrunzelnd meinen Kontostand betrachtet und dann war gestern DER Tag. Mittags bin ich noch drei mal in Gedanken die Material Liste durch gegangen und konnte keinen Fehler feststellen. Das hat mich zwar irritiert, aber irgendwann hatte ich keine Ausrede mehr.

Um 17:30 habe ich den Zuschnitt beim Baumarkt meines Vertrauens genervt. Wer kommt denn schon Samstags um diese Zeit mit einem Auftrag für 38 Teile?

Nun ja, sie waren nett und Abends um 20:00 war alles im Wohnzimmer.

Heute habe ich die Kästen gebohrt und lose mit Dübeln zusammen gesteckt.

Dann war der Moment für eine erste Anprobe.



Mein Ausbau soll diesen Anforderungen gerecht werden:

- Im Alltagsmodus werden in dem Fahrzeug maximal 3 Personen (inkl. Fahrer) sitzen.

- Dann soll bereits spontanes Übernachten (mit vlt. eingeschränktem Komfort) möglich sein.

- Im Urlaubsmodus bin ich der einzige Fahr- und Übernachtungsgast.

- Ich habe einen Hund, der immer dabei sein, aber nie auf dem Bett sitzen oder übernachten wird.

- Ich will weder bei spontanen Übernachtungen, noch beim Camping viel und regelmäßig umbauen müssen.

- Ich will im Fahrzeug kochen können und nicht erst die Heckklappe öffnen müssen, um an meine Utensilien zu kommen.

Mal sehen, was ich davon umsetzen kann.


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Ich werde von den Fortschritten berichten.
Lass mich wissen, was ihr von den Ergebnissen haltet.
Viele Grüße
der bärtige Frytz
 
Ich bin gespannt wie du das mit den 3 Sitzplätzen und dennoch Schlafplatz lösen wirst! Das wäre auch so meine Ideallösung falls.....Ich schau dann ab und an mal vorbei....
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #3
Mein Plan sieht zur Zeit so aus:

- Einheitliches Material, Siebdruckplatte 15 mm

- Die Bodenplatte ist durchgehend bis zum Fußraum der Rücksitzbank. Es wird Aussparungen in der Platte geben, damit die komplette Rückbank eingebaut werden kann. Im Alltagsmodus ist auf jeden Fall der Haltebügel und der rechte hintere Einzelsitz verbaut.

- Die Grundeinrichtung besteht aus drei identisch aufgebauten Kästen ohne eigene Böden, mit je zwei Deckeln und einer Unterteilung in der Mitte. Zwei davon stehen sich im Kofferraum gegenüber und können mit zwei Brettern zu einer Fläche verbunden werden. Sie bleiben immer im Fahrzeug. Auf dem zweiten Foto sind die Kästen im Rohbau zu sehen.

Der dritte Kasten steht längs zur Fahrtrichtung auf der linken Seite. Er muss so angepasst werden, dass der Haltebügel (s.o.) kein Problem darstellt. Der Kasten ragt außerdem über die Bodenplatte hinaus und muss nach unten abgestützt werden. Er muss ausbaubar sein, um ggf. die komplette Rückbank nutzen zu können.

- zur vorderen Kiste wird es eine Verbreiterung geben, die ein Liegefläche von ca. 80 cm Breite ermöglicht. Dies ist der Raum, der neben dem hinteren Einzelsitz zur Verfügung steht.

- Im Urlaubsmodus werden der Beifahrersitz und auch der hintere Einzelsitz entfernt.

- Mein Hund sitzt bei allen Fahrten immer im Fußraum des Beifahrersitzes. Dort fühlt er sich wohl. Diesen Platz wird er auch weiterhin nutzen. Im Urlaub hat er aber dann dort mehr Platz und einen Durchgang nach hinten.

- Irgendwo im Bereich des hinteren Einzelsitzes wird es einen Tisch geben.

- So, wie mein Fahrersitz steht, können die beiden linken Kästen zusammen nur weniger als 180 cm lang sein. Es wird für mich also eine Verlängerung auf ca. 185 cm geben. Über die Befestigung denke ich noch nach. Eine Aufhängung in den Gurthaltern kommt ja leider nicht in Frage.

Da ist also noch einiges unausgegoren.

Viele Grüße
der bärtige Frytz
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #4
Hallo zusammen,
in den letzten Jahren habe ich hier Einiges an Wissen und Erfahrung abgegriffen um meinen Dokker ausbauen zu können. Meinen ersten hier beschriebenen Anlauf haben sofort nach dem ersten Urlaub verworfen. Bisher bin ich euch aber einen Bericht schuldig geblieben, der das Ergebnis zeigt.

Von Vorne nach hinten
Fahrerkabine:

Der Beifahrersitz steht immer so weit hinten wie möglich, um den Fußraum (das Hundekörbchen) für meinen Hund so groß wie möglich zu machen. Die Lehne des Beifahrersitzes steht immer senkrecht, um das Heck nicht einzuschränken.
Der Fahrersitz steht etwas weiter vorn, dafür aber ganz abgesenkt und mit Schrägstellung der Lehne, wie ich es benötige. Weder Fahrersitz, noch Beifahrersitz werden jemals verschoben, oder in der Lehne verstellt, wenn zwischen Fahr- und Campingmodus gewechselt wird.
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Die Belüftung:
Zwei Blech Einsätze mit integriertem Insektenschutz für die vorderen Seitenfenster.
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Der Vorhang zwischen Fahrerkabine und Heck:
Eine Teleskop Stange für einen Duschvorhang (Baumarkt). Die seitlichen Stempel entfernt, die innere Stange geteilt (Handsäge) und von beiden Seiten in die äußere Stange eingeschoben. Den 150 cm breiten und in der Länge gekürzten Vorhang vom gelb/blauen Möbelhaus aufgezogen und die Stange eingebaut. Panzerband zum Fixieren der Länge. Zwei Schrauben wären ggf. besser gewesen.
Bild s.o.

Der Kleiderschrank:
Ein Sperrholz Brett aus dem Rumpelvorrat mit der Akku Stichsäge grob zurecht gesägt, damit es vorne an die Kopf Ablage anstößt und hinten auf der Vorhang Stange liegt. „S“ Haken (Fleischerhaken, Kleiderhaken aus dem Baumarkt) in die Ablage eingehängt. In das Brett Löcher gebohrt und es damit an die Haken gehängt.
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Die Bodenplatte:
Siebdruck Birke Multiplex 1900 x 1150 x 15 mm. Sie klemmt sich zwischen die Radkästen und stößt vorne an die Sitze. Ausschnitt im hinteren Bereich f.d. Standheizung (s.dort). Ausschnitt hinter dem Fahrersitz zum Einsetzen der 100Ah Batterie (s.dort). Noch zu erledigen: Platte verschrauben.


Das Bett:
Hinter dem Beifahrersitz. Siebdruck Birke Multiplex 15 mm. Zur Zeit nicht an der Bodenplatte verschraubt. Liegefläche 1800mm Länge und 800mm Breite. Rechts seitlich mit der Stichsäge beschnitten, damit neben dem rechten Radkasten 700mm Breite übrig bleiben. Würde ich den Ausbau erneut machen, würde ich das Ausgangswerkstück 860mm breit wählen. Aktuell ragt die Matratze im Bereich der Seitentür ca. 60mm über das Brett hinaus.
Getragen wir das Brett (Bett) von vier quer verbauten Stützplatten, im vorderen Bereich zwei je 800 x 230 x 15 mm und hinten zwei je 700 x 230 x 15 mm. Bretter 15mm nehmen in der Länge weniger Platz weg als Holzrahmen. Das war mir wichtig. Die hinterste Stützplatte wird jedoch demnächst durch zwei Füße ersetzt.

Als Bett-Auflage dient eine herkömmliche Bettmatratze (rein Schaumstoff, kein Federkern, oder Zonen). Sie entspricht mit 15cm Höhe normalem Bettstandard und ist ein 10 Jahre alter Kauf, der als Gästebett verstaubte. Bezug entfernt, Zuschnitt mit Elektro-Messer. Durch Ausnutzung des Türraums der rechten Schiebetür wird eine maximale Bettbreite von (wie erwähnt) 86cm erreicht. Durch Überlappung des rechten Radkastens beträgt die Breite selbst dort ca. 75cm. An beiden Enden sind aus unterschiedlichen Gründen leichte Einschnitte notwendig. Im Kopf und Fußbereich sind daher real die schmalsten Bereiche (ca. 70cm). Auch bei kerzengeradem Sitz ist das Dach für mich nur knapp spürbar (Leute mit mehr Kopfhaar würden das ggf. anders bewerten). Ein Spannbettuch, sowie einige Sofa Kissen runden das Ganze ab.
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Der Stau- und Bewegungsraum:
Im vorderen Bereich des Hecks stehen zwischen der Schiebetür und dem Bett ca. 64cm Raum zur Verfügung. Dieser ist in etwa so breit wie die Schiebetür. Dies ist mein Bewegungsbereich, z.B. zum Ausstrecken der Beine und zum Ein- und Aussteigen. Hier kann notfalls auch ein Toiletten-Eimer „besessen“ werden.
Der Bereich unter dem Bett wird durch die Stützplatten in drei Bereiche geteilt.
Zwischen den vorderen Stützplatten ist Raum für exakt 4 Euroboxen 400 x 300 x 220 mm, die sowohl von innen (aus dem Bewegungsbereich), als auch von außen (durch die rechte Schiebetür) erreichbar sind. Der mittlere Bereich ist von außen nicht und von innen (Bewegungsbereich) nur über eine kleine Öffnung erreichbar (Erläuterung später). Dies Öffnung reicht jedoch aus, um Sixpacks von 0,5l Mineralwasser Pet-Flaschen aufrecht hinein zu schieben. Andererseits widersetzt sich der Raum auch nicht der Nutzung beim Einschieben von 18er Paletten Dosenbier.
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Der Küchen- und Versorgungsblock
Im hinteren Bereich des Hecks stehen links neben dem Bett bis zu 640mm Raum zur Verfügung. An der engsten Stelle, zwischen den Radkästen, sind es jedoch nur ca. 450mm. Hier steht mein Küchen- und Versorgungsblock. Er ist maximal 930 mm lang, 450 mm tief und 1000 mm hoch.
Er füllt also ungefähr den Bereich von Hecktür zu linker Schiebetür, zwischen Bett und linkem Radkasten, sowie vom Boden bis fast zur Decke aus.
Der Versorgungsblock besteht (übereinander) aus zwei Euroboxen (400 x 300 x 320 mm) für je 23l Frisch- und Abwasser direkt an der Hecktüre. Sie können vom Heck entnommen, oder befüllt, bzw. entleert werden.
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Nach vorne folgt eine „Feldküche“. Sie besteht aus 15mm Siebdruckplatte. Im unteren Bereich ist sie wie eine Brücke aufgebaut unter der ein lichter Raum von 420 x 630 x 445 mm besteht. Mein Kompressor Kühlschrank hat darunter Platz und Luftzirkulation in alle Richtungen. Er kann nach vorne (in den Bewegungsbereich) heraus gezogen und dann geöffnet werden. So kann er von außen und innen verwaltet werden. Unter der Kühlschrank Brücke befindet sich außerdem eine Tasche mit Tellern und Besteck, sowie das Kehrblech.
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Über der Kühlschrank Brücke stehen die Spüle (325 x265 x 150 mm), der Standard Gas Kartuschen Kocher und ein Bereich zur Lagerung von Kleinbehältern. An der „Rückwand“ des Küchenblocks sind Küchenutensilien an Haken aufgehängt. Werden diese während der Fahrt nicht abgenommen, klimpert und rappelt es, wie im Karren eines Scherenschleifers. Daran kann man sich gewöhnen. Andererseits: eine Eurobox (400 x 300 x 320 mm) findet hier tadellos Platz, wenn die Utensilien abgenommen und in ihr verstaut sind.
Ein Gaswarner ist vorhanden. Weder Versorgungsblock, noch Küchenblock sind fest in das Fahrzeug integriert. Sie werden für Fahrten lediglich mit Spanngurten vertäut. Daher können sie bei längeren Aufenthalten entnommen und in einem Zelt untergebracht werden. Der Küchenblock wird dazu nach vorne gezogen und durch die Schiebetür entnommen. Die „Feldküche“ ist zu hoch, um nach hinten entnommen zu werden.

Die Herrenkiste(n): (Für euch dürft ihr das gerne gendern)
Auf dem Versorgungsblock (s.o.) ist Platz für weitere Euroboxen. Die größere (400 x 300 x 220 mm) enthält persönliche Utensilien, für die ich nicht erst eine Kiste unter dem Bett hervor holen möchte: Sanitär, Medizin, sowie meine Hausbar (salopp: Rauch- und Sauf- Bedarf).
Zuoberst steht eine kleine Holzkiste (400 x 300 x 125 mm, Baumarkt). Man kann noch knapp von oben mit der Hand hinein fassen. Nachts kommen meine persönlichen Utensilien (Brille, Smartphone, Schlüsselbund etc.) in die Kiste. Ladegeräte für Steam Deck, Smartphone etc. liegen dort und ebenso ein ca. 12Ah LiFe2Ion Akku mit integriertem Solar Laderegler, 1x 230V 100W Wechselrichter, 3x 5V USB und 3x 12V Cinch Ausgängen, sowie Taschenlampe. Dieser Akku versorgt eine 1W LED Schwanenhals (Lese-)Lampe die an der Kiste verschraubt ist, einen dort bereit liegenden USB Klemm-Ventilator und auch die Wasserpumpe der Spüle mit Strom.
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Ein kleines 20 Watt Solar Panel, um den Akku bei Bedarf zu laden, ist anderenorts (zwischen Küchenblock und Seitenfenster) verstaut. Für Kurz-Trips ist das aller Strom, den man braucht.


Die Heizung:
Der hintere Bereich unter dem Bett ist der einzige, der aus dem Fahrzeug heraus nicht erreichbar ist. Er wir demnächst, wegen der nachträglich eingesetzten Füße, durch die Hecktür erreichbar. Dort ist (innen) die Diesel Standheizung verbaut. Dort wird außerdem das Werkzeug untergebracht. Zu Demozwecken ist dort zeitweise ein 12l Tank montiert, der zur TÜV Abnahme aber demontiert ist. Er kann ebenfalls auf dem Dachträger montiert werden. Die Ansaugluft der Heizung kommt aus dem Bereich des Kühlschranks (also innen). Die Warmluft wird durch zwei Ausströmer an den Enden des Betts abgegeben.
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Die Verdunkelung:
Ich verwende das Set des einzigen mir bekannten Anbieters, der feste Elemente (keine Folien) für den Dokker anbietet um die Fenster im Heck bei Tag zu verdunkeln. Um mein Fleisch auch Nachts zu verbergen wurden aus dem oben erwähnten Vorhang weitere Teile grob zurecht geschnitten und nicht gesäumt. Sie werden mit Magneten befestigt. Noch zu erledigen: Die Vorhang Teile durch besser isolierende Elemente ersetzen.
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Die “Groß-“ Elektrik:
Der Kompressor Kühlschrank und die Standheizung können natürlich nicht (sinnvoll) aus dem oben beschriebenen 12Ah LiFe2Ion Akku betrieben werden. Hinter dem Fahrersitz gibt es einen Ausschnitt, der einen 100Ah LiFe2Ion Akku im hinteren Fußraum aufnimmt. Er steht etwas erhöht über dem Bodenbrett, jedoch unter der Rückenlehne. Der Akku ist älter und hat kein BMS. Es ist nicht vorgesehen, einen Anschluss an das Bordnetz vorzunehmen.
Vorhanden und temporär getestet sind folgende Anschlüsse:
- 200W Solar Panel mir MPPT 75/15 Solar Regler
- Standheizung
- Kompressor Kühlschrank
- 230/12 30A Ladegerät für Landstrom
Noch zu erledigen: In dem Keil unter der Rückenlehne muss ein Versorgungsboard eingebaut werden, dass einen Sicherungskasten und die o.g. Komponenten integriert.
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Die Sicherheit:
An der vorderen Stützplatte (Stirnseite) des Bettes, zwischen den Vordersitzen und daher aus der Fahrerkabine erreichbar, ist ein Feuerlöscher montiert. Ein Gaswarner ist im Küchenblock. Warndreieck, Soforthilfe Kit und (Reifen-) Pannenkit unter dem Bodenbrett im Fußraum hinter dem Beifahrersitz.
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