Mercedes-Benz - Citan

Ich kenns z.B. so als ich vor ca 6 Jahren noch für den einen oder anderen Zulieferer gearbeitet habe.
Der eine Zulieferer war gerade in "Ungnade" gefallen und wurde nicht mehr berücksichtigt. Die vorhandenen Werkzeuge wurden aber trotzdem bei diesem Zulieferer gelagert. Laut Stempel und Nr. gehörten diese Werkzeuge dem KFZ Hersteller.

Oder....Kunststoffspritzteile für einen Zulieferer. Diese Teile habe ich tatsächlich in 2 verschiedenen Werken gesehen. Absolut identische Teile.
Ein Jahr später muss der eine Zulieferer wohl in Ungnade gefallen sein, jedenfalls durfte ich die Anlage, die ich in Fa. 1 schon mal abgenommen hatte in Fa. 2 nochmals abnehmen. Da wurde dann wirklich aus 2 Zulieferern nur einer gemacht.

Oder: großes Werk für Kunststoffteile. ( Bsp.:) Montags war Hersteller 1 dran, Mittwochs Hersteller 2 und alle 3 Wochen dann Herteller 3 der weniger Teile brauchte. Alles auf den selben Anlagen mit unterschiedlichem Werkzeugen produziert für preislich vollkommen unterschiedliche PKW´s.

Aus meiner Praxis heraus muss ich sagen, alles stimmt und alles wird gemacht.
 
So ist es!
@tweetyone
ich arbeite zufällig für einen großen Automobilhersteller und habe privat eine Werkstatt für Mittelmotorsportwägen und Exoten;).
Ferner war ich vor nicht all zu langer Zeit selber in der Fertigung an Bearbeitungszentren für die Automotive Industrie tätig. Also erzähle nicht so nen theoretischen Unfug, der in der Praxis überhaupt keinen Bestand hat.
Wenn Zulieferer A keine Teile aufgrund mangelhafter Einkaufsqualität liefern kann, weicht der Hersteller auf Zulieferer B aus. Anders würden die Bänder stehen! Worstcase für einen Automobilbauer!!!
Ich kann Dir viele Ausweichlieferanten für bestimmte Fahrzeuge nennen- egal ob Elektronik oder Mechanik.
Im Motorenbau sichern sich die Zulieferer über Ausweichkapazitäten ab- sprich ein Zulieferer wie z.B. "Mahle" kann seine Kolben auch auswärts zwischenfertigen lassen.
 
Die "großen" Zulieferer lassen ja auch fertigen...Bei "kleineren" Zulieferern.
Und da ist es überlebenswichtig, dass ausgewichen werden kann.
Als Bsp. mach ich grad was bei einem wirklich kleinen Metallbauer. Der würde alleine überhaupt nicht die geforderte Menge an Teilen liefern können. Oder am Montag bekommen seine Leute vom gemeinsam essen alle Dünnpfiff. So ein Kleiner kann nicht auf Leiharbeiter etc. ausweichen. Große Lagerhaltung ist ja nicht mehr, so dass so ein Ausfall natürlich abgefangen werden muss.

Am fertigen KFZ-Teil steht dann natürlich z.B. nur "Bosch" oder sonst wer.
wie viel handgelutschte Teile dafür aber aus China, Taiwan, Mexico, Türkei oder so herkommen???
 
Wir hatten mit den Rohgussteilen aus türkischer Fertigung mit extrem viel Ausschuss zu kämpfen- vorher bestellten wir in Österreich, aber da war dem Enkauf der Preis zu hoch:lol:....Topware mit so gut wie null Ausschuß...aber pro Teil 10 Cent teurer:rotate:
Da der Einkauf nur am Sparpotenzial gemessen wird, spielt da die Kostennote unterm Strich natürlich keine Rolle.
 
wie bereits erwähnt, mag das bei Einzelteilen evtl der Fall sein (Schrauben, Bolzen etc.. Inovative Systeme hat aber nicht jeder im Sortiment. Für Bremsscheiben gibt es sicher genügend Lieferanten, die qualitativ vergleichbar sind. Bei semiaktiven Fahrwerken wird die Luft schon dünner und wenn ein Hersteller ein Automatgetriebe braucht, das gewisse Anforderungen erfüllen soll, dann wird es schon sehr schwer, mehrere Hersteller gegeneinader auszuspielen.

Grüße

MArtin
 
So ist es!
@tweetyone
Also erzähle nicht so nen theoretischen Unfug, der in der Praxis überhaupt keinen Bestand hat.
Wenn Zulieferer A keine Teile aufgrund mangelhafter Einkaufsqualität liefern kann, weicht der Hersteller auf Zulieferer B aus. Anders würden die Bänder stehen! Worstcase für einen Automobilbauer!!!

Würdest Du bitte mit Deiner Ausdrucksweise an Dich halten ?

Ich tue das auch.

Im Übrigen ist das kein "theoretischer Unfug", sondern aktuelle Realität.

Für Dich : ich arbeite nicht für, sondern beim Automobilhersteller und bin zusammen mit meinen Kollegen verantwortlich für die Teileversorgung an die Linie.

... und das seit mittlerweile 11 Jahren :)

Also wie jetzt .... "theoretischer Unfug" ??


... und nochmal : der Hersteller "weicht" nicht auf andere Lieferanten aus - das ist stücklistenseitig gar nicht abbildbar.

Ich könnte Dir (brand)aktuelle Fälle nennen, bei denen mittlerweile 400 Fahrzeuge auf'm Hof stehen, wegen Teilen, die man durchaus auch von anderen Lieferanten beziehen könnte ...

Aber : die Zulieferer sind an das sogenannte Bauteil-Mengengerüst gebunden, welches für einen vertraglich definierten Zeitraum vorgegeben ist.

Kein Lieferant hätte die Kapazität, "mal eben" schnell für den Wettbewerber eine Anzahl x an Teilen zu fertigen, die arbeiten alle an der "Schluckauf"-Grenze.

Wenn Du wirklich weißt, wovon Du redest, solltest Du das wissen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@wf :

Autozulieferer: Unternehmensberatung sieht 35.000 Jobs in Gefahr - manager magazin

Die Zulieferer müssen sich breiter aufstellen, um bestehen zu können.

Da jedes Jahr pauschal Einkaufspreise gekürzt werden, geht es gar nicht anders ...

Ah - und bitte auseinanderhalten : Teile für die Händler kommen nicht vom Band (also vom Herstellerwerk), die werden direkt als Ersatzteil produziert und in die entsprechenden Teilezentren geliefert.

Und ja, einen Tagesvorrat hat man im Werk und der Rest ist je nach Logistikkonzept bei einem Diestleister, auf der Autobahn oder beim Lieferanten gebunkert - Lagerhaltung kostet Geld ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meines Wissens nach kommen die Teile aktuell immer noch aus Baunatal.
Dort sieht man direkt von der AB ein riesiges Teile- und Logistikzentrum.

Bei einem (privaten !!) Besuch in der Getriebeproduktion in Kassel wurde uns das bei einer Führung als Teilezentrum für den (ehemaligen) Osten sowie Süddeutschland vorgestellt.

Das war vor 4 Jahren, wie es jetzt läuft, weiß ich nicht.

VW ist ein Massenproduzent und agiert in ganz anderen Dimensionen, da sind größere Teilereserven sicherlich notwendig.

Der Trend geht aber immer mehr weg von Lagerhaltung hin zu Versorgung aus'm Trailer (oder meinetwegen aus'm Waggon).

Zum Thema Zulieferer : schade, ich finde aktuell das Interview nicht, darin war eindeutig die Rede davon, daß die Zulieferer sich zu Prod.-Verbünden zusammenschließen müßten, um nicht von den Herstellern untergebuttert zu werden.

Es mag sein, daß Eure beiden Firmen am Ort (noch) relativ gut dastehen - andere tun das nicht...

Meine Frau arbeitet bei einem Zulieferer für galvanisch veredeltes Interieur.
Es ist erschreckend, was (selbst bei Nobelmarken !) mittlerweile nur noch Plaste ist.
Allerdings sind sie aktuell (trotz rollender Woche !) an der Kapazitätsgrenze - mehr als 24/7 kann man nun mal nicht arbeiten ...
 
Daß Ludwigsfelde "umgemodelt" wurde, liegt teilweise mit am Standort-Erhaltungskonzept und war zum Teil eine (firmen)"politische" Entscheidung.

Da dort Crafter / Sprinter vom gleichen Band liefen, DB aber die Sprinter rausgezogen hat und nur noch in D-dorf fertigen wollte, blieb für Ludwigsfelde nur noch 1-Schicht-Betrieb oder Schließung (das war aber erst 2011 / 2012).

1-Schicht-Betrieb ist zu teuer => Crafter nach Hannover und für Ludwigsfelde blieb dann der Umbau zum Teile- und Logistikzentrum - mit einem Bruchteil der ehemals dort Beschäftigten.

Zumal die Logistik an externe Dienstleister ausgelagert ist / wird.

Baunatal wurde damals kpl. von der Firma Rudolph-Logistik betrieben, nur gewisse Schlüsselpositionen wurden mit VW-Leuten besetzt.
Wie das in Lufi gehandhabt wird, weiß ich nicht, denke aber, daß es dort ähnlich läuft.
 
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