Projekt Dachzelt

DaciaBeWild

Mitglied Gold
Fahrzeug
Dacia Dokker Stepway SCE110 LPG
Baujahr
2019
Am vergangenen verlängerten Wochenende habe ich mir mit Unterstützung meines Bruders mal das alte Dachzelt vorgenommen.
Mit mittlerweile 37 hat das Dachzelt mehr Jahre auf dem Buckel als ich, man sieht sie ihm jedoch nicht wirklich an. Jedoch muss man dazu sagen, dass es die meiste Zeit seines Lebens, nachdem es die Alpen, Italien, die Sahara, Frankreich und Spanien sehen durfte, verpackt in der Garage oder im Schuppen gelagert war.

Grundsätzlich ist es eine simple Konstruktion aus einer dickeren Sperrholzplatte, einem stabilen Metallgestänge und textiler Zeltplane (wie man sie auch von alten Militärzelten kennt). Ausgeklappt hat man eine ca. 2,40m x 1,80m große Grundfläche auf der Schuhe, Klamotten, Radio, Laptop und ein 1,30er oder 1,40er Luftbett bequem Platz finden sollten. Eine längenverstellbare metallerne Leiter dient dem bequemen Zu- und Ausstieg und stabilisiert das stehende Konstrukt noch etwas zusätzlich.
Zusammengeklappt misst das Dachzelt etwa 1,20m x 1,80m. Flache oder komprimmierbare Gepäckstücke wie Bettzeug oder Schlafsack etc. können zum einklappen drin verbleiben und nehmen so keinen Platz im Auto weg. Dann wird eine Persening aus LKW-Plane über alles gezogen und es kann losgefahren werden.

Dachträger für die Reling gabs im Zubehörhandel (Preis weiss ich nicht, weil Geburtstagsgeschenk). Diese haben wir direkt mit der Grundplatte verschraubt und auf eine zwischenliegende Halterkonstruktion verzichtet, da sie vermutlich eh nur für das Dachzelt verwendet werden und die Stabilität so etwas besser ausfallen dürfte.
Falls man doch mal was anderes auf dem Dach transportieren will, wird halt ein weiteres Paar gekauft.

Wie das nach so einer langen Lagerzeit unvermeidlich ist, hatten die Holzplatte und die Plane einige Stockflecken angesetzt. Die Plane wurde mit reichlich Schaumwasser und groben Schwämmen abgeschrubbt und mit dem Gartenschlauch abgespritzt um die Fasern von sämtlichen Verunreinigungen zu befreien. Dabei haben wir festgestellt, dass die Zeltplane sogar noch so dicht hält, dass selbst bei starkem konzentrierten Wasserstrahl nur ein ganz leichter Sprühnebel hindurch kam. So stark dürfte es zwar in keiner Gegend regnen in die ich das Ding führen werde, trotzdem haben wir ihm danach noch eine frische Imprägnierungen gegönnt.

Den Holzboden haben wir mit Chlor behandelt, so dass er wieder hell wie frisches Fichtenholz wurde. Sollte in dem Holz also irgendetwas drin gewesen sein (bzw. drin gelebt haben), ist es jetzt definitiv neutralisiert.
Nach einer 24-stündigen Trocknungsphase kam noch eine doppelte Schicht Öl und Wachs auf die Holzplatte.

Leider kam ich kaum zum Fotos machen und die die ich gemacht habe, sind jetzt auch nicht unbedingt die aussagekräftigsten, aber wer das ganze in Natura entdecken möchte muss einfach nur zum Dacia-Treffen am Main kommen.

Einer ersten Generalprobe wird das Teil an diesem Wochenende unterzogen. Da werde ich dann auch noch ein paar bessere Fotos machen (wenn ich es nicht wieder vergesse).

Als nächstes kümmere ich mich um die Persening, an der der Zahn der Zeit deutlich intensiver genagt hat, als am Dachzelt. Zunächst werde ich sie provisorisch reparieren, aber über Kurz oder Lang werde ich mir eine neue anfertigen lassen müssen.

Danach begebe ich mich nochmal an meine Einbauküche für den Kofferraum. Die gefällt mir in der Form noch nicht so recht und muss wohl nochmal überarbeitet bzw. umgebaut werden. Das hat aber erstmal keine Priorität.

Anmerkung zum ersten Bild: Nein, das Dachzelt zieht das Auto nicht in Schräglage. Die Einfahrt ist nur abschüssig.
 

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Auf der Caravan-Messe Essen kaufte mein Schwager vor vielen Jahren sehr spontan ein großes Dachzelt für seinen VW-Bus.

Wir waren zu viert, mit meinem damalien Renault R4, mit ehemals 34PS und 288.000Km auf der Uhr zur Messe gefahren!

Ich fragte ihn, wann das Zelt geliefert würde. Nee, meinte er, müssen wir direkt mitnehmen! - Und wie?
Auf´m Dach!

Also "raste" ein Dachzelt mit einem R4 drunter und vier Erwachsenen im Innenraum im zweiten oder dritten Gang die Remscheider Berge rauf und runter. :lol:

Den Renault gibt´s nicht mehr, der Rost....
Aber das Dachzelt ist immer wieder mal im Einsatz!

Die Dinger sind einfach toll! :dance:

Gruß Carsten
 
wie hoch ist eigentlich die maximal zulässige Dachlast beim Sandero?
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #5
Alle Sanderovarianten 80kg.

Ist aber relativ irrelevant, da die Dachlast nur für das bewegte Fahrzeug gilt. Im Stand ist sie egal. Da kann so ein Autodach ein vielfaches dessen aushalten.
Und ein Dachzelt mit mehr als 80 Kilo Gewicht würde man ja kaum auf die Kiste draufgewuchtet kriegen. Ich schätze, dass meines so um die 30 Kilo wiegt.

Ich habe aber vorgesehen, das Dachzelt langfristig gesehen in einem Schuppen mittels Kettenzug an die Decke zu hängen, so dass ich das Auto drunter fahren kann und es dann alleine aufs Dach montieren und demontieren kann. Sonst braucht man immer einen zweiten Mann, wenn man keine Kratzer am ganzen Auto haben will. Und da will ich mich nicht limitieren, sondern spontan sein.

[...]
Wir waren zu viert, mit meinem damalien Renault R4, mit ehemals 34PS und 288.000Km auf der Uhr zur Messe gefahren!

Ich fragte ihn, wann das Zelt geliefert würde. Nee, meinte er, müssen wir direkt mitnehmen! - Und wie?
Auf´m Dach!

Also "raste" ein Dachzelt mit einem R4 drunter und vier Erwachsenen im Innenraum im zweiten oder dritten Gang die Remscheider Berge rauf und runter. :lol:
[...]

Einen R4 hatten meine Eltern lange Zeit. Muss ne dolle Karre gewesen sein. Was ich da an Geschichten kenne... Das muss ein Auto erstmal alles aushalten :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle Sanderovarianten 80kg.

Der Sandero hat ne höhere Dachlast als der MCV1? :o
Ich bin verwirrt.

Zum Dachzelt selbst montieren:
Wenn du die Grundträger schon am Zelt dran hast, kannst ne dicke Decke hinten oben aufs Auto legen. Das Zelt mit Grundträger von hinten auf das Auto schieben.
Wenn du dir das zutraust. Aber das Ding ist ja schon recht sperrig.
Ich montiere so immer die Dachbox etc.
Ich schieb sie auf der Reling von hinten rauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Themenstarter Themenstarter
  • #7
Der Sandero hat ne höhere Dachlast als der MCV1? :o
Ich bin verwirrt. [...]
Japp. Also zumindest wenn der MCV I weniger als 80 kg DL hat :)

[...] Zum Dachzelt selbst montieren:
Wenn du die Grundträger schon am Zelt dran hast, kannst ne dicke Decke hinten oben aufs Auto legen. Das Zelt mit Grundträger von hinten auf das Auto schieben.
Wenn du dir das zutraust. Aber das Ding ist ja schon recht sperrig.
Ich montiere so immer die Dachbox etc.
Ich schieb sie auf der Reling von hinten rauf.

Bei 1,20 Meter Breite und 1,80 Länge ist es schlicht kaum möglich das Teil so zu packen, dass man es alleine von A nach B tragen, geschweige denn hochwuchten könnte. Dafür sind meine Ärmchen einfach zu kurz :mellow:
 
Einen R4 hatten meine Eltern lange Zeit. Muss ne dolle Karre gewesen sein. Was ich da an Geschichten kenne... Das muss ein Auto erstmal alles aushalten :D

Der R4 in seinen Varianten ist für mich der einzig legitime Vorläufer für die Dacia´s.

Genial einfach, robust, jede Menge Platz, Verzicht auf alles Unnötige, trotzdem bequem und langstreckentauglich. (Personensicherheit mal außen vor gelassen)
Das alles für den kleinen Taler!
Der Renault Kangoo ist diesen Tugenden lange schon entwachsen.

Diese Sparte füllt jetzt der Dacia.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #9
So. Gestern haben wir das Ding fürs Wochenende montiert (hab heute abend und morgen keine Zeit mehr dafür, deshalb schon gestern) und ich bin mal zur Probe eine Runde über die Landstraße gefahren, einfach um zu schauen, ob alles hält, insbesondere weil die alte Persening im Moment nur improvisiert befestigt ist.
Die Windgeräusche ab 80 km/h sind interessant und gewöhnungsbedürftig (wenn auch nicht sehr laut). Das dürfte aber größtenteils der eher labrigen alten Persening geschuldet sein. Habe mir heute morgen nochmal zwei Gurte besorgt um die etwas besser zu befestigen. Mal schauen wie ich das hinkriege. Langfristig kommt ja eh eine neue Persening drauf (sobald das Geld übrig ist)

Die erhöhte Bodenfreiheit des Stepway hat hinsichtlich des Dachzeltes Vor- und Nachteile.

Vorteil: Die Bodenplatte des ausgeklappten Dachzeltes ist so hoch, dass ich vor dem Auto grade noch aufrecht drunter stehen kann.
Nachteil: Wenn ich im zweiten Gang ohne Eco-Modus aus etwa 20 km/h zügig rausbeschleunige merkt man wie der erhöhte Schwerpunkt den Wagen vorne regelrecht hoch zieht. Ich sehe es als Sicherheitsfeature. Es erinnert einen noch im Ort daran, dass man seinen Fahrstil auf kurvigen Landstraßen etwas anpassen sollte :D
 
Über das Pfingswochenende war ich nun 3 Tage lang mit Dachzelt und Fahrrad (Ständer auf der Anhängerkupplung) an einem Campingplatz am Main. Aus einem lockeren Campingwochenende mit Angeln und Biertrinken wurde ziemlich schnell ein Härtetest mit starken Regenschauern, Wind und nächtlichen Temperaturen um die 3-4 Grad. Zwischendurch immer wieder mal für eine halbe Stunde schöner Sonnenschein, aber das hielt sich doch sehr in Grenzen.

Kurz gesagt: Schei** Wetter. Und ausser Grundeln hat auch kein einziger Fisch gebissen.

Jedenfalls weiss ich jetzt, dass das Dachzelt wirklich wasserdicht ist und auch bei starken Windböen ziemlich stabil steht.

Gleichfalls habe ich festgestellt, dass ich einen neuen, besseren Schlafsack brauche, wenn ich öfter bei solchen Temperaturen unterwegs sein möchte. In der letzten Nacht war es so penetrant, dass ich trotz Einsatz einer 500 Watt Camping-Gaslampe noch meinen zweiten Schlafsack brauchte (ein ziemlich dünner, den ich als eine Art Notfallschlafsack für den Fall einer Panne oder so immer im Auto habe) um halbwegs über die Runden zu kommen. Zuhause angekommen habe ich mir jedenfalls erst einmal eine ausgiebige heisse Dusche gegönnt :D
Also entweder ein neuer Schlafsack, oder nur noch im Sommer bzw. Richtung Süden campen gehen. :lol:

Ich hatte diesmal ein normales Luftbett (wie man sie manchmal als Gästebett benutzt) im Dachzelt liegen, aber ich hab mit luftgefüllten Matratzen einfach kein Glück. Jedenfalls lag auch diesmal mein Hintern morgens auf der Holzplatte auf. Hier werde ich mir eine anständige Campingmatte besorgen. Die sind zwar nicht ganz so komfortabel, aber einfach robuster und reagieren nicht auf jeden Gegenstand mit Schwindsucht.

Alles in allem habe ich einige Erfahrungen gesammelt und werde die nun stückchenweise umsetzen.
 

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Interessante Sache.:)

Wir reisen auch mit Zelt,allerdings nicht auf dem Auto,dafür wäre es auch zu groß.:rolleyes:

Interessant ist dein Plan für eine "Kofferraumküche",was genau hast Du da angedacht?;)
 
[...]
Interessant ist dein Plan für eine "Kofferraumküche",was genau hast Du da angedacht?;)

Im Prinzip ist das nur eine Holzkiste, in der halt alles was zu einer Küche gehört, sortierten Platz findet. Also ein Fach für Teller, Tassen, Besteck, eines für ein paar Konserven, Kaffe, etc. und eines für der Gas-Kocher.
Das einzige, das konstruktiv wirklich nennenswert ist, ist das eingebaute Wasch-/Spülbecken mit Wasserhahn und Pumpe für einen Tank.

Und hier liegt auch der Grund warum ich das alles nochmal überarbeiten muss. Die Ladekante vom Sandero ist relativ zum Kofferraumboden nämlich zu hoch, als dass ich den Abwasserschlauch darüber legen könnte. Es würde sich nur ein Siphon bilden, sonst nichts. Um das Wasser über die Kante leiten zu können, müsste ich das Teil entweder insgesamt höher bauen (was ich aufgrund des Platzverbrauchs vermeiden möchte) oder einen Loch für den Ablauf z.B. in die Reserveradmulde bohren, durch das ich den Schlauch legen kann. Aber an einem relativ neuen Auto den Bohrer anzusetzen... da habe ich so meine Skrupel. Möglich wäre natürlich auch eine zweite 12V-Pumpe für das Abwasser, aber die ist dann wahrscheinlich nach jedem Spülwasser-Lauf verstopft.

Wahrscheinlich werde ich es so umbauen, dass ich das Spülbecken bei Benutzung mit einem arretierbaren Hebel höherlege und bei Nichtbenutzung wieder in der Kiste versenken kann. Dann habe ich beim Fahren den Platz im Kofferraum, komme bei Benutzung des Beckens aber hoch genug um das Abwasser über die Kante leiten zu können. Wie gesagt hat das aber derzeit keine Priorität. Mit einem manuell ausschüttbaren Eimer Wasser kann man notfalls auch leben.
 
Hallo DaciaBeWild, für die kalten Nächte wäre auch eine Heizdecke interessant. Kosten auch nicht viel.
 
@DaciaBeWild
Wegen der Kälte: Ja, ein ordentlicher Schlafsack ist die halbe Miete, aber eben nur die halbe. Du mußt auf alle Fälle raus aus den Tagesklamotten, bis auf die rostfreien Schlübber, und dir frisches trockenes Nachtzeug anziehen. Wenn du noch kopf- und fußfeinfühlig bist, dann noch Socken und Mütze. Dann steht einem gesunden Schlaf nichts im Wege. Achja, du mußt natürlich auch fit sein. Eine angehende Erkältung ist da kontraproduktiv. Aber wenn wir Angler nicht fit sind, wer dann?

Petri
 
Hallo DaciaBeWild, für die kalten Nächte wäre auch eine Heizdecke interessant. Kosten auch nicht viel.

Am Campingplatz mit 230 V Anschluss sicher eine Alternative (hab ich auch schon dran gedacht). Aber im Allgemeinen muss ich mich ja auf 12 Volt einstellen und dann ist da wieder die Sache mit dem Stromverbrauch.

Aber ich werde mir vermutlich dennoch eine Sitzheizungsauflage für den Zigarettenanzünder besorgen, die ich abends vorm zubettgehen ein halbes Stündchen in den Schlafsack legen kann und damit das Bett "vorheize". Und für die ganz kalten Nächte nehme ich mir eine Wärmflasche ins Gepäck. Wasser heiß machen kann ich ja überall und jederzeit mit dem Gaskocher. Die kommt dann mit ins Bettchen und ist völlig stromunabhängig.

Mir kam aber vorhin noch ein anderer Gedanke um die Isolation des Zeltes zu verbessern. An der textilen Aussenhaut kann ich prinzipiell ja nichts machen, aber der Boden besteht aus einer einfachen Sperrholzplatte. Also einem Material das nicht gerade für eine gute Isolationswirkung bekannt ist.
Da werde ich mir solche puzzlebaren Schaumgummimatten besorgen (werden als Traningsunterlagen oder auch als Kinderspielmatten verkauft). Die nehmen keine Feuchtigkeit auf, wirken isolierend und sind - auseinandergesteckt - leicht verstaubar. Damit lege ich mir den kompletten Boden aus und da drauf kommt eine selbstaufblasende Luft-Isomatte aus dem Campingbedarf.

@DaciaBeWild
Wegen der Kälte: Ja, ein ordentlicher Schlafsack ist die halbe Miete, aber eben nur die halbe. Du mußt auf alle Fälle raus aus den Tagesklamotten, bis auf die rostfreien Schlübber, und dir frisches trockenes Nachtzeug anziehen. Wenn du noch kopf- und fußfeinfühlig bist, dann noch Socken und Mütze. Dann steht einem gesunden Schlaf nichts im Wege. Achja, du mußt natürlich auch fit sein. Eine angehende Erkältung ist da kontraproduktiv. Aber wenn wir Angler nicht fit sind, wer dann?

Petri

Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass ich der sportlichste Daciafahrer unter dem wolkenverhangenen Himmel bin, aber zumindest fit genug, um nach den drei Tagen nur leicht verschnupft zu sein. :D
Und erfahren genug, um nicht in meinen verschwitzten Alltagsklamotten in den Schlafsack zu krabbeln. ;)
 
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