Und weiter gehts. Über Ostern gings mit Vater, 2 Brüdern und 2 Kumpels nebst jeweiligem Anha(e)ng(er) auf die Saaleinsel auf der ein weiterer Kumpel einen Dauerstellplatz bezogen hat.
Mit der neuen Abdeckhaube sieht die ganze Sache schon viel schicker aus, oder? (siehe Bilder unten)
Man sollte allerdings meinen, dass der Hersteller bei einer Plane für 250 € auch einen passenden Befestigungsgurt dazulegt. Tut er aber nicht, also nochmal in den Baumarkt und einen Zurrgurt gekauft.
Bei der Gelegenheit haben wir auch mal das alte Motorboot (Doppelkiel, 4 Personen) aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und vor Ort mit positiver Überraschung festgestellt, dass der alte 2-Takt-Aussenborder nach rund 15 Jahren Standzeit ohne Murren ansprang. Aber ich schweife ab.
Auf dem Campingplatz angekommen gings erstmal zur Anmeldung. Anreisetag, geplanter Abreisetag, wieviele Personen, ... die typischen Fragen eben. Doch dann die Frage:
(Dialog ungefähr nach Gedankenprotokoll)
Frau von der Anmeldung: "Mit was sind sie denn da?"
Ich: "PKW mit Dachzelt und Anhänger"
FvdA: (fängt an auf dem Anmeldebogen anzukreuzen) "PKW, Zeltplatz, Anhänger ..."
Ich: "Nein, kein Zeltplatz. Ein Dachzelt."
FvdA: "Was ist das denn?"
Ich: "Ein Zelt das auf meinem Autodach montiert ist. Ich brauche also keinen separaten Zeltplatz." (Musste unwillkürlich an Rambo und das blaue Licht denken)
FvdA: "Das hab ich aber nicht in der Preisliste."
Wenn ich mich recht erinnere wurde ich dann mangels Preislisteneintrag entgegenkommenderweise als PKW mit Wohnwagen abgerechnet (war die für mich günstigste Variante).
Jetzt aber zurück zu dem Thema um das es in diesem Thread eigentlich geht:
Was habe ich bisher gemacht?
Nachdem sich die Variante mit dem Luftbett als, sagen wir mal "nur eingeschränkt tauglich" erwiesen hatte, habe ich mir im Netz eine (bzw. 2) zusammensetzbare "Yoga- und Trainingsmatte" für rund 35 € gekauft. Es handelt sich dabei im Prinzip um mehrere quadratische Einzelteile aus ca. 2 cm dickem Schaumstoff wie man ihn z.B. von manchen Isomatten kennt.
An den Seiten haben sie puzzleähnliche Verzahnungen, so dass die Einzelteile stabil miteinander verbunden aber dennoch leicht zerlegbar sind. Daraus habe ich mir einen passenden
Boden über die gesamte Fläche von 180x240 cm zurechtgeschnitten der zwar lose, durch die Abschlussleisten an den Rändern der Platte jedoch sehr stabil im Dachzelt liegt. Und man kann die Einzelteile bequem zum Reinigen herausnehmen.
Das Geld war definitiv gut investiert, denn da das Zelt innendrin logischerweise keine Stehhöhe hat muss man auf den Knien krabbeln und da ist 2 cm Schaumstoff doch deutlich angenehmer als der blanke Holzboden. Zudem sind die Löcher der alten Befestigungen damit wunderbar abgedichtet. Wer auf dem letztjährigen Treffen im Spessart war hat das ja alles schon gesehen.
Darauf kommt als
Schlafunterlage noch eine normale Selbstaufblas-Isomatte zum Einsatz. Ich bin aber derzeit am überlegen, mir eine Schaumstoff-Faltmatratze für mehr Schlafkomfort zu besorgen. Leider habe ich bisher noch keine in 180 cm Länge (damit ich sie auch quer reinlegen kann) gefunden. Muss ich mir wohl selbst zuschneiden.
Für die kälteren Tage habe ich mich entschieden, einen 230V 500 Watt
Keramikheizlüfter zu kaufen (16 € inkl. Versand).
Warum 230 V? Weil Heizen mit 12 V keinen Sinn macht. Ausserdem ist es ein reines Komfortsteigerungsgerät für die kalten Tage im Frühjahr oder Herbst. Und da bin ich für gewöhnlich nicht in der Pampa wo ich autark sein möchte, sondern auf einem Campingplatz mit Stromanschluss.
Warum nur 500 Watt? Auf manchen Campingplätzen sind die Stromanschlüsse nicht - wie man es etwa von zuhause kennt - mit 16 oder mehr Ampere abgesichert, sondern oft nur mit 2-4 A (Dauerlast). Das spart den Betreiber bei der Installation zwar einiges an Geld, ist aber oft nicht genug für einen handelsüblichen 1-2 KW Heizlüfter oder zumindest schon grenzwertig (500 W = ca. 2,2 A).
Die rund 2,5 m³ Innenzeltvolumen heizt der Lüfter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt (wie jetzt an Ostern) auf ca. 10 Grad auf. Das ist von "mollig warm" zwar noch weit entfernt, aber man kann sich wenigstens umziehen ohne Frostbeulen zu bekommen.
Rückblickend würde ich mich heute für einen zweistufigen Heizlüfter mit 1000W/500W oder für eine Heizdecke entscheiden die man als eine Art Fußbodenheizung verwenden kann. Die dürfte energetisch wohl auch am meisten Sinn machen und wäre zudem auch komplett geräuschlos.
Als
Beleuchtung habe ich mir eine kurze LED-Leiste mit ca. 1,5 Watt Leistung am oberen Gestänge befestigt. Die wird über USB angeschlossen. Bei 230 V Versorgung wird sie über einen Adapter betrieben und wenn mal keine Steckdose in der Nähe ist, lässt sie sich mit meiner Powerbank rund 18 Stunden lang betreiben.
Die wurde ursprünglich als Ambilight LED-Klebeleiste verkauft, so dass man sie hinten am Fernseher anbringt und der Rückraum dann in wechselnden Farben ausgeleuchtet wird. Neben weissem Licht habe ich daher noch die Wahlmöglichkeit zwischen gefühlten 400 verschiedenen Lichteffekten (inkl. Strobo) und Leuchtfarben. Ich kann also jederzeit eine Campingdisco eröffnen
. Kostenpunkt: ca. 5-10 € in der Sonderangebots-Kruschkiste.
Von meiner Idee der
Küchenkiste im Kofferraum bin ich wieder abgerückt. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Komfortgewinn streng genommen gleich 0 ist und es nur zusätzliches Gewicht in sehr sperriger Form ist, dass ich da durch die Gegend kutschiere. Auf dem Campingplatz sind sowieso Spülbecken vorhanden und in der Pampa machts nun auch keinen Unterschied, ob das Spülwasser erst durch einen Schlach läuft bevor es in der Gegend versickert oder ich es direkt auskippe. Auch das Kochen hätte ich für gewöhnlich sowieso nicht in der Küchenkiste, sondern ausserhalb des Autos gemacht (Gerüche, etc.). Ausserdem stünde der Kofferraum während der Standzeit nicht mehr als Stauraum zur Verfügung was das Ein- und Auspacken jedes Mal erheblich verlängern würde.
Stattdessen besorge ich mir lieber eine normale Spülwanne und einen zusätzlichen Klapptisch sowie einen Windschutz für den
Kocher. Hiervon habe ich mittlerweile drei Stück. Einen Gaskocher für Stechkartuschen (die auch in der Gaslampe passen) aus Altbestand sowie zwei Spirituskocher. Der eine ist ebenfalls aus Altbestand und der andere ist ein Nachbau eines Trangia-Sturmkochersets den ich mir während meines Englandurlaubs im vergangenen Jahr gekauft habe. Hier sind in einer Metallkugel von etwa 25 cm Durchmesser ein stabiles Gestell mit Windschutz für den einzuhängenden Kocher, zwei unterschiedlich große Töpfe sowie eine Pfanne die man auch als tiefen Teller verwenden kann, ordentlich zusammengepackt. Drinnen ist dann noch einiges an Stauraum vorhanden wo ich einige Portionspackungen Kaffee, Zucker, Kaffeeweißer, Salz, 3 Rinderbrühwürfel und zu guter Letzt noch ein Schälchen Brennpaste (eigentlich für Raclettegrillbrenner), ein Päckchen Streichhölzer, ein Küchentuch und einen kleinen Spülschwamm unterbringen konnte. Dieses kleine Raumwunder werde ich versuchen die Tage noch bildlich zu dokumentieren. Bei den geringen Aussenmaßen liegt das Teil auch immer im Kofferraum. So kann ich mir bei einer Panne auf der Autobahn noch ein Süppchen oder einen Kaffee kochen während ich auf den Abschleppwagen warte
(zumindest solange in der Nähe Trinkwasser vorhanden ist). Kostenpunkt: Ich glaube es waren 15,- GBP, also damals (das Pfund war gerade eingebrochen) etwa 17-18 €.
Bei Ebay habe ich mir für 30 € eine gebrauchte Absorber
kühlbox ersteigert. Bisher habe ich sie noch nicht im Gasbetrieb getestet, aber bei 230 V läuft sie mehr als zufriedenstellend. Da ich im PKW nur begrenzt Platz für Gas habe, habe ich mich gegen eine große Gasflasche entschieden und werde die Box mit Kartuschen betreiben. Dazu brauche ich nur noch einen Druckminderer für Schraub-/Ventilkartuschen (ca. 15-20 €) und sicherheitshalber einen neuen Gasschlauch (ca. 5,-). Mit einem Adapter hätte ich noch die Möglichkeit sogar Stechkartuschen wie für die Gaslampe und den Kocher zu verwenden, aber davon werde ich wohl absehen, anbetrachts der Tatsache, dass ich zudem auch mit einem neuen Gaskocher liebäugele (so ein flacher Einflammenkocher) der dann voraussichtlich auch mit Schraub-/Ventilkartusche betrieben wird (oder vielleicht gleich einen mit Anschluss für den Schlauch und alles an einer Quelle betreiben? Ich überlege noch).
Meine
Vorzelt-Konstruktion (die ja eigentlich nur ein abgespannter Überwurf war) habe ich wie die Küchenkiste wieder verworfen und arbeite derzeit an einer neuen Konstruktion die ich so am Dachzelt anbringen kann, dass ich sie vor Ort nur noch ausrollen und abspannen muss. Vorteil daran ist, dass ich es schnell auf- und abbauen kann und es zudem fest mit dem Dachzelt verbunden ist, so dass es bei verpacktem Dachzelt kompakt unter der Abdeckhaube verstaut ist. Nachteil ist, dass der eigentliche Zelteingang weiterhin Wind und Wetter ausgesetzt sein wird. Ein Manko an dem ich schon viele Stunden Gehirnschmalz verbraucht habe, aber eine wirklich gute Lösung will mir einfach nicht einfall (zumindest ohne den Zeltstoff durchstechen zu müssen, was ich vermeiden will).
Wie auch immer. Die Skizzen sind fertig, Maße sind genommen, Winkel und Längen errechnet und das Schnittmuster ist auch fast fertig. Der nächste Schritt wird ein Prototyp aus Billigplane und daran dann die beste Befestigungsmethode ausprobieren.
Wenn alles so wird, wie ich mir das vorstelle, habe ich am Ende ein ruckzuck aufbaubares Vorzelt mit ausreichend Platz für 2 Personen und einen Tisch.
Die Herausforderung wird sein, dass alles so zu bauen, dass es auf möglichst alle Autos mit verschiedenen Höhen passt. Nächste Woche habe ich einen Termin beim Autohaus weil mir mein Sandero gerade ein bisschen zu klein wird (schließlich muss das Portapotti auch noch irgendwo verstaut werden). Und wer weiss, wie lange ich das Auto dann fahre. Man will ja schließlich nicht jedes Mal ein neues Vorzelt schneidern.
So viel erst einmal zum aktuellen Stand. Vielleicht gibts beim nächsten Mal auch mal ein paar Bilder vom Innenraum des Dachzeltes. Ich denk da irgendwie immer erst dran wenn ich alles wieder zusammengepackt habe.