Radschrauben vor Korrosion schützen

Es sollten keine Schmier- oder Gleitmitteln bei den Radbolzen verwendet werden. Das leichte Reinigen mit einer Draht- oder Kupferbürste ist völlig ausreichend. Bei der Verwendung von Schmiermitteln ist der erforderliche Reibwert nicht mehr vorhanden. Das kann im ungünstigsten Fall zum Lösen des Radbolzens führen. Natürlich kann man zum Ausgleich einen höheren Drehmoment verwenden. Dieser führt aber zu einer höheren Zuglast für den Radbolzen mit der Folge, dass hier im ungünstigsten Fall der Radbolzen gelängt werden kann und abreist. (Zum Beispiel bei einem Unfall).
 
Ich habe das selbst auch schon in Reifenfachwerkstätten gesehen, dass man die Radschrauben vor dem Eindrehen kurz mit einem fettigen Pinsel "bearbeitet". Danach kommt der Luftdruckschraubendreher bei dem auch nix eingestellt wird d.h. für alle Modelle wird das selbe Drehmoment verwendet.

Die gängige Praxis sieht wohl in den meisten Fällen anders aus als die schöne Theorie, wie man etwas machen sollte.
 
Hallo zusammen,also ich nehme immer ein Gemisch aus Elaskon und Grafitöl für meine Radschrauben,beim wechsel von Sommer auf Winterräder etwas mit dem Pinsel aufs Gewinde auftragen und es gibt keinen Rost auf den Radschrauben.
So habe ich das schon beim Trabi und den nachfolgenden Autos gemacht, die Muttern und Schrauben ließen sich immer problemlos lösen.
 
Ich habe nach meiner Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechaniker in einem der größten europäischen Galvanik- und Oberflächeveredlerbetriebe die Ausbildung zu meinem jetzt ausgeübten Beruf als Werkstoffprüfer gemacht, der nahezu für alle Hersteller die Beschichtungen sämtlicher verbauten Schrauben aufbringt.

Die Reibwerte werden über Beschichtungsmaterial, Schichtstärke und Schmiermittelbäder eingestellt.
Im Labor habe ich die Reibwerte auf einem Prüfstand getestet.
Die Vorgaben für fast alle Marken war laut Herstellerspezifikation, dass die Reibwerte für viermaliges Verschrauben innerhalb eines Toleranzfeldes liegen mussten.
Spaßeshalber haben wir auch getestet was bei x-fachem Verschrauben passiert und was von den ursprünglich definierten Werten noch übrig ist.
Es kann sich wohl jeder denken, dass durch Abrieb der Beschichtung und Verschleiß des Gewindes mit der Zeit immer höhere Kräfte zum Verschrauben nötig waren. Ein Drehmomentschlüssel löst demnach früher aus wenn die Schraube mehrfach genutzt wurde, oder wenn im täglichen Betrieb Korrosion auftritt.
Hinzu kommen noch die Abweichung des Drehmomentschlüssels und eine falsche Handhabung wie sie bei fast jedem Anwender, ob Profi oder Laie (hierzu findet man sehr nette Tutorials von Hazet, Gedore und co. bei Youtube), vorkommt.
So hat jeder von uns nach 1 - 2 Jahren 16 - 20 völlig unterschiedlich angezogene Radschrauben und wir alle leben noch.

Ein wenig Kupferpaste, WD40 o. ä. setzt den Reibwert wieder herunter. Im schlimmsten Fall sind die Schrauben dann etwas fester angezogen, aber auch nicht so fest, dass diese abreißen oder beschädigt werden.

Eine Standardradschraube 8.8 hat im Übrigen eine Zugfestigkeit von 640 N/mm². Auf die Querschnittsfläche umgerechnet muss man ganz schön kräftige Arme oder einen entsprechenden Hebel haben um da etwas zu längen bzw. das Teil an die Streck- oder Dehngrenze zu bringen.
Vorher ist die Felge im Eimer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verwende seit 40 Jahren ein klein wenig Mehrzweckfett auf den ersten 2 - 3 Gewindegängen und ein noch kleinerer Tupfen an der Auflagefläche des Schraubenkopfes. Vorher reinige ich die Schrauben mit einem sauberen Lappen, oder falls stark verschmutzt, sogar mit Bremsenreiniger und Druckluft.
Auch auf die innere Nabe gebe ich ein klein wenig Fett, um festrosten zu vermeiden. Aber Vorsicht, auf den Flanschflächen von Nabe und Felge haben Schmiermittel nicht zu suchen! Diese säubere ich mit einer sauberen (fettfreien) Drahtbürste.
Dann ziehe ich die Schrauben in 2 Durchgängen kreuzweise mit zuerst ca. 80 Nm und dann mit dem vorgeschriebenen Drehmoment (z.B. 105 Nm) an. Nach 5 - 50 km Fahrt ziehe ich die Schrauben dann noch einmal mit dem vorgeschriebenen Drehmoment nach.
 
Wenn bei Radschrauben nicht schon im vorhinein ein fetter "Idiotenfaktor" mit einberechnet worden wäre, gäbe es vermutlich ein Gesetz das vorschreiben würde, dass solche Schrauben in der Werkstat verplompt werden müssten und, dass den Bruch der Plombe unter Strafe stellen würde.

Viele Leute schrauben in ihrer Garage die Reifen vollkommen ohne Drehmomentschlüssel an ihr Auto, trotzdem fliegen nicht reihenweise Reifen bei diesen Autos ab.

Und da wiederspreche ich *, ein guter und erfahrener Ingenieur berechnet genau so etwas mit ein, mag sein das es Schreibtischtäter gibt die von der Praxis keine Ahnung haben, für jeden dieser Schreibtischtäter gibt es aber auch einen Pfuscher im Blaumann da draußen, ich unterstelle aber beiden Seiten sehr gute und erfahrene Leute zu haben, die einen sehr guten Job machen. Thomas Alva Edison, der Erfinder der Glühbirne mag mehr Praktiker als Ingenieur gewesen sein, aber ein Praktiker erfindet keine LED in seiner Garage, dafür braucht man Theoretiker, Wissenschaftler und Ingenieure und ein gut ausgebildeter Maschinenbauingenieur weiß sehr wohl, dass 10 oder 20 Nm mehr weder die Schraube noch das Gewinde kapputt machen.
 
Es ist auch so das jeder der etwas schon gemacht hat auf das schwört das nur das das richtige und gute ist.
Wie heißt es auch immer so schön : Aus Fehler lernt man ( sofern kein dritter in Mitleidenschaft gezogen wird )
Ich sag : Manche Fehler könnten vermieden werden wenn manch einer nicht meint was besser zu können als die die es schon immer so machen. Alterserfahrung :D
 
Ich habe nicht umsonst zwei erlernte Berufe und in vielen verschiedenen Berufen gearbeitet.

Ich habe mit keinem Wort deine Kompetenz angezweifelt und in der Sache habe ich dir sogar Recht gegeben.
Ich teile lediglich deinen Hass auf Akademiker nicht. ;)
 
Ich teile lediglich deinen Hass auf Akademiker nicht. ;)
Grübel Grübel und Studier...wo habe ich Hass auf Akademiker geäußert? Ich habe Praxisorientierte Berufe gelernt und diese ergänzen sich hervorragend. Die Kombination nenne ich Elektroschlosser. Ich habe selber drunter gelitten da ich immer 2 schwere Werkzeugkoffer mit je 25 Kg im Auto mitführen musste. Wenn man in einem Autowerk eine neue Fertigungslinie aufbauen soll braucht man eben beides. Elektro und Schlosser. Kommen noch Koffer mit Akkuschrauber, Stichsäge und Bohrhammer dazu. Nebst Eimer, Kehrschaufel und kleinem Staubsauger. Ist wie beim Mechatroniker die früher Kfz-Schlosser und Kfz-Elektriker waren. Heute müssen sie beides können. Und wenn man neue Serverschränke aufstellen muß oder Schaltschränke, braucht man wieder beide Koffer. Ich habe diese Arbeit geliebt weil nie langweilig.
 
Eine Standardradschraube 8.8 hat im Übrigen eine Zugfestigkeit von 640 N/mm². Auf die Querschnittsfläche umgerechnet muss man ganz schön kräftige Arme oder einen entsprechenden Hebel haben um da etwas zu längen bzw. das Teil an die Streck- oder Dehngrenze zu bringen.
Vorher ist die Felge im Eimer.

Ich frage mich dann immer noch, wieso bei meinem FORD Scorpio damals die Radbolzen nach einem Räderwechsel abgeschoren sind?!
Da hätte es doch erst die Alufelge erwischen müssen. Wieviel Kraft ist notwendig um die Dinger abzureißen?
Wenn so ein Schlagschrauber vielleicht 150Nm schafft und dann mit den obligatorischen 110Nm auf dem DM-Schlüssel "nachgezogen" wird, damit der Kunde beruhigt ist, wie muß man dann vorgehen um so einen Schaden zu produzieren?

Wenn ich die Bolzen nicht selbst hätte wechseln müssen, würde ich nicht glauben, dass man mit den o.a. Werkzeugen soetwas bewerkstelligen kann.
Darum bin ich schon etwas vorsichtig, beim Anzug der Radbolzen, auch wenn ich die Dinger in grauer Vorzeit und meiner Jugend, ebenfalls bis zu knarren angezogen habe.
Jetzt bin ich vorsichtiger.

LG Carsten
 
Huh Gefahr!!! Anscheinend darf man/n in der Garag gar keine Reifen mehr wechseln. Ohne Drehmoment fatal, dort etwas zuviel Kupferpaste ist verkehrt, niemals mit der Hand anziehen und immer die passende Drahtbürste parat (hoffe die Ehefrau war nicht gemeint)
Welch ein Aufschrei , der hier dei dem Drehmoment gemacht wird, geht auf keinen Pferdehuf. Wäre mir neu das z. Bsp jeder LKW Fahrer immer einen D-Schlüssel dabei hat, denn wenn dieser den Reifen wechselt, tut er das aus dem Arm und aus seiner Erfahrung heraus.
Ich wechsel schon irre lange meine Reifen selber.
Anderes Auto gekauft, nie waren die Innengewinde oder die Radnaben mit Kupferpaste gefettet, und immer hatte ich Probleme beim ersten wechsel.
Ein kleiner minimaler Klecks in jedes Innengewinde der Bolzen und einen Hauch um die Radnabe. W. oder Sommerreifen drauf, und die Bolzen mit dem Drehoberarm-Muskel angezogen. Dann rauf auf die Strada. Nach 50-100km nochmal den normalen Tele L Schlüssel angesetzt und ich mußte selten nachziehen. Frühjahr nächster Wechsel. Radnabe ist immer noch leicht gefettet, und normal auch das Innengewinde der Bolzen.

Problem hatte ich beim Laguna, den meine Frau von ihrem Schwager übernahm. Er hat den Wechsel immer von ATU durchführen lassen. Es wurde nie Kupferpaste oder sonstiges verwendet. Die langen Feingewindebolzen wurden von ATU wohl immer mit Schlagschrauber eingedreht, aber es wurde wohl auch selten darauf geachtet das der Ansatz passt. Denn fast auf jeden Rad gab es 1-2 Bolzen die sich nur mit dem Schlüssel komplett abmontieren ließen.
Hatte ich schon einmal einen Drehmomentschlüssel benötigt? Hatte ich jemals Probleme mit meiner Oberarmeinschätzung? :naughty: :nono:
 
Ich frage mich dann immer noch, wieso bei meinem FORD Scorpio damals die Radbolzen nach einem Räderwechsel abgeschoren sind?!
Da hätte es doch erst die Alufelge erwischen müssen. Wieviel Kraft ist notwendig um die Dinger abzureißen?
Wenn so ein Schlagschrauber vielleicht 150Nm schafft und dann mit den obligatorischen 110Nm auf dem DM-Schlüssel "nachgezogen" wird, damit der Kunde beruhigt ist, wie muß man dann vorgehen um so einen Schaden zu produzieren?

Wenn ich die Bolzen nicht selbst hätte wechseln müssen, würde ich nicht glauben, dass man mit den o.a. Werkzeugen soetwas bewerkstelligen kann.
Darum bin ich schon etwas vorsichtig, beim Anzug der Radbolzen, auch wenn ich die Dinger in grauer Vorzeit und meiner Jugend, ebenfalls bis zu knarren angezogen habe.
Jetzt bin ich vorsichtiger.

LG Carsten

Das kann auch an einem Materialfehler im Bolzen gelegen haben. Interkristalline Korrosion, Gefügefehler, etc.
Wenn du die Bolzen unwahrscheinlicherweise noch hast könnte ich die mal unter's Mikroskop legen. :D
 
Huh Gefahr!!! Anscheinend darf man/n in der Garag gar keine Reifen mehr wechseln. Ohne Drehmoment fatal, dort etwas zuviel Kupferpaste ist verkehrt, niemals mit der Hand anziehen und immer die passende Drahtbürste parat (hoffe die Ehefrau war nicht gemeint)
Welch ein Aufschrei , der hier dei dem Drehmoment gemacht wird, geht auf keinen Pferdehuf. Wäre mir neu das z. Bsp jeder LKW Fahrer immer einen D-Schlüssel dabei hat, denn wenn dieser den Reifen wechselt, tut er das aus dem Arm und aus seiner Erfahrung heraus.
Ich wechsel schon irre lange meine Reifen selber.
Anderes Auto gekauft, nie waren die Innengewinde oder die Radnaben mit Kupferpaste gefettet, und immer hatte ich Probleme beim ersten wechsel.
Ein kleiner minimaler Klecks in jedes Innengewinde der Bolzen und einen Hauch um die Radnabe. W. oder Sommerreifen drauf, und die Bolzen mit dem Drehoberarm-Muskel angezogen. Dann rauf auf die Strada. Nach 50-100km nochmal den normalen Tele L Schlüssel angesetzt und ich mußte selten nachziehen. Frühjahr nächster Wechsel. Radnabe ist immer noch leicht gefettet, und normal auch das Innengewinde der Bolzen.

Problem hatte ich beim Laguna, den meine Frau von ihrem Schwager übernahm. Er hat den Wechsel immer von ATU durchführen lassen. Es wurde nie Kupferpaste oder sonstiges verwendet. Die langen Feingewindebolzen wurden von ATU wohl immer mit Schlagschrauber eingedreht, aber es wurde wohl auch selten darauf geachtet das der Ansatz passt. Denn fast auf jeden Rad gab es 1-2 Bolzen die sich nur mit dem Schlüssel komplett abmontieren ließen.
Hatte ich schon einmal einen Drehmomentschlüssel benötigt? Hatte ich jemals Probleme mit meiner Oberarmeinschätzung? :naughty::nono:

Richtig toll wird es bei Ganzjahresreifen, die in 5 Jahren einmal gewechselt werde. Das "Vergnügen" hatte ich ein mal und nie wieder. Seitdem immer etwas Fett an die richtige Stellen und gut ist.
 
Zum abscheren eines Radbolzen reicht ein 25 cm Oberarm vielleicht nicht aus nur mit 100 %iger Anstrengung :D
Aber es soll ja Menschen geben die einen 45 iger Oberarm haben nur ohne Gefühl darin.:unsure:
Aber ich bin ja Gefühlvoll ;);)
 
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