Es ist zwar schon ein paar "Wochen" her, aber bin durch Zufall drauf gestoßen, und vielleicht hilft dir das ein oder andere.
Dein erster Fehler war die Berechnung der Batterie. Wir nutzen Blei-Säure bzw AGM-Batterien. Deine Berechnungsgrundlage bezieht sich jedoch auf Li-Io oder LiFePo zurück.
60Ah sind keine 720Wh, sondern round abound 520Wh
Das kommt durch die Energiedichte die etwa 1/3tel reduziert ist. Genaue Dichte kann man ja in Wikipedia nachschlagen. Blei gegen Lithium.
Damit ist es aber nicht getan. Während du eine Li-Batterie fast vollständig nutzen kannst, da die Spannungskurve extrem flach ist, kannst du dies bei einer Blei-Batterie eben nicht. Hier würde ich pauschal 50% veranschlagen. Neue Batterien bis zu 70,80%, ältere entsprechend weniger.
Das bedeutet von den 520Wh (Qualitäzsabhängig) darfst du nochmal die Hälfte (pauschale 50%) abziehen, um gewährleisten zu können, das dein Fahrzeug "ordentlich" startet.
Das Problem ist der Spannungseinbruch einer Bleibatterie unter Last, der mit niedriger Spannung immer extremer wird. Das ist falsch ausgedrückt, aber der Anlasser ist ein Gleichstrommotor, und der nimmt sich den Strom den er brauch, und das können auch schonmal gerne weit über 600A im peak sein, obwohl er angeblich nur 1300W haben soll, was ja mal gerade 100A ergeben würde, aber erst wenn die Spannung zu gering wird, bricht er ab, was ja schnell passiert, da Leistungsentnahme und Spannung mit der Kapazität eine Verbindung miteinander haben im Akku.
Bedeutet Wenn dein Verbraucher 5 Watt nutzt, ist die Batterie nach 104 Stunden "tot", macht sie aber "locker" mit, da dieser geringe Strom nicht zu einem extremen Abfall <10 bzw 9 Volt führt. Willst du jedoch dein Auto noch starten können, reden wir von ungefähr 52 Stunden, bei vollaufgeladener Batterie. Dabei bleibt es aber nicht. Würdest du hingegen die 520Wh des Akkus mit einem 50W-Verbraucher nutzen, wäre die Batterie weit vor den theoretischen 10 Stunden tot, da die 520Wh bzw 60Ah sich lediglich auf einen genormten Verbrauchswiderstand beziehen der relativ gering ist. 60Ah = 1A in 20 (24) Stunden, was ungefähr 10-15W Dauerlast entspricht. Da müsste man die DIN-Norm nochmal genau durchlesen.
Ganz simpel gesagt, ziehst du aus deinem 60Ah Akku 10Wh heraus, hält sie 52 Tage, entnimmst du 5Wh würdest du jedoch nicht auf 520Wh kommen, sondern auf ich sag mal als Beispiel 1040 Wh. Total übertrieben die Zahl, aber um das genau berechnen zu wollen brauch man mindestens das Gewicht vom Blei in der Batterie und müsste die Güte usw feststellen. Die Ticketangaben sind schließlich nur ein geprüfter Laborwert unter festgelegten Bedingungen.
Eine Bleibatterie hat eine Selbstentladung von ~1% der Gesamtkapazität pro Tag. Also nochmal 5,2 W pro Tag die von den 260Wh (50%) abgezogen werden müssen. Zzgl. der je nach Fahrzeug anliegendem Ruhestrom, der bis zu 70mA betragen darf, aber bei weitem nicht nicht muss. Das sind dann nochmal 0,5-1Wh zusätzlich. Desweiteren kommt natürlich der Strombedarf vom Anlasser, der natürlich seine guten 1300 Watt zieht, auch wenn nur für 0,5-3 Sekunden
Was die Lima betrifft. Sie kann die Batterie NIE zu 100% aufladen, das kann nur ein Batterieladegerät, und auch nur, wenn die Batterie vom Bordnetz getrennt ist. Meist werden aber von Ladezustandsprüfern die Spannungen herangezogen, die jedoch falsch sind, wenn vor der Prüfung die Batterie nie ein paar Stunden "geruht" hat, ansonsten misst man die Spannungsspitzen die durch die vorangegangene Ladung existieren.
Eine Lima lädt auch nicht mit 1/10C. Das ist ein theoretischer Wert für schonende Behandlung, der natürlich in einer Pufferbatterie keinen Sinn ergibt. Solch eine Batterie hat etwa 300-500 Ladezyklen. Da was schonen zu wollen, ergibt keinen Sinn, da es einen Unterschied machen würde von ich sag mal 5 zu 6 Jahren Haltbarkeit, während es lediglich anderweitig nur Probleme beinhaltet. Übrigens auch der Grund warum ich von Lithium-Batterien nicht sehr viel halte. Einer der Gründe zumindest. Was will ich mit einer Batterie, die 8000 Zyklen hat, wenn ich für die 200-500 Zyklen schon 5 Jahre brauche. Da ist das Plastik der Li-Batterie verottet, und das Alu vom Auto weg gerostet, bevor die Batterie Ansatzweise in ihrer Haltbarkeit beansprucht wurde.
Generell würde ich einem jedem nur den Rat geben, auch ohne Verbraucher, die Batterie einmal im Monat an ein Lader zu hängen. Kein Extra-Pseudo-Programm, sondern ganz normal, einmal im Monat oder zumindest im Quartal volladen auf 100%, damit zumindest teilweise die Batterie nach 1,2 Jahren überhaupt noch im Stande ist, einen 100% Ladestatus aufzunehmen. Keinesfalls einen Akkujogger oder sonstiges.
Zur Generatorladung. Auf der Lima befinden sich in der Regel 2 zahlen. z.B. 90/180A
Das bedeutet, das der Generator im Leerlauf des Motors 90A liefert, und die 180A bei einer Nenndrehzahl von 6000RPM anliegen. Hersteller sind da ein wenig frei durch eine mögliche Übersetzung Motor zur Lima, was dazu führen kann, das bei dem einem Fahrzeug die 90A erst bei 3000 RPM anliegen, und die 180A niemals, um das Bauteil z.B. zu schonen. Anders herum geht es aber natürlich auch, würde aber nur Sinn ergeben, wenn man einen zu kleinen Generator verbaut hat, und der Motor keine 6000 RPM bringen kann. Tatsächlich ist das naiv gedacht, dies ist meist die Regel, so das bei ~4000 oder gar 2000 RPM bereits die Höchstleistungen anliegen.
Weiter sorgt die Ladekennlinie dann weiter dafür, das die Stromstärke in Abhängigkeit steht. Also bei einer leeren Batterie ist trotz gleicher Drehzahl der Strom anders, als bei einer relativ vollen Batterie. Daher ist eine wirkliche Aussage wie lange der Generator benötigt um die Batterie zu laden relativ Schwierig, da der Generator ja auch andere Dinge zusätzlich "laden" muss wie Beleuchtung, Zündung usw.
Aber pi mal Daumen Wert. Wenn der Generator pauschal mit 90A angegeben wird, sollte man mit 45A rechnen, um einen groben Richtwert zu bekommen. Das sind bei 14V 630W
Habe ich also meine 60Ah Batterie um 260Wh entladen, brauch der Generator ~25min um die Batterie aufzuladen. Das haut ungefähr hin, da zum einen die Batterie nie auf 100% geladen wird, und der Ladestrom keine Konstante ist. Überspitzt gesagt, ohne die Minuten jetzt auf die Goldwaage zu legen, würdest du 26 min fahren, wäre das verblasener Sprit, würdest du 24min fahren, ist die Batterie unterhalb der möglichen Ladekapazität. In der Praxis wird man auch auf diese Werte ungefähr kommen. Bei dem einen sind es 15 minuten, bei dem anderen 20 Minuten. Die 25 Minuten sind in meinen Augen schon pessimistisch berechnet.
Also 1h fahren ist mehr als unnötig. Hauptsächlich Mittlere Drehzahlen ungefähr 15-30 Minuten reicht vollkommen aus, und kann man auch Herstellerübergreifend Pauschal so behalten.
Alles andere, was die jemand mit 1/10C erzählen will, ist tatsächlich unsinn, da selbst Dacia keinen dummen Ingenieure hat, und die Wissen, wenn ein Fahrzeug, was zu 90% mehr steht als fährt, und viele Bürger weniger als eine Stunde mit dem Auto fahren, könnten sie sich vor Reklamationen nicht mehr retten, weil die Akkus nicht mehr nur im Winter vermehrt ausfallen würden, sondern den ersten Winter gar nicht erst erleben.