Ich habe allen Grund zur Skepsis, leider. Seit den 90er Jahren wird von dem "in wenigen Jahren" anbrechenden Wasserstoffzeitalter geredet und viel verblümte Hoffnung gemacht - aber ohne Butter bei die Fische.
Aktuelle Studien über das Für und Wider finde ich auf Anhieb nicht. Statt dessen noch eine Studie aus 2006 Österreich, Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, wo kaum etwas Brauchbares zu finden ist, und - was wohl kaum jemand vorher wusste - dass der entstehende Wasserdampf wenig schädlich sei ...
Die Wasserstoffstudie Nordrhein-Westfalen von Mai 2019 - geht leider nicht näher auf die bisher gefundenen Problemstellungen in Fahrzeugen ein. Statt dessen beschwört man sozusagen den Blinden Glauben durch "Aufklärungs- und Informationskampagnen zur Erhöhung der öffentlichen Akzeptanz von Wasserstoff durchführen." Ja wo ist den bitte eure detaillierte Aufklärung über Vor- und Nachteile der Wasserstofftechnik bei aktuellen Fahrzeugen? Und man konnte doch schon immer etwas sehr dünn Begründetes über öffentlich finanzierte Forschungsfahrzeuge mit Wasserstoff lesen. Wo aber sind die ausführlichen Ergebnisse, die ehrlich auf Kosten und technische Probleme eingehen? Je weniger ich finde, desto unglaubwürdiger kommt mir die Sache rüber.
... vor über 15 Jahren SSB Stuttgart mit immerhin 3 Wasserstoff-Omnibussen:
Brennstoffzellen-Hybridbus
Die Ergebnisse scheinen aber so schlecht bzw. so extrem kostspielig zu sein, dass man zwar den schönen Schein erhalten möchte und deshalb "erneut Partner in einem neuen Erprobungsprojekt, dieses Mal mit vier Brennstoffzellen-Hybridbussen" ist, doch warum nur 4 Busse und nicht bereits 100? "Emissionsfrei, flüsterleise und ressourcenschonend", so charakterisiert der Hersteller Mercedes Benz die neuen Stadtbusse mit der Bezeichnung "Citaro FuelCell-Hybrid".
"Seit Anfang 2014 sind sie im SSB-Linieneinsatz unterwegs, um ihre Tauglichkeit für den harten Alltag eines Busses im großtädtischen Nahverkehr unter Beweis zu stellen." Man liest weder Kosten noch technische Details über Ausfallzeiten, Probleme etc. - und dies bestätigt nur meine Skepsis. Da werden wieder Steuermillionen verballert und kein Hinweis darauf, wo man mehr über die Ergebnisse erfahren darf, ohne sehr aufdringlich werden zu müssen.
Also plätschern diese Busse seit 5 Jahren vor sich hin, und das war es wohl, sehr wahrscheinlich, weil das Thema seit 20 Jahren bis heute nicht reif ist für einen nennenswerten Serieneinsatz.
Meine Frage bleibt: Warum den Ökostrom verlustbehaftet in Wasserstoff umwandeln, um in dann in sehr teure Wasserstoffbehälter zu tanken und sie dann wieder per Brennstoffzelle ( Haltbarkeit? Kosten? ) in Strom zurückzuverwandeln, um das Elektromobil antreiben zu können?