250.000 km: Motor läuft unrund im Leerlauf

Dacia008

Mitglied Gold
Fahrzeug
Duster
Baujahr
2023
Hallo,

die Zündspule wurde erneuert (2020), die Zündkabel wurden erneuert (2020) und die Zündkerzen wurden erneuert (2023). Trotzdem läuft der Motor - insbesondere nach dem Kaltstart - im Leerlauf unrund. In der Werkstatt wurde der Fehlerspeicher ausgelesen. Es wurde kein Fehler angezeigt. Man sagte mir deshalb, dass es sich nicht um ein elektrisches Problem handeln würde, sondern möglicherweise um ein Problem mit der Ventilmechanik.

Dazu meine Fragen:
  • Hat der Dacia Logan MCV I einen automatischen Ventilspielausgleich?
  • Was könnte mit "Problem mit der Ventilmechanik" gemeint sein?
  • Muss bei einem so alten Fahrzeug das Ventilspiel trotz hydraulischen Ventilspielausgleichs manuell neu eingestellt werden?
  • Kann ein Problem mit der Ventilmechanik auch durch Verkokung außerhalb des Verbrennungsraums hervorgerufen werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Lösung
Mir fällt kein Beispiel aus dem Forum ein, wo bei einem K7 Motor Benzin Einspritzdüsen ersetzt wurden.

Fehlzündungen werden erst als Fehler gesetzt, wenn das Fehlzündungsverhältnis einen bestimmten Level überschritten hat. Man kann den Fehlzündungsstatus für jeden Zylinder über OBD auslesen, um Unregelmäßigkeiten vor dem Aufleuchten zu erkennen: Unrunder Motorlauf im Standgas [vomals: Motorkontrolleuchte blinkt]

Wenn das Ventilspiel von einer freien Werkstatt nicht nach der in der zweiten Antwort verlinkten Prozedur eingestellt wurde, sondern nach dem allgemein üblichen Überschneidungsprinzip oder die Auslass und Einlass Seite vertauscht wurde, kann das den Motorlauf negativ beeinflussen, ohne das die die Abgas Warnleuchte...
Zylinder 1: 13 bar
Zylinder 2: 11 bar
Zylinder 3: 12 bar
Zylinder 4: 12 bar

Und jetzt fehlt noch die Zündaussetzerdiagnose.

Garage sagt: Kolbenringe oder Laufbahnen
Laie denkt: 250.000 km keine Kontrolle/Einstellung Ventilspiel, Ventile/Ventilsitze
Werkstatt: Auch der Kompressionstest ist ohne Auffälligkeiten geblieben. Der Druck liegt bei allen Zylindern zwischen 11 und 13 Bar, was auf Grund der Laufleistung des Motors ein noch ordentliches Bild abgibt.

Kein ordentliches Bild, sondern ein noch ordentliches Bild.

Ich Frage:

Kompressionsdrücke: zul. 7-13 bar

Sollten bei normalem Verschleiß, die Unterschiede zwischen den gemessenen Drücken in den einzelnen Zylindern bei einem gut ausgeglichenen Motor vielleicht nicht so groß sein?

Beim Vierzylinder-Reihenmotor bilden Kolben 1 und 4, sowie 2 und 3 ein Paar. Sollte der Verschleiß von 1 und 4, sowie 2 und 3 nicht ähnlicher sein?

Diese Annahme als zutreffend vorausgesetzt, hat also möglicherweise nicht normaler Verschleiß zu diesen großen Abweichungen geführt, sondern ein unerwartetes Ereignis. Zyl. 2, 3, 4 haben vermutlich Undichtigkeiten an den Ventilen/Ventilsitzen. Als unerwartetes Ereignis fällt mir als Laie lediglich ein: Ventilspiel nie rechtzeitig nachgestellt.

Zylinder 1: 13 bar
Zylinder 2: 11 bar
Zylinder 3: 12 bar
Zylinder 4: 12 bar
Kolben 1 und 4 sind gleichzeitig im OT, sowie Kolben 2 und 3 sind gleichzeitig im OT. Alle 180 ° gibt es eine Zündung.

Ist die maßgebliche Druckdifferenz nicht 1 bar?
Zyl. 1 - Zyl. 4: 13 bar - 12 bar = 1 bar
Zyl. 3 - Zyl. 2: 12 bar - 11 bar = 1 bar

Wie sehen die Drücke bei anderen aus mit Dacen hoher Laufleistung, die immer mit richtigem Ventilspiel gefahren sind?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich.
11 - 13 bar sind keine echte Differenz. Für einen Benziner mit 250k Kilometern sind die Drücke völlig OK. So lange die Differenzen nicht deutlich größer werden ist alles gut.
Bei gesunden Benzinmotoren liegen die Drücke zwischen 11 und 15 bar. Je nach Verdichtungsverhältnis.
Man könnte einen Druckverlusttest machen, aber was soll der bringen? Da passt alles. Fahr die Kiste weiter bis 350k Kilometer und freu Dich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das mit der Werkstatt ist für mich erledigt, aber trotzdem geht es noch um die technische Einordnung:

Kompressionsdruck
Gleichmäßig schlechte Kompressionswerte treten gewöhnlich bei einem Motor mit hoher Laufleistung auf, der sich seiner Verschleißgrenze nähert. Stark unterschiedliche Kompressionswerte zwischen den Zylindern sind ein Merkmal für einen lokalen Defekt und können auch bei neuen Motoren auftreten.

Beim Vierzylinder-Reihenmotor bilden Kolben 1 und 4, sowie 2 und 3 ein Paar. Sollte der Verschleiß von 1 und 4, sowie 2 und 3 nicht ähnlicher sein?
Das scheint vom Grundsatz her richtig zu sein.

Ist die maßgebliche Druckdifferenz nicht 1 bar?
Aber in diesem Punkt bin ich mir noch nicht sicher. Wer weiß Rat?
 
Habe noch ein echt gemessenes Beispiel gefunden: Kompression

Kaltmessung
Zyl. 1: 11,5bar
Zyl. 2: 11 bar
Zyl. 3: 10,7bar
Zyl. 4: 9,7 bar
Differenz: 11,5 bar - 9,7 bar = 1,8 bar

Warmmessung
Also Sa morgen gründlich warm gefahren und hin zur erneuten Prüfung. Und siehe da:

13,2 / 12,5 / 12,7 / 12,4 bar.
Differenz: 13,2 bar - 12,4 bar = 0,8 bar

Meine Dacia:
Zylinder 1: 13 bar
Zylinder 2: 11 bar
Zylinder 3: 12 bar
Zylinder 4: 12 bar
Wenn das eine Kaltmessung war, Motor war kalt wegen Ventilspiel-Einstellung, ist die Aussage des Meisters "noch ordentlich" in Ordnung, weil er weiß, dass die Werte bei einer Warmmessung, besser sind.
War das eine Warmmessung, sieht die Beurteilung vielleicht anders aus.

Was hat es mit Kaltmessung/Warmmessung bei der Kompressionsmessung auf sich?
 
Mir schaut dein Motor sehr sauber aus.

PS: Mir ist noch eingefallen, daß viele Werkstattmenschen deswegen davon ausgehen, daß diese Motoren Hydros haben, weil diese Triebwerke in Renault Fahrzeugen wirklich millionenfach mit Hydros verbaut wurden, und die diese Version aus Clio-s, usw kennen. Beim Logan I wurde das auf mechanisch umgestellt.
Der Logan I wurde damals für die 2-3. Welt gemacht, und Vorgabe war, daß die Kiste in Nigeria am Straßenrand zu warten sein kann. Daß die Kiste bei uns auch erfolgreich wurde, war nicht vorgesehen. :)
 
Die Simplizität des Logan 1 (MCV) ist wirklich genial!
Daher kann das nicht so kompliziert sein
 
weil diese Triebwerke in Renault Fahrzeugen wirklich millionenfach mit Hydros verbaut wurden, und die diese Version aus Clio-s, usw kennen. Beim Logan I wurde das auf mechanisch umgestellt.
Bist Du Dir da sicher? Die K7-Reihe ist der direkte Nachfolger der E7-Reihe, die zigfach im Clio I und auch noch im Clio II (dort aber später auch der K7M) verbaut war. Ebenso waren E7J und K7M im Megane I verbaut. Alle ohne Hydrostößel.
 
Kann es am hinteren Motorlager / Drehmomentstütze liegen? Bei mir fühlte es sich wie unruhiger Motorlauf an, war es aber nicht.
Bei mir sind die zwei Lager noch die ersten, die untere Drehmomentstütze habe ich aber schon mal (bei so um die 220tsd.) tauschen müssen.
1.4 MPI.
Beim Getriebeölwechsel wurde festgestellt, dass die Silentblöcke der Drehmomentstütze eingerissen sind.

Für eine belastbare Aussage müsste man schon eine Belastungsprobe mit einem Brecheisen o.ä. machen.
Die Werkstatt hat kein Brecheisen benötigt.
 
Die Werkstatt hat kein Brecheisen benötigt.

Eine Werkstatt hat auch ganz andere Möglichkeiten als eine Privatperson am Straßenrand, wovon ich ausgegangen bin. Mit dem Tipp "Lass es in einer Werkstatt prüfen" wärst du bestimmt auch nicht zufrieden gewesen.
Aber scheinbar haben deine Arme doch nicht ausgereicht, sonst hättest du das doch gleich festgestellt. :prost:
 
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Das mit dem Brecheisen hätte einer Privatperson am Straßenrand auch nichts genützt. Es ist einfach ein Unterschied, ob oben am Motor oder zusätzlich zu einer visuellen Kontrolle direkt an der Drehmomentstütze geruckelt wird. Die Zufriedenheit des Ruckelnden ist hierbei ohne Bedeutung.
 
Ist so etwas dringlich, wenn an den Manschetten an den Koppelstangen Vorderachse Fett austritt?
 
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