so an das Ersparte unseres Sohnes gehen, produzieren wir genau die Leute, die gedankenlos in den Tag hineinleben und sich denken irgendwer wird das schon wieder alles gut machen. Mit dieser Einstellung kann man in unserer Gesellschaft nicht mehr bestehen und man scheitert im wirklichen Leben.
Hallo Markus,
da möchte ich Dir widersprechen.
Ja, man muss Menschen die Konsequenzen ihres Handelns aufzeigen und sie gegebenenfalls auch an den entstandenen Kosten beteiligen, da bin ich mit Dir noch einer Meinung.
Aber, was wäre wenn die Jungs an einem Papiercontainer gezündelt hätten und ein anderes Fahrzeug oder ein Haus wäre dabei abgebrannt. (Einen ähnlichen Fall hatte ich als Feuerwehrmann erlebt).
Glaubst Du im Ernst dein Sohn würde dann noch einmal sagen "Papa ich habe Mist gebaut".
Nein: Dann gibt es noch mehr die Unfallflucht begehen oder keine Zivilcourage haben, aus Angst vor den Konsequenzen.
Jedes Blatt hat zwei Seiten und in Teambuilding-Gesprächen lernt man sich auch in die Situation des anderen herein zu versetzen.
Klar kannst Du sein Sparbuch plündern und sagen das ist die Konsequenz aus deinem unüberlegten Handeln.
Jahre später wird er aber noch immer Wissen: Ich musste mit meinem Geld alleine haften und Mama hat mir nicht geholfen.
Unterschwellig kann das mächtig den Familiefrieden stören oder auch Probleme im späteren Leben oder Pubertät mit sich bringen.
Eine positive Erinnerung an die Situation "als Familie haben wir zusammengehalten und das beste aus der Situation herausgeholt" bringt da ganz andere Denkanstöße.
Klar tun Dir jetzt die paar Tausend Euro Differenz zwischen Entschädigungssumme und Neuananschaffung weh, aber in ein paar Jahren ist das Schnee von gestern.
Komisch ist nur, wenn keiner verletzt ist regt man sich sofort übers Materielle auf. Hätte dein Sohn oder deine Frau eine Rauchgasvergiftung oder schwere Verbrennungen bekommen, würdest Du bestimmt nicht mehr ans Auto denken.
Wir reagieren alle in Situationen unterschiedlich.
Der eine hilft ruhig und besonnen bei einem Unfall und ist in anderen Situationen kopflos.
Leider denkt man viel zu oft, dass der andere genauso gut und richtig hätte handeln müssen, wie man selber in der Situation gehandelt hätte. (Ich natürlich eingeschlossen).
Hat eigentlich deinen Sohn schon mal jemand in den Arm genommen und getröstet?
Oder ist das jetzt der "Autovernichter"?
Sorry, nicht böse gemeint.
Aber mir geht es darum, dass dem Sohn klar gemacht wird, das man ihn trotz seines Patzers noch lieb hat und er zur Familie gehört und nicht ausgegrenzt wird.
Jetzt bekommt er bildlich gesehen nicht nur haue von den Eltern, sondern auch noch von seinen Geschwistern.
Seine Krankheit wird dadurch nicht besser.
Ich hatte früher auch immer so ein Pech gehabt.
Wiese angezündet und Feuer nur schwer unter Kontrolle bekommen.
Fensterscheiben beim Fußballspielen kaputt geschossen.
usw.
Klar gab es Schimpfe und da war ruh.
Irgendwann hieß es nur noch Kosten, Kosten, Kosten.
Und eines Tages zu enge Parklücke und ich habe ein altes Fahrzeug ein wenig eingedellt.
Und es tut mir nach über 20 Jahren immer noch leid, dass ich nicht den Mut aufgebracht haben zu sagen "Papa ich habe Mist gebaut". Nur aus den Angst vor dem Donnerwetter wegen höhere Versicherungsbeiträge, woher das Geld usw.
Man darf Menschen und besonders Kindern und Jugendlichen nicht den Mut nehmen offen zu bekennen "ich habe Mist gebaut".