1)
Die wollen also 76-88% der Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz vornehmen... so so...
30% der Deutschen wohnen HEUTE schon in Großstädten über 100.000 Einwohner.... diese Zahl wird bei der Landflucht der Jugendlichen weiter zunehmen.
Davon haben dann, in den Großstaädten wie meiner über 100.000 Einwohner, in 2030 bestimmt keine 50% Zugang zu Ladesäulen, denn die Stadtstruktur ist zu 90% aus 30er bis 80er Jahre Häuser Bestand geprägt...danach wurde kaum Nenneswertes im Sozialen Wohnungsbau gebaut (daher ja auch das perverse Mietpreiseskalationsproblem in den Großstädten...alle wollen da wohnen, aber es gibt nicht genügend preiswerten Wohnraum, da null Wettbewerb, den es nur mit Überkapazitäten gibt) und die Eigenheime IN der Großstadt (nicht am Rand und in den Speckgürteln der grünen Oberschicht) sind in Relation wenige.
2)
Tenor: "1 Schnelladesäule ist besser als 10 Normalladesäulen".
Dem stimme ich zu, wenn:
- das Blockieren dieser Ladefläche (nach dem Aufladen) mit gepfefferter Strafe belegt wird
(Ergo : Ein PARKplatz darf somit NIEMALS ein E Ladeplatz sein!)
- Diese Schnelladesäulen müssen auch und insbesondere in den Wohngebieten der Großstadt auf verfügbaren größeren Freiflächen z.B. Supermarktparkplätzen etc. gebaut werden.
...Sie machen keinen Sinn, wenn Sie nur an Autobahnen stehen.
3)
Apropos Schnelladestationen:
Wie hoch ist der Anteil an aktuell verfügbaren E PKW (inkl. Plugin Hybrid), die zB. mit 800Volt Technik , also mit >22KW (Typ2 Standard jetzt) laden können ?
1% ? 5% ???
Das wird sich wohl nach meiner Schätzung erst in der übernächsten E PKW Generation zum Standard entwickeln...also frühestens AB 2030.
Was geschieht bis dahin?
Millionen in der Großstadt wollen schnell E tanken und können es mangels PKW Schnelladern und schnellen E Ladesäulen nicht.
Zudem ist der Aufbau von schnellen E Tanken an der AB offensichtlich auch für den Betreiber wesentlich rentabler (Durchlauf bei Schnellader Kunden dort) als die in Großstadt Wohngebieten....
wo sie letzteres aber in Massen täglich benötigt würden.
Mein Fazit:
Das was zunächst passieren wird, ist ungekehrt proportional zum (ebenfalls grandios gescheiterten) 4G/5G Netzausbau Plan der Bundesriegierung:
Dort (Handynetz) gibt es auf dem Land oft keine oder mangelhafte Netz-Abdeckung (und wenn überhaupt nur für 1 Netz von 4 möglichen Anbietern)....weil das für die Betreiber mangels eingewählter zahlender Kunden unrentabel ist und sie sich (trotz angeblichen Zwang durch die Netz Auktionsbedingungen) darum drücken konnten auf dem flachen Land für ausreichend Netzabdeckung zu sorgen.
Hier gilt ja "verdummungsweise "X Anteil an der Bevölkerung muss abgedeckt werden"
Da profitieren die Ballungszentren...Fläche ist egal"
Beim Ladenetz wird es umgekehrt sein:
Jeder Dorffuzzi mit Haus und Garage baut sich ne Wallbox und ist glücklich.
...aber 20 Millionen Menschen in den 60er Jahre Hochhäusern und Wohngebieten im Ruhrgebiet, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln etc werden schön demobilisiert.
Hier wird der Gesetzgeber lustig in seinen Vorgaben und Statistiken die dann medienausgeschlachtete Quote "Ladeplatz pro Fläche" einführen.
...denn in der Großstadt ist diese dann genauso hoch wie auf dem Land, logisch
...nur dass in der Stadt pro Fläche 100 Mal mehr Leute E tanken wollen und es 2030 nicht können werden, weil schnelladefähige E PKW UND jede Menge E Ladestellen fehlen werden !
Und das mit dem Laden am Arbeitsplatz ist auch nicht so koscher:
Denn auch hier arbeiten Millionen in den Städten in Kaufhäusern , Behörden, Banken, Versicherungen, Fabriken deren Arbeitgeber bis jetzt auch keine nennenswerte Tiefgaragen/Parkplatz Lade Infrastruktur für deren Angestellte bauen.
Auch hier profitieren vermutlich mehr die Arbeitnehmer von Kleinfirmen mit Hofabstellplatz oder von Firmen auf dem flachem Land oder Stadtrand, wo man weniger Angestellte versorgen muss.
Sehr praktisches Beispiel:
Hier in meiner Stadt ist eine große Auto-Produktionsstätte.
Da stehen auf dem riesigen Fabrikparkplatz täglich mindestens 10.000 PKW der Bandarbeiter
Davon wohnen sagen wir mal ca. 50% = 5000 in der Stadt (ohne dortige Ladestationsoption)
...aber auf dem Mitarbeiter Großparkplatz gibt es aktuell null E Ladestellen....so what ?
Es gibt einfach keine rationalen Zahlen und Argumente, die hier irgendeine wirkliche Möglichkeit erkennen lassen , dass GANZ Deutschland (und nicht nur diejenigen mit nem Hauseigentum) in 2030+ E PKW fahren KANN !
P.