Ohnehin hört sich mir hier vieles auch nach "Übervorsichtigkeit" an.
Recht haste!
Sicherlich ist es nicht unbedingt das gelbe vom Ei, kurz nach dem Start wenn es im Winter erst lau aus der Heizung kommt, gleich mit Vollgas einen steilen berg mit fast Höchstdrehzal zu erklimmen, oder sich gleich auf der BAB mit Vmax auf die linke Spur zu begeben.
Aber generell sind die heutigen Mehrbereichsöle wesentlich flexibler als früher und Schmierfilmabrisse bei hohen Drehzahlen eher unwahrscheinlich.
Denn generell stammt das Verhaltensmuster des schonenden fahrens bei noch nicht warmen Öl aus einer Zeit, in der fast ausschließlich Einbereichsöle den Markt beherrschten.
Ein W40 Sommeröl in der Übergangszeit zum Winter verursachte bei hohen Drehzahlen im kalten Zustand Schmierfilmabrisse weil Puddingkonsistenz.
Und ein W10 Winteröl zu lange im Motor gelassen, konnte im Frühsommer bei heißem Motor ebenfalls Schmierfilmabrisse haben.
Deswegen war es auch jedes Jahr eine Gewissensfrage beim 2x jährlichen Ölwechsel mit Blick auf den Wettertrend, ob man das Sommeröl noch ein wenig drin läßt oder nicht ........... zu Winterende das ganze dann umgekehrt.
Heute alles kein Problem mehr, weil ein 10W-40 das ganze Jahr diese Bereiche alleine abdeckt.
Und das alles ist garnicht so arg lange her.
Bis mitte der 70er war ein 2-maliger Ölwechsel jährlich obligatorisch.
Dennoch und trotz der modernen Mehrbereichsöle, sollte man sich wenn möglich, sehr hohe Motordrehzahlen kurz nach dem Kaltstart etwas verkneifen.
Das steht zwar meist nicht irgendwo geschrieben, aber das Wissen von Maßtoleranzen von 0,005mm in der Motormechanik sagt es dem eigenen Bauchgefühl.
Riesenbrennräume mit Riesenkolben, aber mit der Präzision eines mechanischen Uhrwerkes einer Armbanduhr verdienen eine Kleinigkeit Anerkennung, Respekt und ein wenig Gefühl, wenn im Winter noch alles eiskalt ist.
Langfristig gesehen, dankt es einem dann der Motor mit Lebensdauer und Zuverlässigkeit.