Hallo zusammen,
seit drei Monaten besitze ich einen Dacia Dokker TCe 115 Stepway mit ein paar zusätzlichen Extras wie Sitzheizung. Da ich gelegentlich Langstrecke fahre, habe ich schon 10.000 km hinter mir. Zeit für ein erstes Fazit.
Es gibt ja Dacia-Fans und Dacia-Gegner. Bezüglich der Qualität liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo in der Mitte. Oder ich habe einfach etwas Pech. Hier ein paar Punkte, die ich auch bei einem günstigen Auto nicht antreffen möchte, die ich aber schon in den ersten drei Monaten erleben musste:
1. Die beiden Türen des Kofferraums lagen Blech auf Blech aufeinander. Bis ich das bemerkt hatte, war an den Berührungsstellen schon der Lack weg. Beide Türen mussten neu lackiert und dann natürlich richtig eingestellt werden.
2. Die Fahrertür und die Schiebetür auf der Fahrerseite waren in der Höhe zueinander mehr als 1 cm versetzt. Hier konnte ich keine Berührungspunkte und Lackschäden feststellen, trotzdem ließ ich die beiden Türen ebenfalls einstellen. Einerseits zur Vorsicht (nach der Erfahrung mit den hinteren Türen) und auch weil es optisch nicht besonders schön aussah.
Hinweis: Laut meiner Werkstatt ist innerhalb der ersten 6 Monate das Einstellen der Türen auf Wunsch kein Problem und erfolgt als Garantieleistung.
3. Beim Parken auf schräger Fläche sammelt sich irgendwo (unter den Türen?) Regenwasser. Beim Anfahren gurgelt es kräftig und man hinterlässt eine Pfütze. Ich würde schätzen, mindestens ein halber Liter. Da habe ich natürlich die Befürchtung, dass es irgendwann anfängt zu rosten.
4. Die Schaltempfehlung spinnt regelmäßig und bittet mich, einen Gang runterzuschalten, auch wenn ich gerade deutlich über 2000 Umdrehungen in der Ebene fahre. Weiteres Beschleunigen, auch auf über 3000 Umdrehungen, bringt die Leuchte nicht dazu, abzuschalten. Hier hilft nur einmal die Kupplung drücken. Es gibt gelegentlich auch den umgekehrten Fall, allerdings weniger häufig.
5. Die Sitzheizung ist ein Witz. Sie schaltet nach höchstens 5 Minuten ab und bleibt dann aus. Eine starke Hitzeentwicklung kann ich subjektiv nicht feststellen, die Temperatur ist vor dem Abschalten angenehm. Der Sitz kühlt dann schnell wieder ab, die Sitzheizung mag dann aber nicht mehr einschalten. Bei langen Fahrten über mehrere Stunden funktioniert die Heizung meist wieder nach einer kurzen Rast, dann aber wieder höchstens 5 Minuten. Ich habe das reklamiert, die Werkstatt hat geprüft, mir aber mitgeteilt, das wäre das gewünschte, Thermostat-gesteuerte Verhalten. Aus meiner Sicht ist die Heizung so nicht benutzbar und 150 Euro sind umsonst ausgegeben. Dass man bei geschlossener Tür kaum an den Schalter kommt ohne mit der Armbanduhr die Türverkleidung zu zerkratzen - geschenkt.
6. Im direkten Vergleich mit dem Vorgängerfahrzeug (Peugeot 307 SW) ist die Leistung der Klima-Anlage mickrig. Bei heißen Außentemperaturen muss man das Gebläse ständig auf 3 laufen lassen (bei max. Kälteeinstellung), um dauerhaft einen Temperaturunterschied innen/außen zu erhalten. Und dabei rede ich nicht von 10 Grad Unterschied. Auch stelle ich fest, dass die Gebläseluft bei maximaler Kälteeinstellung weniger kalt ist als in anderen Fahrzeugen.
Neben diesen Ärgernissen gibt es einige weitere Themen, die ich dem Dokker nicht negativ ankreiden möchte sondern vermutlich dem günstigen Preis zu verdanken sind:
a. Die Spaltmaße sind teilweise so groß, dass man eine gut geschnittene Scheibe Brot durchschieben könnte. In meinem Fall besonders bei der Motorhaube. Bisher noch bei keinem anderen Auto aufgefallen, gibt es beim Dokker von einem Karosserie-Teil zum anderen teilweise auch Höhenunterschiede, d.h. das eine Blech liegt etwas höher bzw. tiefer als das andere.
b. Die winzige Armlehne ist zu niedrig (und zu winzig). Bei meiner Körpergröße (177 cm) liegt der Arm nicht auf.
c. Beim Sendersuchlauf ist das komplette Media-System blockiert. Besonders ärgerlich ist das, wenn man mit Navi in einer fremden Stadt unterwegs ist und die lokalen Sender suchen möchte. Während dieser 2 Minuten fährt man dann "blind".
d. Bei den Rückfahrsensoren hat man sich den vierten Sensor gespart mit der Folge, dass man den Einbau einer Anhängerkupplung unnötig erschwert. Ich habe einige Beiträge hier mitgelesen, auch von festen AHKs, aber verlassen mag ich mich darauf nicht und werde wohl irgendwann eine abnehmbare anbauen lassen.
e. Die Plastikverkleidungen im Innenraum scheinen sehr empfindlich zu sein. Auf der Seite meiner Frau sind schon deutlich helle Flecken zu sehen. Vermutlich kommt das von Handcreme, allerdings mag meine Frau keine fettigen Cremes und achtet sehr auf trockene Hände. Anscheinend reichen winzige Spuren.
f. Der ECO-Mode scheint zumindest auf der Autobahn nichts zu bringen. Man merkt deutlich die reduzierte Leistung und ich vermute, dass wenn man mit gleicher Geschwindigkeit weiterfahren will (ca. 100-130 km/h über mehrere Stunden), die geringere Leistung und der dadurch nötige stärkere Druck aufs Gaspedal ein Nullsummenspiel ergeben. Ich stelle keine Einsparung fest.
Wofür der Dokker gar nichts kann: Leider wurde wieder einmal meine schlechten Erfahrungen mit Auto-Werkstätten bestätigt. Solange man selbst sachlich und höflich bleibt, kann man nicht wenigstens Freundlichkeit erwarten? Das ist doch der Mindeststandard im Kundenservice. Über meine Erlebnisse der letzten Wochen (Verkäufer, die einem mündlich alles versprechen, aber nichts davon in eine Auftragsbestätigung schreiben möchten, pampigen Service-Annahmestellen, wo sich die Kollegen schon gegenseitig angiften bis hin zu abfälligen Bemerkungen, wenn man nur nach den normalsten Dingen der Welt fragt: "Würden Sie mir bitte eine Kopie mitgegeben von dem, was ich gerade unterschrieben habe?") könnte man hier einen eigenen Thread aufmachen.
Auch wenn die Mecker-Liste recht lange ist, mag ich meinen Dokker. Ich habe mich sofort in den Kofferraum und die Kofferraum-Türen verliebt und will nie wieder ein Auto mit weniger Platz (das wird schwierig). Ich finde den Dokker optisch ansprechender als Berlingo u.a. (Geschmacksache) und natürlich ist das Preis/Leistungs-Verhältnis unschlagbar. Ja, ich würde ihn wieder kaufen. Meiner Erfahrung nach hat jedes Auto, auch die teuren, ihre Macken. Die Dokker-Macken, die ich erlebt habe, sind nun hiermit genannt
Viele Grüße an alle Dokker-Fahrer,
andi216
seit drei Monaten besitze ich einen Dacia Dokker TCe 115 Stepway mit ein paar zusätzlichen Extras wie Sitzheizung. Da ich gelegentlich Langstrecke fahre, habe ich schon 10.000 km hinter mir. Zeit für ein erstes Fazit.
Es gibt ja Dacia-Fans und Dacia-Gegner. Bezüglich der Qualität liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo in der Mitte. Oder ich habe einfach etwas Pech. Hier ein paar Punkte, die ich auch bei einem günstigen Auto nicht antreffen möchte, die ich aber schon in den ersten drei Monaten erleben musste:
1. Die beiden Türen des Kofferraums lagen Blech auf Blech aufeinander. Bis ich das bemerkt hatte, war an den Berührungsstellen schon der Lack weg. Beide Türen mussten neu lackiert und dann natürlich richtig eingestellt werden.
2. Die Fahrertür und die Schiebetür auf der Fahrerseite waren in der Höhe zueinander mehr als 1 cm versetzt. Hier konnte ich keine Berührungspunkte und Lackschäden feststellen, trotzdem ließ ich die beiden Türen ebenfalls einstellen. Einerseits zur Vorsicht (nach der Erfahrung mit den hinteren Türen) und auch weil es optisch nicht besonders schön aussah.
Hinweis: Laut meiner Werkstatt ist innerhalb der ersten 6 Monate das Einstellen der Türen auf Wunsch kein Problem und erfolgt als Garantieleistung.
3. Beim Parken auf schräger Fläche sammelt sich irgendwo (unter den Türen?) Regenwasser. Beim Anfahren gurgelt es kräftig und man hinterlässt eine Pfütze. Ich würde schätzen, mindestens ein halber Liter. Da habe ich natürlich die Befürchtung, dass es irgendwann anfängt zu rosten.
4. Die Schaltempfehlung spinnt regelmäßig und bittet mich, einen Gang runterzuschalten, auch wenn ich gerade deutlich über 2000 Umdrehungen in der Ebene fahre. Weiteres Beschleunigen, auch auf über 3000 Umdrehungen, bringt die Leuchte nicht dazu, abzuschalten. Hier hilft nur einmal die Kupplung drücken. Es gibt gelegentlich auch den umgekehrten Fall, allerdings weniger häufig.
5. Die Sitzheizung ist ein Witz. Sie schaltet nach höchstens 5 Minuten ab und bleibt dann aus. Eine starke Hitzeentwicklung kann ich subjektiv nicht feststellen, die Temperatur ist vor dem Abschalten angenehm. Der Sitz kühlt dann schnell wieder ab, die Sitzheizung mag dann aber nicht mehr einschalten. Bei langen Fahrten über mehrere Stunden funktioniert die Heizung meist wieder nach einer kurzen Rast, dann aber wieder höchstens 5 Minuten. Ich habe das reklamiert, die Werkstatt hat geprüft, mir aber mitgeteilt, das wäre das gewünschte, Thermostat-gesteuerte Verhalten. Aus meiner Sicht ist die Heizung so nicht benutzbar und 150 Euro sind umsonst ausgegeben. Dass man bei geschlossener Tür kaum an den Schalter kommt ohne mit der Armbanduhr die Türverkleidung zu zerkratzen - geschenkt.
6. Im direkten Vergleich mit dem Vorgängerfahrzeug (Peugeot 307 SW) ist die Leistung der Klima-Anlage mickrig. Bei heißen Außentemperaturen muss man das Gebläse ständig auf 3 laufen lassen (bei max. Kälteeinstellung), um dauerhaft einen Temperaturunterschied innen/außen zu erhalten. Und dabei rede ich nicht von 10 Grad Unterschied. Auch stelle ich fest, dass die Gebläseluft bei maximaler Kälteeinstellung weniger kalt ist als in anderen Fahrzeugen.
Neben diesen Ärgernissen gibt es einige weitere Themen, die ich dem Dokker nicht negativ ankreiden möchte sondern vermutlich dem günstigen Preis zu verdanken sind:
a. Die Spaltmaße sind teilweise so groß, dass man eine gut geschnittene Scheibe Brot durchschieben könnte. In meinem Fall besonders bei der Motorhaube. Bisher noch bei keinem anderen Auto aufgefallen, gibt es beim Dokker von einem Karosserie-Teil zum anderen teilweise auch Höhenunterschiede, d.h. das eine Blech liegt etwas höher bzw. tiefer als das andere.
b. Die winzige Armlehne ist zu niedrig (und zu winzig). Bei meiner Körpergröße (177 cm) liegt der Arm nicht auf.
c. Beim Sendersuchlauf ist das komplette Media-System blockiert. Besonders ärgerlich ist das, wenn man mit Navi in einer fremden Stadt unterwegs ist und die lokalen Sender suchen möchte. Während dieser 2 Minuten fährt man dann "blind".
d. Bei den Rückfahrsensoren hat man sich den vierten Sensor gespart mit der Folge, dass man den Einbau einer Anhängerkupplung unnötig erschwert. Ich habe einige Beiträge hier mitgelesen, auch von festen AHKs, aber verlassen mag ich mich darauf nicht und werde wohl irgendwann eine abnehmbare anbauen lassen.
e. Die Plastikverkleidungen im Innenraum scheinen sehr empfindlich zu sein. Auf der Seite meiner Frau sind schon deutlich helle Flecken zu sehen. Vermutlich kommt das von Handcreme, allerdings mag meine Frau keine fettigen Cremes und achtet sehr auf trockene Hände. Anscheinend reichen winzige Spuren.
f. Der ECO-Mode scheint zumindest auf der Autobahn nichts zu bringen. Man merkt deutlich die reduzierte Leistung und ich vermute, dass wenn man mit gleicher Geschwindigkeit weiterfahren will (ca. 100-130 km/h über mehrere Stunden), die geringere Leistung und der dadurch nötige stärkere Druck aufs Gaspedal ein Nullsummenspiel ergeben. Ich stelle keine Einsparung fest.
Wofür der Dokker gar nichts kann: Leider wurde wieder einmal meine schlechten Erfahrungen mit Auto-Werkstätten bestätigt. Solange man selbst sachlich und höflich bleibt, kann man nicht wenigstens Freundlichkeit erwarten? Das ist doch der Mindeststandard im Kundenservice. Über meine Erlebnisse der letzten Wochen (Verkäufer, die einem mündlich alles versprechen, aber nichts davon in eine Auftragsbestätigung schreiben möchten, pampigen Service-Annahmestellen, wo sich die Kollegen schon gegenseitig angiften bis hin zu abfälligen Bemerkungen, wenn man nur nach den normalsten Dingen der Welt fragt: "Würden Sie mir bitte eine Kopie mitgegeben von dem, was ich gerade unterschrieben habe?") könnte man hier einen eigenen Thread aufmachen.
Auch wenn die Mecker-Liste recht lange ist, mag ich meinen Dokker. Ich habe mich sofort in den Kofferraum und die Kofferraum-Türen verliebt und will nie wieder ein Auto mit weniger Platz (das wird schwierig). Ich finde den Dokker optisch ansprechender als Berlingo u.a. (Geschmacksache) und natürlich ist das Preis/Leistungs-Verhältnis unschlagbar. Ja, ich würde ihn wieder kaufen. Meiner Erfahrung nach hat jedes Auto, auch die teuren, ihre Macken. Die Dokker-Macken, die ich erlebt habe, sind nun hiermit genannt
Viele Grüße an alle Dokker-Fahrer,
andi216
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