Ich war gestern Abend kurz vor Ladenschluss bei einem Supermarkt, der auf seinem Parkplatz eine Ladesäule mit 2 Typ 2 Buchsen hat. Beide Stellplätze waren frei. Ich hätte laden können.
Lademöglichkeiten des Springs:
Wand | KFZ | Kontakte | Spannung | Strom | P ein | P netto | s / h | € / h |
Schuko | Typ 2 | L1 - N | 230 V AC | 10 A | 2,3 kW | 1,9 kW | 14 km | 0,74 € |
Typ 2 | Typ 2 | L1 - N | 230 V AC | 16 A | 3,7 kW | 3,0 kW | 23 km | 1,18 € |
Typ 2 | Typ 2 | L1 - L2 | 400 V AC | 20 A | 7,4 kW | 6,0 kW | 45 km | 2,37 € |
CCS | CCS | Plus - Minus | ? | ? | max 30 kW | 24 kW | 185 km | 9,60 € |
"P ein" beschreibt die Energie, die aus der Stromquelle ins Auto gelangt. AC-Ladungen haben dabei ca. 10% Verlust im Ladegerät und weitere 10% gehen im Akku beim Laden verloren (Wärmeentwicklung). DC-Ladungen benötigen keine Umwandlung sondern gelangen direkt zum Akku, haben jedoch dort 20% Verlust aufgrund der höheren Wärmeentwicklung.
"P netto" ist die im Akku gespeicherte Energie, die ich zum Fahren nutzen kann.
"s / h" ist die Strecke, die ich durch einstündiges Laden hinzubekomme.
"€ / h" ist der Preis, den ich zu Hause an der Schuko-Steckdose zahlen müsste, wenn ich dann dort laden würde (bei 32 ct / kWh).
"Schnell-Ladung" mit Gleichstrom über das CCS-Kabel endet aufgrund des hohen Innenwiderstands des Akkus bei 80%. Somit sind die 24kW nur ein theoretischer Wert und wird nicht erreicht.
Angegebene Werte gelten eh nur zwischen 20% und 80% des Ladestandes des Akkus. Außerhalb dieses Bereiches ist die Ladung uneffektiver, die Wärmeentwicklung steigt, Ladeströme sinken und die Lebenserwartung des Akkus sinkt ebenso.
Der Spring wird nur mit einem Ladekabel Typ 2 - Schuko ausgeliefert. Damit kann ich zu Hause über Nacht laden und benötige 14 Stunden von ganz leer nach ganz voll.
Um an der Ladesäule vor dem Supermarkt laden zu können, muss ich im Besitz eines Typ 2 - Typ 2 - Kabels sein. Mit einem einphasigen Typ 2 - Kabel kann ich nur mit 3,7 kW laden. Für 7,4 kW benötige ich ein dreiphasiges Typ 2 - Kabel.
Kaufe ich ein einphasiges Kabel, kann ich nur 3,7 kW laden. Mit einem dreiphasigen Kabel kann ich sowohl 3,7 kW als auch 7,4 kW laden. Somit lohnt sich nur der Kauf eines dreiphasigen Kabels.
Um an Schnellladestationen DC zu laden, benötige ich ein CCS-Kabel.
Ursache meiner Überlegungen ist die Fragen:
Lohnt sich der Kauf eines weiteren Ladekabels?
Sollte es ein ein- oder dreiphasiges Typ 2 - Kabel und / oder ein CCS-Kabel sein?
Hätte ich ein dreiphasiges Typ 2 - Kabel dabei gehabt, hätte ich in meinen Spring während des 20 minütigen Einkaufs kostenlos 2,5 kW speichern können. Das hätte mir beim Laden zu Hause 0,80 € gespart. Wie oft muss ich diese Chance des kostenlosen Ladens während des Einkaufens nutzen, damit sich der Kaufpreis des Kabels armortisiert?
Angenommen, ein solches Kabel kostet 150 Euro, dann muss ich 2x pro Woche beim Einkaufen laden, um nach einem Jahr den Kaufpreis raus zu bekommen. Im nächsten Jahr würde ich dann bei gleichem Kaufverhalten 150 Euro Gewinn machen. Lohnt sich dafür der Aufwand?
Bin ich auf langer Strecke unterwegs, die Akku-Ladung neigt sich dem Ende, dann muss ich irgendwo laden. Angenommen, ich möchte zumindest von 20% auf 80% kommen, also netto 16 kW speichern, dann müsste ich 20 kW laden. Dafür müsste ich 3,5 Stunden an der Ladesäule warten, bevor ich weiter fahren darf, wenn ich "nur" ein 3-phasiges Typ 2 - Kabel dabei hätte.
Mit einem CCS-Ladekabel würde sich die Zeit auf 50 Minuten verkürzen.
Was habt Ihr für Erfahrungen mit den Ladekabeln gemacht? Welche Kabel habt Ihr Euch gekauft und welche sind Eurer Meinung nach sinnvoll? Wo kauft man diese Kabel am besten?
Typ-2-Kabel habe ich im Netz für 150 bis 180 Euro gefunden, CCS-Kabel garnicht.
Habe ich irgend welche Fehler in meiner Übersicht bzw. Berechnung?
Euch einen schöne 2. Advent wünscht Jurgis