Hallo Gemeinde,
auch meine Frau und ich hatten gestern die Möglichkeit, unseren "Karpaten-Porsche"
artgerecht zu bewegen: Wir bzw. unser Off-Road-Club erhielt die Genehmigung, für ca. zwei Stunden eine Moto-Cross-Strecke zu befahren.
Ein wenig belächelt wurden wir schon, als unser Dicker
serienbereift und frisch poliert erstmals neben div. "Kampf-Geräten" (JEEP Wrangler Unlimited Rubicon, Grand-Cherokee Extrem-Umbau, einem Dutzend Suzuki-SJ-Umbauten) stand.
Ich war gespannt, was der Dicke
so im Gelände kann, fuhr ich doch zwischen 2000 und 2013 regelmäßig als Fahrer oder Beifahrer bei diversen Trial-Veranstaltungen mit.
Meine Frau als Alltags-Nutzerin des Dicken
war als Co-Pilotin und unbedarfte Off-Road-Anfängerin schon vor Beginn der Fahrt vor Angst leicht grün
im Gesicht, was sich in den nächsten 90 Minuten nicht wesentlich bessern sollte
.
Die Bahn war überwiegend trocken und sehr griffig.
Die Strecke ist natürlich geprägt von Sprunghügeln, teilweise mit Plateau. Die erste Anfahrt mit 19° Steigung im 1. Gang, 4-WD-Auto war absolut kein Problem, nur am Scheitelpunkt knirschte es vernehmlich am Unterboden. Hier liegt eigentlich das Hauptproblem des Dicken
, langer Radstand bei zu wenig Bodenfreiheit. Die Bergab-Passagen wurde ohne Assistenten bewältigt, der relativ große Böschungswinkel vorne verhinderte ein Aufsetzen der Bugschürze, mit einer Ausnahme
---> DIE ERSTE KLEINE NARBE!!!
Eine (mehrmals
) im spitzen Winkel angefahrene doppelte "eingesägte" Fahrspur schickte den Dicken
wiederholt in die Verschränkung, so dass rechtes Vorderrad und linkes Hinterrad frei drehten. Der Wagen blieb dann erst einmal kippelnd mit durchdrehenden Rädern stehen. Man muß dann eigentlich nur
minimal auf dem Gas bleiben, bis die Elektronik im 4-WD-LOCK-Modus und bei
ausgeschaltetem ASR (oder neudeutsch ESC) reagiert, die frei drehenden Räder abbremst und ein klein wenig von der Kraft auf die stehenden Räder überträgt. Das reichte immer, um weiterzukommen.
Beinahe alle Hügel/Hindernisse (bis auf ein Schlammloch
und zwei extrem spitze Hügel, bei dem sogar einige der kurzen Suzis aufsetzten) wurden erfolgreich befahren. Der kurze 1. Gang ersetzt zwar keine klassische Untersetzung, ist aber hilfreich beim Dahintuckern und Anfahren am Berg. Die Anfahrhilfe wurde testweise eingesetzt, überzeugte aber nicht unbedingt, so dass man auf das herkömmliche Anfahren mit Handbremse zurückgriff.
Die Hindernisse wurden im bei max 1800 U/Min bewältigt, die Reifen wurden in keinster Weise gefordert.
Heute habe ich mal vorsichtig unter das Fahrzeug geschaut:
- In Höhe des Fahrersitzes befindet sich an der Längsstrebe eine kleine Verstärkung, die etwa 1 cm Bodenfreiheit kostet, daran waren "bräunliche Antragungen"
und oberflächliche Längsrillen
zu erkennen.
- Auf Höhe der B-Bäule im Bereich der angedeuteten "Kunststoff-rock-slider" (Verstärkungen im Schwellerbereich) am unteren Falz ebenfalls "bräunliche Antragungen"
.
- Frontschürze unmittelbar vor dem Reifen auf die letzten 30 mm leichte Narbenbildung durch flache Längsrillen!
Memo an mich:
1. Beim nächsten "Geländetag" bleibt die Co-Pilotin zuhause, teilweise waren aus dieser Ecke merkwürdige Nebengeräusche zu hören!
2. Nach Erlöschen der Neuwagengarantie über den Kauf einer Fahrwerkshöherlegung nachdenken.
3. Was kosten eigentlich GENERAL GRABBER AT-Reifen im Moment??
Resümee: Der Wagen kann wirklich mehr, als ihm der normale Autofahrer jemals abverlangen und zutrauen würde, fragt meine Frau!
Und auch der eine oder andere "Kampfgerät-Treter" konnte sich ein
abringen.
Hoffe, geholfen zu haben.
Iksjot