Geplante Obsoleszenz bei Reifen?

Reifen haben sich wohl in den letzten Jahrzehnten verändert.
So konnte man noch in den 80er Jahren Reifen gut und gerne 7-8 Jahre nutzen, bis das Profil runter war.
Die jeweils nicht genutzten Räder hingen bei mir in der Garage, - somit halt auch die Winterreifen im Sommer bei 30 °C. Kühl und trocken war was anderes.

In den 90ern fing es an, daß Reifen, gerade Winterreifen, im ersten Jahr echt klasse waren, in zweiten Jahr noch ordentlich, im dritten schon grenzwertig. Ich begann also 3 Jahre alte Reifen mit4-5 mm Profil zu entsorgen.
Inzwischen landen meine Reifen nicht mehr an der Garagenwand, sondern im Keller.
Auf diese Weise kann ich sie wenigstens noch 3 Jahre nutzen, ohne wesentlich an (Nässe-)haftung zu verlieren.

Ob die neuen Mischungen wirklich besser sind als die von ganz lange her, kann ich heute nicht mehr beurteilen.
In jedem Fall sorgen die neuen Mischungen für mehr Umsatz.

Mein Ziel für die Zukunft könnten in der tat Ganzjahresreifen werden. Man spart sich die Wechselei, hat 2 Jahre ordentliche (brauchbare) Reifen und im schlimmsten Fall muß ich bei Taunuswetter halt mal einen Tag Urlaub einschieben.
 
Ich habe gelesen, dass sogar Ruß im Reifen drin ist, anscheinend der Haltbarkeit wegen. So verwundert nicht, dass Reifenabrieb nicht nur eine Feindstaubquelle ist, sondern auch Rußpartikel enthält, die bekantlichen mit einer erhöhten Gesundheitsgefahr einher gehen. Was mir bisher nicht bekannt war, dass die Rußherstellung ein regelrechter Wirtschaftszweig ist, also nicht nur wie früher z.B. für die Tuscheherstellung.
 
Reifen haben sich wohl in den letzten Jahrzehnten verändert.
So konnte man noch in den 80er Jahren Reifen gut und gerne 7-8 Jahre nutzen, bis das Profil runter war.
Zu der Zeit wurden Reifen aber auch gefahren, bis sie "blank" waren.
Ob man es nun eine Haltbarkeitsbeschränkung nennen möchte oder nicht, ich denke der Fortschritt in der Reifentechnik und die geringere Laufzeit sind Dinge, die zusammengehören und in einem kausalen Zusammenhang stehen.
 
Reifen haben sich wohl in den letzten Jahrzehnten verändert.
So konnte man noch in den 80er Jahren Reifen gut und gerne 7-8 Jahre nutzen, bis das Profil runter war.

Moin,

ja, da geb es die Haltbarkeitsweltmeister Michelin zX, XzX, Conti TS.
Die hielten wirklich ewig.
Aber bei Nässe waren die katastrophal, was mit zunehmendem Alter eher schlimmer wurde.
 
Aber bei Nässe waren die katastrophal, was mit zunehmendem Alter eher schlimmer wurde.
Da kann ich mich nicht dran erinnern. Ist aber wohl auch von der Fahrweise abhängig. Ich könnte mit Reifen, die lange halten und dafür wieder nur so griffig sind wie vor 30 Jahren gut leben.
 
Das ist ja die Gradwanderung. Falls ein Reifen kaum Verschleiß hat, ist er eben relativ hart und hat kaum Abrieb. Dadurch hat er in manchen Disziplinen ganz andere (schlechtere) Eigenschaften als ein ausgewogener Reifen. Man kann eben nicht alles haben.
 
In China vllt ;)
Alternativ einfach lange genung warten. Dann werden alle Reifen hart. Nur Bremsen bei Nässe wird dann zur Glückssache.
 
Da kann ich mich nicht dran erinnern. Ist aber wohl auch von der Fahrweise abhängig. Ich könnte mit Reifen, die lange halten und dafür wieder nur so griffig sind wie vor 30 Jahren gut leben.

D.h. du würdest auch einen 50% höheren Bremsweg gerne in Kauf nehmen ?

Und komm nun bitte nicht mit dem Argument, dass der Bremsweg zu vernachlässigen ist wenn man nur langsam und vorausschauend fährt. Selbst mit (nur) 40 kmh in einer 50er Zone kann jemand unvorhersehbar vors Auto springen und einige cm an Bremsweg können über Leben und Tod entscheiden. Wenn guter Gripp und ein kurzer Bremsweg tatsächlich nur über die verkürzte Lebensdauer machbar sind, so nehme ich dies sehr gerne in Kauf.
 
Ja, genau die Haftung ist der Punkt,

die alten Reifen hafteten viele Jahre ordentlich.
Hatte mal 1988 3 Jahre alte, gebrauchte Pirelli, die hab ich auf meinen alten Kadett-B geschnallt nach 3 weiteren Jahren begannen die dann bei Nässe rutschig zu werden.
In meinem 4. Jahr hab ich die dann getauscht.
Diesen Zustand erreiche ich heute bereits nach 3 Jahren Gesamtreifenlebenszeit.

Russ wir, meines Wissens nach, zum Schwärzen eingesetzt. Hintergrund: Gummi, oder auch gummiartige Kunststoffe leiden unter UV-Strahlung, werden dadurch hart und spröde.
Je schwärzer die Kunststoffe sind, desto weniger UV-empfindlich sind die.

Könnt Ihr prima mal selbst probieren.
Einfach mal weiße und schwarze Kabelbinder nach draußen in die Sonne legen, vorher und nach 2-3 Jahren vergleichen, dann spürt Ihr was ich meine.
 
Russ wir, meines Wissens nach, zum Schwärzen eingesetzt.
Und was vergessen wird...neben Bremsenabrieb und Gummiabrieb ist der Ruß ein wichtiger Teil des Feinstaubs!!! und er trägt auch zur Elastizität des Gummis bei.
Einfach mal weiße und schwarze Kabelbinder nach draußen in die Sonne legen, vorher und nach 2-3 Jahren vergleichen, dann spürt Ihr was ich meine.
Kein ganz guter Vergleich. Schon bei den weißen Kabelbindern gibt es welche die beim Festziehen reißen (Billigmarken-100Stck/2,99€) Außerdem werden die schwarzen aus UV beständigem Kunststoff gefertigt. Wir haben auch blaue sehr oft verarbeitet weil da Eisenpartikel eingebunden sind um in der Lebensmittelindustrie von Magnetsensoren erkannt zu werden. Bitte nicht mit dem bunten Baumarktkitsch verwechseln. :angry:
 
Reifen haben sich wohl in den letzten Jahrzehnten verändert.
So konnte man noch in den 80er Jahren Reifen gut und gerne 7-8 Jahre nutzen, bis das Profil runter war.

VW Golf I – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Golf_I)

VW Golf II – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Golf_II)

VW Golf III – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Golf_III)

Jede Version nimmt um 100kg zu, das gleiche Spiel bei Audi, BMW. Wenn ich jetzt bedenke das mein erstes Auto ein Golf 2 war mit 185/195 Reifen Winter/Sommer so wundert mich die Kurzlebigkeit heutiger Reifen nicht da auch noch die Mischung weicher wurde.

Der BFG AT KTO ist ein guter Vergleich bei Reifen, harte Mischung und nur die Erinnerung an den sagenumwobenen Grip ist besser als es in Wirklichkeit war.

Silica-Enhanced Rubber Compounds and You (https://www.thoughtco.com/silica-enhanced-rubber-compounds-3234486)
 
Jede Version nimmt um 100kg zu, das gleiche Spiel bei Audi, BMW. Wenn ich jetzt bedenke das mein erstes Auto ein Golf 2 war mit 185/195 Reifen Winter/Sommer so wundert mich die Kurzlebigkeit heutiger Reifen nicht da auch noch die Mischung weicher wurde.

Der BFG AT KTO ist ein guter Vergleich bei Reifen, harte Mischung und nur die Erinnerung an den sagenumwobenen Grip ist besser als es in Wirklichkeit war.

Silica-Enhanced Rubber Compounds and You (https://www.thoughtco.com/silica-enhanced-rubber-compounds-3234486)


Mir ging es dabei NICHT um den Verschleiß des Profils (Abnutzung staigt mit Motorleistung und Fahrzeuggewicht) sondern um die mit jedem Jahr abnehmende Haftung unabhängig von einer km-Leistung!
 
Die harte Mischung kann nicht mehr großartig aushärten, auch keine Weichmacher verdunsten und der Kautschuk Anteil war früher höher. Lt Wikipedia verdunstet Kieselsäure (Silica) schnell und die ist heute enthalten, je nach Öl/harz Mischung kann das Jahre raus gezögert werden.
Auch werden heute 2 Komponenten Reifen gebaut um beim Test gut ab zu schneiden und unten drunter ist eine harte Mischung.

Aber ob ein heute 7 Jahre alter ausgehärteter Reifen schlechter als einer aus den 80er ist kann ich dir nicht sagen. Ich kann mich als kleiner Bub aber noch dran erinnern das alle einen Heidenrespekt vorm Winter hatten, ergo gehe ich mal von einer generell härteren Mischung aus, es wurde aber auch weniger Salz gestreut.
Kann aber jeder mit einem dicken Stricknadel/Messschieber/Gewischt und einem Röhrchen als Führung selbst messen da auf diese Methode die shore härte bestimmt wird.

Meine 5 Jahre alten MTB Reifen (Conti, Black Chilli) sind nach wie vor weich wie Kaugummi da die auch nur 45a shore haben, stehen in der Garage nähe HD und im Sommer sinds über 40°C innen. das alter kann ich gut bestimmen da mir meine Frau nach der Heirat hinter her rennt wenn ich 60€ Fahrradreifen kaufe :D

SHORE-Härte – Lexikon der Kunststoffprüfung (https://wiki.polymerservice-merseburg.de/index.php/SHORE-H%C3%A4rte)
 
Wenn ein Reifen die kritische Grenze der Aushärtung erreicht, dann erkennt man das an den sich bildenden feinen Haarrissen direkt am Felgenrand, an dem der Reifen die Felge verläßt.
Das ist dann aber auch der Punkt an dem der TÜV-Prüfer die Augenbraue hochzieht und empfiehlt ....... jetzt aber bald.
 
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