Ich finde das ist das Hauptproblem, wenn über E-Autos diskutiert wird. Es wird immer ein Fall aufgetan und dann so hingestellt, als würde es in Deutschland keinen anderen Autobedarf geben.
Jetzt ist es der Arbeiter der 1800 netto heim bringt. Sonst gerne die Oma, die nichts hat oder der Mieter/Laternenparker, der sowieso nicht laden kann.
Was anderes darf es dann nicht geben und Mobilität hat sich nur an diesem Fall auszurichten.
Der eine gibt Betrag x für Mobilität aus, der andere Betrag y. Und für jeden Fall bietet die Autoindustrie in der Regel Angebote. Der Arbeiter mit 1800 netto wird übrigens in der Regel auch keinen Verbrennen neu beim Händler kaufen. Sonst einen guten Gebrauchten und schauen, dass Mobilität ihn insgesamt nicht zu teuer kommt.
Auch diese Klientel findet jetzt schon für ihren Bedarf einen ordentlichen Gebrauchtmarkt, weil die Entwicklung der E-Autos schnell geht und viele Altbestände bei den Händlern günstiger angeboten werden. Den ID.3 z.B. kriegt man gebraucht fast schon hintergeworfen. Und das wird sich in zwei, in drei oder in vier Jahren nochmal deutlich verbessern, wenn dann e-C3, R5, Inster und Co auf dem Gebrauchtmarkt landen.
Aber - und da verstehe ich die Diskussionen dann immer ein Stück weit nicht - der 1800 Euro Arbeiter ist halt wirklich nicht die große Marktmacht da draußen und er war doch auch in der Verbrennerwelt nicht derjenige, an dem sich alles ausrichtete. Wenn man sieht, dass das Model Y und ID.4 sich um die Vorherrschaft bei den E-Zulassungszahlen streiten, dann scheint es genug Bedarf und Zahlungsbereitschaft auch jenseits der günstigen Kleinwagen zu geben.