Dass durch Abgasrückführung mehr Schmutz ins Motorenöl eingetragen wird ist richtig. Allerdings ist v.a. beim Benziner der Schmutzeintrag nicht unbedingt höher als früher. Die Fertigungstoleranzen sind heute kleiner als früher, das gleicht sich also z.T. wieder aus.
Bei der Steuerkettenproblematik speziell im VW-Konzern kam es gleich zu mehreren Dingen, die zum Versagen führten. Zum einen wurden neue schmälere, also einfache, Rollenketten verwendet, die schon in der Grundkonstruktion weniger lang halten, als z.B. die bei Mercedes früher gebräuchlichen Duplexketten. Dass nun durch Schmutz im Öl die Glieder "kaputtgeschliffen" wurden ist auch richtig. Das machte sich durch Kettenlängen bemerkbar. Zuerst rasselte der Motor, dann konnte es zu einem Überspringen kommen und so zu Motorschäden. Die Hauptursache dafür war aber v.a. das übertriebene Sparen beim Material. Ein Versagen der Steuerketten durch Riss kam aber v.a. durch eine falsche Fertigungsmethode beim Zulieferer, in Verbindung mit den übertrieben langen Ölwechselintervallen von 50.000 km zustande. Die Simplexketten hatten den Namen des Zulieferers in den Kettengliedern eingeprägt. Durch das spezielle Longlifeöl, das eine geringere TBN hat, als normales A3/B4, konnten Säuren, die beim Verbrennungsprozess v.a. im Kurzstreckenbetrieb entstehen, nicht richtig neutralisiert werde. Es kam zu Korrosion und die geprägten Kettenglieder funktionierten wie Sollbruchstellen. Deshalb gibt es (inoffizielle) Empfehlungen bei Kurzstreckenfahrzeugen kein Longlifeöl einzufallen und auf feste jährliche Wechselintervalle umzustellen. Aber alle 10.000km muss man das nicht. Einmal pro Jahr und alle 15.000-20.000 km reicht. Zumindest bei VW. * hat ja mal den Verdacht geäußert, dass es bei den TCe 90 durch nicht verbrannten Kraftstoff, wegen der Direkteinspritzung zu einer Ölverdünnung kommen kann. Das schädigt aber den ganzen Motor und nicht nur die Steuerkette. Da empfiehlt sich ein verkürztes Wechselintervall. Ob das aber fur die anderen direkteinspritzenden Motoren auch zutrifft, kann ich nicht sagen.
Dass es auch anders geht zeigt Ford. Zum einen gibt es da einen älteren Benzinmotor (BAJA/A9JA) ab Baujahr 2003, der eine Simplexkette verbaut hat die einfach hält. Oder die direkteinspritzenden Ecoboost. Hier v.a. der 1-Liter Dreizylinder, der trotz extrem dünnflüssigen Öls mit einer Viskosität von nur 5W-20 einfach hält.
Weil hier mal gesagt wurde A3/B4 sei mineralisch. Es gibt in der Qualitätsstufe alle Varianten. Rein mineralisch, teilsynthetisch (meist HC-Öle) und vollsynthetische. Mischbar sind sie alle untereinander.
Es gilt aber, was der Hersteller des Fahrzeugs vorschreibt! Wenn für einen Dacia ein 10W-40 nach A3/B4 ausreichend ist, dann wird der Motor auch halten. Welches Öl genau einzufüllen ist, das steht in der Bedienungsanleitung. Die Marke ist dabei nicht relevant. VW empfahl Castrol, Citroën Total und Renault ELF. Verwendbar ist
jedes Öl, das die Grundanforderungen einhält. Texas hat ja schon ganz am Anfang in einer Antwort einen Link zu einer Liste mit den für Dacia richtigen Ölen gepostet.
@Schmiddel
Eine gewisse Toleranz gibt es immer. Man soll zwar nicht zu viel Öl einfüllen, aber 3mm über Max machen noch nichts aus.