witterungsbedingte Startschwierigkeiten des Motors

@Dacia008
Zu Deinen Punkten:
Die optische Kontrolle der Zündkabel ist gut, bringt aber oft nichts, denn meist sieht man keine äußerlichen Beschädigungen. Es sei denn sie wurden von einem Marder bearbeitet. Wenn Du überprüfen möchtest ob sie einen Isolationsdefekt aufweisen, dann starte den Wagen am Abend, wenn es dunkel wird und sprüh mit einem Pflanzensprüher einen feinen Wassernebel von oben auf die Kabel und die Spule. Wenn es einen Isolationsdefekt gibt, dann siehst Du ein Blitzgewitter. Die Widerstandsmessung der Kabel bringt in der Tat wenig. Die Kabel sind verschieden lang und haben damit unterschiedliche Widerstandswerte. Hast Du noch die ersten Kabel drin? Wenn ja, dann gibt es höchstwahrscheinlich Korrosion an den Übergangstellen der Stecker zum eigentlichen Kabel. Dort ist jeweils ein Eisenblechstreifen eingebaut, der den Kontakt zwischen dem eigentlichen Kabel (das auch nicht aus Kupfer besteht, sondern ein sogenanntes Blindwiderstandskabel ist. Dabei ist der Kern aus Fiberglas, drumherum ist ein Edelstahldraht gewickelt und die äußere Isolierung besteht aus Silikon) und den Steckern (Zündspulen- und Zündkerzenseitig) herstellt. Dieser Blechstreifen korrodiert irgendwann und erhöht die Übergangswiderstände. Deshalb wäre es nicht verkeht in neue Kabel zu investieren. Bei mir sind seit einiger Zeit Bosch-Zündkabel verbaut und einmal im Jahr bekommen sie einen Sprühstoß in die Stecker mit ein wenig Kontakt 61. Damit sollte die Korrosion unterbunden werden. Falls Du neue Kabel kaufst, dann bitte auch Markenware.
Der Ausbau der Zündspule um die Unterseite auf Risse (besonders um die Schraubenlöcher!) ist auif alle Fälle sinnvoll. Wenn Du eine neue Zündspule brauchst, dann achte auf die Bauform. Wenn möglich kaufe nicht mehr den gleichen Block, sodern die neuere wie diese hier. diese hat einen größeren Abstand zum Ventildeckel und bleibt im Betrieb etwas kühler. Achte auch darauf, dass sie von einem etablierten Hersteller stammt. Egal ob nun Bosch, Beru, Champion, Denso, Hella, NGK oder Valeo.
Das Alter der Zündkerzen spielt weniger eine Rolle. Eher deren Abnutzungsgrad, aber neue Kerzen schaden auch nicht. Aus meiner Erfahrung mit dem 1.4 MPI kann ich sagen, dass der Motor ziemlich unempfindlich auf verschiedene Kerzen reagiert. Gute Erfahrungen habe ich bisher mit den Kerzen von Eyquem (originale Erstausrüstung mit zwei Masseelektroden), Champion (zwei Masseelektroden, baugleich mit Eyquem), NGK (eine Masseelektrode) und Denso (eine Masseelektrode) gemacht. Die funktionieren alle problemlos.
 
An den 4 Anschraubstellen sind die Risse gut erkennbar.

Das ist das Problem. Wenn die Zündspule nach dem Anschrauben unter Spannung steht entstehen durch Temperaturwechsel und Vibrationen die Risse.
 
Die "Hierarchie der Fehlereingrenzung 3.0" stellt sich bei dieser Fehlerbeschreibung "witterungsbedingte Startschwierigkeiten des Motors" für mich folgendermaßen dar:
  1. Blick in den Motorraum.
  2. Optische Kontrolle der Zündkabel.
  3. Isolationsmessung/-prüfung der Zündkabel.
  4. Widerstandsmessung der Zündkabel.
  5. Ausbau der Zündspule zur optischen Kontrolle. Leicht zugänglich und nur mit drei Schrauben befestigt.
  6. Optische Kontrolle OT-Stecker und Typfeststellung.
  7. Alter der Zündkerzen feststellen. Wenn sie noch neu sind, können sie nicht verschlissen sein.
  8. Verschleiß der Zündkerzen feststellen.
  9. Nachdenken und Entscheidung treffen.
 
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