Hallo Leute,
ich habe gerade den Einbau des o.g. Gerätes realisiert und möchte mich auf diesem Weg für die Hilfe, die ich durch das Lesen aller mit diesem Thema verknüpften Beiträge in diesem Forum erhalten habe, bedanken.
Bilder gibt es leider keine, da wir - dank der Kinder und ihrer gnadenlosen Belastungstests für Unterhaltungselektronik - zwar über drei Digitalkameras verfügen, von denen allerdings aus o.g. Grund keine mehr einsatzbereit ist.
Für mich war es das erste Mal, dass ich so eine Operation vorgenommen habe und dementsprechend lange habe ich gebraucht. Ich möchte daher keine neue Einbauanleitung für dieses Produkt schreiben (die könnt ihr euch beim Hersteller herunterladen) sondern auf spezielle Probleme beim Einbau in unsere Fahrzeuge eingehen und diesbezüglich weiterhelfen indem ich meinen Lösungsweg veröffentliche.
Zum Gerät:
- Waeco MS50 Magicspeed, bezogen über iih-Bäi für EUR 136,85
- Einbauzeit mit vielen langen Denkpausen ca. 9 Stunden
Der Einbau
1. Einbau des Vakuum-Servos
Es ist erforderlich, das Luftfiltergeäuse und den Ansaugschnorchel für die Kaltluftansaugung zu demontieren.
Ich habe mich nach langer Suche und Herumprobiererei im Motorraum dazu entschieden, das Servo vor der Batterie an einer Strebe neben dem Kühler - unterhalb des Ansaugrohres für die Kaltluft - und dort am vorhandenen Masseanschluss der Batterie zu befestigen.
Ich habe die vorhandene Mutter des Masseanschlusses gelöst, den metallenen Haltebügel des Servos an einem der vorhandenen Löcher über die Gewindestange geschoben und die Mutter wieder befestigt.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass man keine zusätzlichen Löcher bohren muß. Der Servo sitzt an dieser Stelle fest, sicher und hat kein Spiel.
Dann wurde der Bowdenzug des Servos zum Gaspedal verlegt. Ich habe die mitgelieferte Klemme benutzt, um den Bowdenzug parallel zum Gaszug an diesem selbst - kurz vor der Halterung des Gaszuges am Motor - zu befestigen.
Hier tauchte das erste Problem auf. Die mitgelieferte Halteklemme ist nicht breit genug, um den Bowdenzug des Tempomaten um den metallenen Ring der Gaszughalterung herum korrekt zu installieren. Stattdessen liegt er auf diesem Ring auf und zeigt in einem flachen Winkel von der Aufnahme des Originalgaszuges weg.
Ich habe mich deshalb dazu entschieden dort, wo der Bowdenzug auf dem Ring aufliegt, ein kleines Stück (ca. 1/16tel des Ringes) wegzuflexen, damit der Bowdenzug weiterhin parallel zum Gaszug verläuft und dann in einem flachen Winkel zur Halterung des Gaszuges am Gasgestänge verläuft. Hierzu mußte der Originalzug aus der Halterung ausgebaut werden. Der Stabilität des Ringes tut dies keinen Abbruch und der Gaszug sitzt nach dieser Veränderung nach wie vor fest und sicher in der Halterung.
Danach wurde der Bowdenzug des Servos mittels Stopper und Klemmblock am Gaszug befestigt, die Unterdruckleitung mittels eines der mitgelieferten T-Stücke (desjenigen mit dem größten Durchmesser) in die Unterdruckleitung des Bremskraftverstärkers eingespleißt und die Kabel des Servos vom Innenraum zum Servo verlegt.
2. Die Verkabelung im Innenraum
Danach habe ich mich zunächst um die weitere Verkabelung gekümmert.
- das Cockpit und die Mittelkonsolenblende entfernt
- das Tachosignal mittels Kabelabzweigverbinders am linken Stecker des Anzeigemoduls abgegriffen (grünes Kabel, drittes von links, wenn man am linken Stecker die Seite mit dem weißen Einsatz nach oben dreht)
- die Masseleitung unterhalb des Anzeigemoduls am rechten der beiden Masseanschlüsse am metallenen Unterbau der Cockpitverkleidung befestigt
- an der Fahrzeugseite des Radiosteckers Dauer (Rot)- und Zündungsplus (Gelb) mittels Kabelabzweigverbinders abgegriffen
- das Bedienteil des Tempomaten links neben dem Lenkrad, unterhalb des Lüftungsauslasses an der Cockpitverkleidung befestigt, ein kleines Loch darunter gebohrt und das Kabel hinter der Verkleidung verlegt
Bis hierhin war es Pflicht, jetzt kommt die Kür.
3. Der Kupplungsschalter
Die Halterung des Pedalarrangements bietet keinerlei Möglichkeit, den Schalter mittels der mitgelieferten Bauteile zu befestigen.
Deshalb habe ich mich dazu entschieden, eine Halterung aus Lochband für den Kupplungsschalter (Reed-Sensor) zu konstruieren und mittels der zwei vorhandenen T-40 Schrauben, die sich oberhalb des Kupplungshebels befinden, zu befestigen. Mit dieser Halterung hängt der Sensor unterhalb der Achse des Kupplungshebels und oberhalb der Lenksäule vor dem Kupplungshebel. Auf dem Kupplungshebel, gegenüber dem Sensor, habe ich den Magneten befestigt.
Die Verkabelung des Sensors und des Bremslichtschalters war ebenfalls problematisch. Der Kabelquerschnitt der Sensorkabel ist so gering (< 0,75 mm), dass ein Kabelabzweigverbinder keinen Kontakt erhält.
Daher habe ich hier Quetschverbinder benutzt um den Sensor mit dem braunen Kabel des Tempomatsteuergerätes und dem Massekabel des Bremslichtschalters (Orange) zu verbinden.
4. Test
Der in der Installationsbeschreibung des Herstellers beschriebene Test für die elektrischen Verbindungen verlief positiv.
Der Test des Vakuumservos ebenfalls.
5. Probefahrt
- das schwarze Kabel am Steuergerät des Tempmaten mußte durchtrennt werden um die Erkennung der Pulszahl des Geschwindigkeitssensors von 1200 ppkm auf 8000 ppkm zu ändern
- der Empfindlichkeitsschalter mußte auf "H" gestellt werden
Danach funktionierte der Tempomat einwandfrei: Weiches Übernehmen der eingestellten Geschwindigkeit, ruckelfreies Beschleunigen und Verzögern mittels der Set- und Resume-Taste des Bedienteils, einwandfreies Abschalten bei Betätigung der Bremse oder der Kupplung.
Obwohl eine Digitalkamera im Moment auf meiner Prioritätenliste aus den genannten Gründen ganz hinten steht, würde ich, falls Interesse besteht, irgendwann mal Bilder nachliefern sobald ich wieder im Besitz einer solchen bin.
Ich hoffe, mit dieser Anleitung etwas Brauchbares beigesteuert zu haben und wünsche einen streßfreien Einbau und viel Spaß dabei.
Mit freundlichen Grüßen
MCVMR
P.S.: Ich übernehme keinerlei Haftung oder Verantwortung für den Fall, das jemand meinem Einbaubeispiel folgt und irgendetwas nicht funktioniert oder beschädigt wird. Jeder, der dem o.g. Vorgehen folgt, handelt auf eigene Verantwortung.
ich habe gerade den Einbau des o.g. Gerätes realisiert und möchte mich auf diesem Weg für die Hilfe, die ich durch das Lesen aller mit diesem Thema verknüpften Beiträge in diesem Forum erhalten habe, bedanken.
Bilder gibt es leider keine, da wir - dank der Kinder und ihrer gnadenlosen Belastungstests für Unterhaltungselektronik - zwar über drei Digitalkameras verfügen, von denen allerdings aus o.g. Grund keine mehr einsatzbereit ist.
Für mich war es das erste Mal, dass ich so eine Operation vorgenommen habe und dementsprechend lange habe ich gebraucht. Ich möchte daher keine neue Einbauanleitung für dieses Produkt schreiben (die könnt ihr euch beim Hersteller herunterladen) sondern auf spezielle Probleme beim Einbau in unsere Fahrzeuge eingehen und diesbezüglich weiterhelfen indem ich meinen Lösungsweg veröffentliche.
Zum Gerät:
- Waeco MS50 Magicspeed, bezogen über iih-Bäi für EUR 136,85
- Einbauzeit mit vielen langen Denkpausen ca. 9 Stunden
Der Einbau
1. Einbau des Vakuum-Servos
Es ist erforderlich, das Luftfiltergeäuse und den Ansaugschnorchel für die Kaltluftansaugung zu demontieren.
Ich habe mich nach langer Suche und Herumprobiererei im Motorraum dazu entschieden, das Servo vor der Batterie an einer Strebe neben dem Kühler - unterhalb des Ansaugrohres für die Kaltluft - und dort am vorhandenen Masseanschluss der Batterie zu befestigen.
Ich habe die vorhandene Mutter des Masseanschlusses gelöst, den metallenen Haltebügel des Servos an einem der vorhandenen Löcher über die Gewindestange geschoben und die Mutter wieder befestigt.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass man keine zusätzlichen Löcher bohren muß. Der Servo sitzt an dieser Stelle fest, sicher und hat kein Spiel.
Dann wurde der Bowdenzug des Servos zum Gaspedal verlegt. Ich habe die mitgelieferte Klemme benutzt, um den Bowdenzug parallel zum Gaszug an diesem selbst - kurz vor der Halterung des Gaszuges am Motor - zu befestigen.
Hier tauchte das erste Problem auf. Die mitgelieferte Halteklemme ist nicht breit genug, um den Bowdenzug des Tempomaten um den metallenen Ring der Gaszughalterung herum korrekt zu installieren. Stattdessen liegt er auf diesem Ring auf und zeigt in einem flachen Winkel von der Aufnahme des Originalgaszuges weg.
Ich habe mich deshalb dazu entschieden dort, wo der Bowdenzug auf dem Ring aufliegt, ein kleines Stück (ca. 1/16tel des Ringes) wegzuflexen, damit der Bowdenzug weiterhin parallel zum Gaszug verläuft und dann in einem flachen Winkel zur Halterung des Gaszuges am Gasgestänge verläuft. Hierzu mußte der Originalzug aus der Halterung ausgebaut werden. Der Stabilität des Ringes tut dies keinen Abbruch und der Gaszug sitzt nach dieser Veränderung nach wie vor fest und sicher in der Halterung.
Danach wurde der Bowdenzug des Servos mittels Stopper und Klemmblock am Gaszug befestigt, die Unterdruckleitung mittels eines der mitgelieferten T-Stücke (desjenigen mit dem größten Durchmesser) in die Unterdruckleitung des Bremskraftverstärkers eingespleißt und die Kabel des Servos vom Innenraum zum Servo verlegt.
2. Die Verkabelung im Innenraum
Danach habe ich mich zunächst um die weitere Verkabelung gekümmert.
- das Cockpit und die Mittelkonsolenblende entfernt
- das Tachosignal mittels Kabelabzweigverbinders am linken Stecker des Anzeigemoduls abgegriffen (grünes Kabel, drittes von links, wenn man am linken Stecker die Seite mit dem weißen Einsatz nach oben dreht)
- die Masseleitung unterhalb des Anzeigemoduls am rechten der beiden Masseanschlüsse am metallenen Unterbau der Cockpitverkleidung befestigt
- an der Fahrzeugseite des Radiosteckers Dauer (Rot)- und Zündungsplus (Gelb) mittels Kabelabzweigverbinders abgegriffen
- das Bedienteil des Tempomaten links neben dem Lenkrad, unterhalb des Lüftungsauslasses an der Cockpitverkleidung befestigt, ein kleines Loch darunter gebohrt und das Kabel hinter der Verkleidung verlegt
Bis hierhin war es Pflicht, jetzt kommt die Kür.
3. Der Kupplungsschalter
Die Halterung des Pedalarrangements bietet keinerlei Möglichkeit, den Schalter mittels der mitgelieferten Bauteile zu befestigen.
Deshalb habe ich mich dazu entschieden, eine Halterung aus Lochband für den Kupplungsschalter (Reed-Sensor) zu konstruieren und mittels der zwei vorhandenen T-40 Schrauben, die sich oberhalb des Kupplungshebels befinden, zu befestigen. Mit dieser Halterung hängt der Sensor unterhalb der Achse des Kupplungshebels und oberhalb der Lenksäule vor dem Kupplungshebel. Auf dem Kupplungshebel, gegenüber dem Sensor, habe ich den Magneten befestigt.
Die Verkabelung des Sensors und des Bremslichtschalters war ebenfalls problematisch. Der Kabelquerschnitt der Sensorkabel ist so gering (< 0,75 mm), dass ein Kabelabzweigverbinder keinen Kontakt erhält.
Daher habe ich hier Quetschverbinder benutzt um den Sensor mit dem braunen Kabel des Tempomatsteuergerätes und dem Massekabel des Bremslichtschalters (Orange) zu verbinden.
4. Test
Der in der Installationsbeschreibung des Herstellers beschriebene Test für die elektrischen Verbindungen verlief positiv.
Der Test des Vakuumservos ebenfalls.
5. Probefahrt
- das schwarze Kabel am Steuergerät des Tempmaten mußte durchtrennt werden um die Erkennung der Pulszahl des Geschwindigkeitssensors von 1200 ppkm auf 8000 ppkm zu ändern
- der Empfindlichkeitsschalter mußte auf "H" gestellt werden
Danach funktionierte der Tempomat einwandfrei: Weiches Übernehmen der eingestellten Geschwindigkeit, ruckelfreies Beschleunigen und Verzögern mittels der Set- und Resume-Taste des Bedienteils, einwandfreies Abschalten bei Betätigung der Bremse oder der Kupplung.
Obwohl eine Digitalkamera im Moment auf meiner Prioritätenliste aus den genannten Gründen ganz hinten steht, würde ich, falls Interesse besteht, irgendwann mal Bilder nachliefern sobald ich wieder im Besitz einer solchen bin.
Ich hoffe, mit dieser Anleitung etwas Brauchbares beigesteuert zu haben und wünsche einen streßfreien Einbau und viel Spaß dabei.
Mit freundlichen Grüßen
MCVMR
P.S.: Ich übernehme keinerlei Haftung oder Verantwortung für den Fall, das jemand meinem Einbaubeispiel folgt und irgendetwas nicht funktioniert oder beschädigt wird. Jeder, der dem o.g. Vorgehen folgt, handelt auf eigene Verantwortung.