Vor allem ist mir ein Rätsel, was "Mad-Dokk" an seinem dumpfen Rundumschlag als für irgendjemanden hiffreich oder zielführend empfindet. Das dann noch als Fahrer eines deutlich teureren Wagens ebenfalls ausländischer Produktion mit einer Fäkalsprachen-Bemerkung zu "überteuerten" Dacias zu garnieren, ist dann ohnehin nur eine unfreiwillig komische Eigen-Diskreditierung des geleisteten Beitrags.
Auch kein Renault/Dacia-AH hat den LPG-SCe schon selber gesehen, nicht als Vorführwagen da, auch nur einen Kilometer gefahren und kann zu mehr oder wenig häufiger auftretenden Problemen mit dieser Motorisierung z.B. hinsichtlich der neuen Kombination von S&S/LPG erst recht keine Auskunft geben, weil er einfach noch keine Kunden hat, die diese auch im Alltag fahren.
Das hat dann schlicht herzlich wenig damit zu tun, ob das AH mehr oder wenig Erfahrung und Kompetenz hinsichtlich LPG-Fahrzeugen im allgemeinen hat. Das sollte man für seine Auswahl des AH auch hübsch allgemein erfragen oder anderweitig eruieren.
Natürlich ist man als "Blindbesteller" eines in dieser Hinsicht neuen Produkts ein "early adoptor" mit tendenziell erhöhtem Risiko, Kinderkrankeiten ausbaden zu dürfen, die sich erst in der Praxis herausstellen. Das ist aber schlicht überall so.
Da soll jeder hübsch für sich selbst entscheiden, ob er lieber die zögerliche und abwartende Haltung einnimmt oder Bedenken hintenan stellt und bestellt.
Mit ersteren Gemütern wird sich wohl - neulich in der Jungsteinzeit - schon der Erfinder des Rads konfrontiert gesehen haben
Andererseits soll es ja jüngst Hersteller gegeben haben, die eine seit 1910 als Standard eingeführte Technik zum Nockenwellenantrieb bei einer Neuimplementation in ihre Motoren gründlichst vermasselt haben.
Da hatte vorher niemand damit gerechnet und auch nicht danach gefragt.
Und was sollte die Mineralölindustrie gegen Lpg haben ?- Es ist ihr eigenes (Abfall) Produkt.
Eben.
Dass in einigen Ländern LPG als Alternative früher Anklang gefunden hat, hat u.a. mit dem jeweiligen Besteuerungsstrukturen und dem allgemeinen Sprit-Preisniveau zu tun. Erst wenn dann auch die LPG-Tankstellendichte sich in einem Land dann auch für mehr potenzielle Interessenten als befriedigend empfunden wird, gewinnt das seine Eigendynamik, sodass sich die Autofahrernationen recht scharf in die große Gruppe der "Fast keine LPG's" und die kleine Gruppe "erklecklicher Anteil LPG's" teilt.
Deutschland gehörte eben ewig und drei Tage zur ersteren Gruppe.
Holland z.B. sehr schnell und früh zur zweiten, z.T. aus dem nationalen "Sondergrund", weil das meiste Flüssiggas nunmal zusammen mit Erdgas aus der Erde kommt. Und das Groninger Gasfeld ist bekanntlich das größte Europas.
Ist ein Sentiment zu mehr LPG-Usage und damit zu erwartende steigende Nachfrage nicht da, scheuen die Nationalableger der Ölkonzerne resp. unabhängige Tankstellenbetreiber natürlich die ( nicht unerheblichen ) Investitionen in LPG-Zapfsäulen, wodurch sich die Katze in den Schwanz beisst.
Die Bruttomarge beim LPG-Endpreis an der Säule ist auch heute immer noch überdeutlich höher als bei den Massenspritsorten, weil sich die Kosten für die Zapfanlagen ja durch den Umsatz mit der noch vergleichsweise geringen Kundenzahl zu refinanzieren haben.
In Deutschland war es eben vergleichsweise spät, als sich eine ausreichende- auch politisch beförderte - Gesamtgemengelage pro LPG einstellte. Seit Mitte der 2000er hat sich nun der Bestand an LPG-Fahrzeugen aiuch in Deutschland auf eine halbe Million verzehnfacht.
Während diese LPG-Welle zunächst vornehmlich von Aufrüstungen älterer Benziner getragen wurde, sind es mittlerweile eher schwerpunktmäßig OEM's.
Dass dabei niemand mehr OEM-LPG's auf die Straße bringt als Dacia, braucht niemand zu wundern. Die Dacia-Käuferschaft rechnet eben ( durchaus oft eher gezwungenermaßen ) mit spitzerem Bleistift.
Bei der Struktur von Dacia-Käufern ist die Alternative dabei imo ohnehin desöfteren eher "(irgendein) gebrauchter Diesel oder neuer LPG-Dacia" als "neuer Diesel-Dacia oder neuer LPG-Dacia".
Deshalb ist eine LPG-Stategie für Dacia deutlich interessanter als für alle anderen Autohersteller, daher auch die Bemühungen von Dacia, bei neueren Assembly lines einen besser integrierten "LPG systems installation flow" zu entwickeln.
Ist ja kein Zufall, dass ausgerechnet aus der neusten Dacia-Fabrik in Tanger die Dacia-LPG's ohne Aufpreis kommen, auch wenn dies natürlich z.T. ein Incentive zur Erhöhung der dortigen Kapazitätsauslastung darstellt.
Außerdem hinsichtlich vermeintlichem "Desinteresse der Ölkonzerne":
Der Weltmarkt für Flüssiggas ist von einem sich immer mehr ausweitenden Überangebot gezeichnet. In Texas sind wegen der ständig steigenden, bei der Förderung "beiläufig" anfallenden Mengen, die im Inland schlicht nicht absetzbar sind, aktuell zwei neue Terminals zum LPG-Export im Bau.
Oder Beispiel arktische Vorkommen: Dort wird immer von den 90 Mrd. Barrel Öl geredet, die dort vermutet werden. Menge der dort vermuteten Flüssiggasvorkommen ( inkl. Äthan ), vornehmlich "unvermeidlich" einhergehend mit den dort deutlich bedeutenderen Erdgasvorkommen: 44 Mrd. Barrel.
Da kann es keinem Ölkonzern egal sein, wenn sich dafür kein Absatzmarkt erschliessen/ausweiten lässt.