Dieses Thema dient zur Erklärung meiner Erkenntnisse, die ich mit der Verbrauchs- und Kraftstoffvorratsbestimmung des BC gemacht habe und für weitere Diskussion und Erfahrungsammlung, also Fragen, Anmerkungen oder Korrekturen, Ergänzungen sind willkommen. Ich habe diese Erfahrungen während meiner Versuche, die ungenauen Anzeigen zu korrigieren, gesammelt. Ich habe die Daten mittels
ddt4all ausgelesen und auch die Einstellungen damit geändert.
Es gibt 2 Sensoren auf den die Ermittlungen im BC basieren: der Durchflussmesser und der Tankgeber. Ich weiss nicht, ob der Kraftstoffdurchfluss wirklich mit einem Sensor gemessen wird, ich denke eher dass er vom Motorsteuergerät von den Einspritzzeiten und -Drücken abgeleitet werden. Der Tankgeber ist ein normaler Schwimmer dessen Widerstand der BC misst und daraus den Kraftstoffvorrat kalkuliert. Er hat eine Kalibrierung (Ohm -> Liter Zuordnung) die man beliebig ändern kann:
Anhang anzeigen 46006
Zwischen den so definierten Eckpunkten wird ganz einfach linear interpoliert. Bei mir war schon diese Kalibrierung falsch, ich denke nicht dass jeder Tankgeber einzeln kalibriert wird, man nimmt wahrscheinlich eher dieselben Durchschnittswerte für alle:
Anhang anzeigen 46008
Ich habe die Kalibrierung basierend auf den Messungen geändert (alte vs. neue Kalib).
Dann gibt es noch die Definition der einzelnen Balken, was auch sehr komisch ist:
Anhang anzeigen 46009
Bei mir bedeuteten die Balken ursprünglich: 43-37-31-25-19-13-7-4 Liter (unterster Balken blinkt unter 4 Liter). Ich habe das auf eine lineare Verteilung von 49-42-35-28-21-14-7-3 Liter geändert. Da bei mir 55-56 Liter ohne Probleme in den Tank passen, bedeutet so jeder Balken 7 Liter.
Da der Tankgeber über ~45 Liter seinen Widerstand nicht ändert, musste ich den niedrigsten möglichen Widerstandswert (bei mir 33 Ohm) von 51 auf 56 Liter umdefinieren, so dass der BC nach einer Betankung von einem mehr oder weniger richtigen Füllstand ausgeht.
Damit ist die Messung der Füllstand ziemlich zuverlässig.
Jetzt zum Durchflussmesser (Trip_Fuel_Used). Dieser war bei mir auch ungenau, immer 10% weniger Verbrauch als die Realität angezeigt:
Anhang anzeigen 46010
Diese Abweichung habe ich wie
hier beschrieben korrigiert:
Anhang anzeigen 46011
C_Adac_Correction kann man in 0.1-Schritten ändern, um die Verbrauchsanzeige in 10%-Schritten zu korrigieren. Übrigens, man kann auf diesem Bildschirm auch den Füllstand, bei dem die gelbe Tankwarnlampe aufleuchtet, ändern (C_Valerte_Carburant).
Mit dem +10% Korrekturfaktor für den Verbrauch ist jetzt bei mir auch die verbrauchte Spritmenge und dementsprechend der momentane und Gesamtverbrauch auch ziemlich genau kalkuliert.
Soweit so gut, nichts Kompliziertes. Jetzt aber
Da der Tankgeber nur im Stillstand zuverlässig den Füllstand misst, kann man sich natürlich nicht einfach auf ihn verlassen. Man muss Schwankungen die sich aus der Bewegung des Sprits im Tank ergeben, irgendwie versuchen, rauszufiltern. Das wird tatsächlich in der Tachosoftware gemacht. Es gibt 4 Parameter für den Füllstand. Ich weiss nicht was jeder bedeutet, es gibt leider keine guten Erklärungen in der DDT-Definition oder im Internet (klar, ist ja eine interne Software/Datenbank). Was ich denke, verstanden zu haben: L0 ist der Rohwert der zum Widerstandswert zugeordnet ist (siehe erstes Bild oben). L1 weiss ich nicht, vielleicht ist sie ein Wert wo die stärkesten Schwankungen schon rausgefiltert sind. L2 ist was man in der Anzeige sieht (besser gesagt was die Balken in Betracht nehmen). Vielleicht ist diese noch besser von Schwankungen bereinigt. Unten gibt es auch ein Video welches ich während der Fahrt aufgenommen habe, dort sieht man wie sich die einzelnen Werte ändern (L0 z. B. ganz extrem). Die Bedeutung von Lbackup (ich denke manchmal wird er auch L3 genannt) weiss ich wieder nicht, aber eine ihrer Funktionen habe ich rausgefunden, mehr dazu weiter unten.
Ich habe auch ein EXTRA SCREEN gebastelt, wo ich alles eingefügt habe was etwas mit Verbrauch zu tun schien:
Anhang anzeigen 46014
Jetzt noch zurück zur Problematik der starken Schwankungen des Tankgebers. Ich weiss nicht wie L1, L2 und Lbackup kalkuliert werden, aber die verbrauchte Spritmenge is sicherlich ein Faktor. Was ich weiss ist dass für die Berechnung von L2 untere und obere Schranken definiert sind:
Anhang anzeigen 46015
Wenn ich es richtig verstanden habe, bedeuten diese Werte folgendes: über 42 Liter Tankinhalt kann L2 mit zwischen dem 0.5-fachen und dem 1.5-fachen der Änderung der verbrachten Spritmenge ändern. D. h. 1 Liter Sprit (laut Durchfluss) verbarucht -> L2 kann um 0.5 - 1.5 Liter verringern. Die untersten 4 Werte sind die unteren bzw. oberen Schranken je für zwischen 42 und 7 Liter Tankinhalt und unter 7 Liter. So wie auf dem Bild sah es bei meinem neuen Tacho nach ein Paar hundert km aus. Ursprünglich waren die Werte 0/1/0/1/0/1 aber der Tacho hat realisiert, dass die ganzen Einstellungen nicht passen (Tacho stammte aus einem 4x4, meines ist ein 4x2) und hat versucht es zu korrigieren.
Die Probleme hier können sein:
1) ungenaue Durchflussmessung
2) keine brauchbare Messwerte vom Tankgeber über 45 Liter
Zum Punkt 1: Meine Erfahrung ist, dass es sich stark auf den Durchflussmesser verlassen wird. Was bei mir bedeutete, dass je weniger Sprit im Tank war, desto grösser war die Abweichung von L2 und der Realität (L2 hat mehr Sprit gezeigt, da der gemessene Verbrauch ja weniger als in der Wirklichkeit war). Ich habe das so korrigiert, dass ich alle 6 Werte oben auf 1.1 gesetzt habe. Seit dann ändert sich L2 immer mit den 1.1-fachen der Änderung der verbrauchten Menge. Das konnte ich nur deshalb machen, weil der Durchflussmesser ziemlich genau 10% weniger gemessen hat. Man könnte hier versuchen, die Schranken ganz locker zu definieren (z. B. 0,5 und 2). Ich weiss jetzt nicht mehr aber ich denke, ich habe es versucht und es hat nichts gebracht, d. h. immer praktisch die verbrauchte Menge einfach von L2 abgezogen wurde.
OK, also ich habe eingestellt, dass L2 nur von der verbrauchten Menge abhängt, wie wird dann überhaupt der Tankgeber in Betracht genommen? So, dass L2 zwei mal doch mit dem gemessenen/errechneten Tankinhalt synchronisiert wird (was ja auch wegen Punkt 2 erforderlich ist):
Anhang anzeigen 46018
Anhang anzeigen 46017
Bei mir sind diese zwei Füllstände (ich denke) 44 Liter und (ich weiss Bescheid) 6 Liter. Und zwar bei Lbackup = 6 Liter wird L2 auf 6 Liter gesetzt, gut zu erkennen im Video unten. Ich denke, es wird auch bei 5, 4 und 3 Liter wiederholt, aber nicht darunter, es gibt ja auch einen Parameter mit 2 Liter, vielleicht deswegen. Was bei 44 Liter passiert, weiss ich nicht so genau (werde versuchen auch davon ein Video zu machen), aber eine Synchronisierung passiert irgendwo da auch, ich nehme an, auf einer ähnlichen Weise:
YouTube Video
Es gibt noch die sämtlichen Fuel_Update Parameter, wo ich bisher 3 Möglichkeiten gesehen habe:
- L2 is initialized with RecalageL2_EnAPC threshold -> mit 56 Liter (der bei der Kalibrierung des Tankgebers angegebene maximale Literwert) initializiert, d. h. nach Volltanken.
- L2 is initialized with PLEIN.SeuilRecal_L2_Plein -> mit 44 Liter initializiert (also kurz danach, wenn der Tankgeber schon richtig misst).
- L2 is initialized with C_BACKUP.ALERTVOLUME -> mit Lbackup synchronisiert wenn dieses den Wert 6 Liter hatte.
So, sehr viele und wahrscheinlich nicht sehr klare Informationen, aber ich hoffe es ist auch so hilfreich und wird als eine Grundlage für die weitere Experimentierung und Diskussionen dienen. Wenn jemand mit ihm experimentieren will, kann ich gerne die Definition meines EXTRA SCREENS per PN schicken.