Deine Aussage (#51): „Die Karosserie wird tatsächlich so gestaltet, dass der Fahrtwind wie eine Art Vorhang um die Räder rum geleitet wird.“ erweckt den Eindruck, als wäre das Problem Luftverwirbelung in den Radkästen damit elegant gelöst. Das diese Maßnahmen aber mehr bringen, als eine leichte Dämpfung dieses Effekts glaube ich Dir aber nur, wenn Du das belegen kannst.
Diese Technik, die auch der Reduzierung der Turbulenzen im Radkasten bewirkt, nennt sich bei
BMW "Air Curtain".
Hier wird das noch genauer erklärt. Der Schlitz hinter dem Rad im Kotflügel nennt sich übrigens
"Air Breather", mit dem die Luft wieder gezielt abgeführt wird. Bei Mercedes nennt sich das "aerodynamisch optimiertes Radhaus". Dabei wird mit einem gezackten Spoiler die Luft gezielt um das Ras geleitet. das führte u.a. dazu, dass der CLA einen cw-Wert von 0,22 aufweist.
Hier ein schönes Bild der Luftströmungen ums Rad rum und
hier steht das nochmal zu dem gezackten Spoiler.
Auf jeden Fall dürften die Verkleidungen den Luftwiderstand senken, verglichen mit Fahrzeugen ohne diese Verkleidung
Das ist auch so. Der "Luftvorhang" soll aber einen ähnlichen Effekt aufweisen, das Design erhalten und zugleich eine "nicht-sichtbare-Abdeckung" des Vorderrades ermöglichen, was bei klassischen Abdeckungen aufgrund des Lenkeinschlagwinkels, schlecht umsetzbar wäre.
Deine Behauptung, in den Radkästen herrsche Überdruck ist so stark vereinfachend, daß ich sie als falsch erachte. (Wo soll denn dieser Überdruck herkommen?
Der Überdruck in den Radkästen ist auch nicht überall gleich hoch, sondern im Bereich großer Turbulenzen. In
dieser Masterarbeit der TU Delft werden die Turbulenzen dargestellt (Seite 27) und die Druckverhältnisse in der Diskussion (Seite 42,43, 46 und 48).
Sinnvoll sind sie trotzdem, da sie eine effektivere Brensenkühlung unterstützen
Das war aber gar nicht der Hauptgrund für die Einführung der oben komplett offenen Radkästen, sondern der, dass damit das
Abheben der Sportwagen verhindert werden sollte. Darin heißt es übrigens auch, dass die Löcher in den Kotflügeln für einen Druckausgleich sorgen sollen, zwischen dem Überdruck im Radkasten, der sowohl durch die drehenden Räder, als auch im Falle eines Drehers durch die Luft, welche sich im Radkasten fängt, erzeugt wird und dem Unterdruck, der über dem Fahrzeug herrscht.