Hallo, zusammen!
Ich verstehe den direkten Zusammenhang zwischen reifen und Radkasten nicht so richtig.
Hallo, @H4cktOr!
An den Flanken eines PKW läuft bei hoher Geschwindigkeit im Idealfall eine laminare Luftströmung hoher Dichte vorbei. (Im Realfall, wenn die Aerodynamiker gut gearbeitet haben, werden in dieser laminaren Strömung noch kleine Verwirbelungen enthalten sein, die durch die Karosseriespalten verursacht werden.)
Trifft diese Luftströmung auf die Hinterkante eines Radkastens, so zweigt ein Teil der Strömung in den Radkasten ab, verursacht dort heftige Turbulenzen, und erzeugt beim Wiederaustritt aus dem Radkasten größere Wirbel, die den effektiven Querschnitt des Fahrzeugs und damit den Luftwiderstand vergrößern. (Diese Effekte werden im CW-Wert wiedergegeben.)
Die Lamellen an den Reifen in dem Versuch von Yokohama (Artikel von auto.de:
Reifen könnten Luftwiderstand senken - Magazin)
vergrößern den von Daciabastler angedeuteten Effekt, daß die Räder wie ein Radialgebläse-Rad fungieren und Luft aus dem Zentrum zum Rand hin befördern. Dadurch steigt der Luftdruck im Außenbereich (von der Achse entfernt) des Radkastens.
Das setzt dem in die Radkästen eindringenden Fahrtwind etwas Überdruck entgegen und verringert so die eindrinde Luftmenge und damit die Wirbelbildung und den Luftwiderstand.
Von Basteleien an den Reifen würde ich aber Abstand nehmen. Eine Abdeckung der äußeren Radkasten-Öffnungen scheint mir da eher machbar zu sein.
@ Daciabastler
Deinem Hinweis, daß Speichen in einem Rad Luftwiderstand überwinden müssen und damit während der Fahrt Energie verbrauchen, stimme ich uneingeschränkt zu.
Ich sehe auch in den verbreiterten Kotflügeln an der Vorderachse und den Luftsicken in den Flanken neuerer Autos die Bemühung, die Wirbelbildung in den Radkästen zu reduzieren.
Deine Aussage (#51): „Die Karosserie wird tatsächlich so gestaltet, dass der Fahrtwind wie eine Art Vorhang um die Räder rum geleitet wird.“ erweckt den Eindruck, als wäre das Problem Luftverwirbelung in den Radkästen damit elegant gelöst. Das diese Maßnahmen aber mehr bringen, als eine leichte Dämpfung dieses Effekts glaube ich Dir aber nur, wenn Du das belegen kannst.
(#60)
Was für die Verantwortlichen bei Citroen bei der Einführung der Radhausverkleidungen der DS im Vordergrund stand (optisches Design oder Luftwiderstandsminimerung kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall dürften die Verkleidungen den Luftwiderstand senken, verglichen mit Fahrzeugen ohne diese Verkleidung.
(#56)
Deine Behauptung, in den Radkästen herrsche Überdruck ist so stark vereinfachend, daß ich sie als falsch erachte. (Wo soll denn dieser Überdruck herkommen?)
Vielmehr ist es doch so, wie in dem oben verlinkten Artikel beschrieben, daß es im Radhaus zu starken Verwirbelungen kommt. In Bereiche starker Verwirbelungen gibt es Zonen mit Überdruck und Zonen mit Unterdruck. Da das Radhaus offen ist, herrscht im Radhaus insgesamt derselbe Druck wie außen.
Die Luftöffnungen in den Radkästen von Rennwagen erleichtern das Abfließen der Luft, die durch die Radialgebläsewirkung der Räder nach außen geschleudert wird. Den Fahrwiderstand dürften diese Luftschlitze vergrößern und nicht verkleinern. Sinnvoll sind sie trotzdem, da sie eine effektivere Brensenkühlung unterstützen.
Die Lamellen an den Reifenflanken in dem Versuch von Yokohama vergrößern den Überdruck im radialen Außenbereich der Radkästen und vermindern damit, wie oben beschrieben die Wirbelbildung beim Wiederaustritt der Luft aus dem Radkasten.