Ich habe miterlebt, wo bei einem Kollegen das ausgeschlagene Traggelenk während der Fahrt gebrochen ist. Zum Glück ist es mit Schrittgeschwindigkeit auf dem Betriebsgelände passiert und nicht 10 Minuten früher auf der Autobahn...
Wenn die Kugel bereits ihre Fettfüllung verloren hat und
absolut trocken läuft, kann das durchaus passieren.
Man kann das dann mitunter auch hören an einem knirschen und ächzen beim Lenkradeinschlag, wenn Metall trocken auf Metall reibt, wobei dann eine hohe Torrsionskraft auf den Schaft des gehärteten Tragegelenkes einwirkt, wodurch dieses dann am Übergang Kugel/Gewinde abreißen kann.
Ich hatte selbst einmal schon diesen Knirsch-Status beim Bus erreicht, wollte den Tausch des Tragegelenkes aber selbst machen, hatte jedoch so schnell keine Zeit dazu.
Um die Zeit zu
überbrücken ohne einen Bruch zu riskieren, habe ich den Gummibalg des Tragegelenkes mit einem Werkzeug angestochen, in dieses Loch die Sprühkanüle einer Dose Kettensprühfett gesteckt und den Gummibalg dann mit dem Fett gefüllt.
Kettensprühfett ist mit sehr viel schnell verdunstenden Lösungsmittel versetzt, dadurch dünn wie Wasser und es kriecht überall hin. - Das Lösungsmittel verdunstet dann schnell und zurück bleibt teigiges pappiges Kettenfett pur.
Das Knirschen war dann auch schlagartig weg, die Kugel lief wieder ohne Widerstand in der Kugelpfanne, ....... sie hatte dann nur eben noch deutliches Spiel.
Jedoch war die Gefahr eines Bruches durch Torrsionskräfte wg. starker Reibung reduziert und eine oder 2 Wochen später habe ich dann das Tragegelenk gewechselt.
Die Querlenker würde ich mir, nach Ansehen des Videos, auch zutrauen selbst zu wechseln. Geht das noch mitm Wagenheber oder wäre da so eine Selbsthilfewerkstatt besser? Dem Video zu Folge geht das noch.
Eine Hebebühne ist zwar immer besser weil man aufrecht arbeiten kann, aber es geht auch ohne.
Das Fahrzeug aber
BITTE NICHT auf dem Wagenheber belassen, sondern auf einem Unterstellbock sicher ablassen.
Erstens ist das sicherer und zweitens wird dadurch der Scherenwagenheber frei, den Du (
je nach Fahrzeugtyp) dann u.U. für einen anderen Einsatzzweck benötigen kannst.
Denn je nach Konstuktionsweise der Vorderachse kann es möglich sein, daß man beim Ausbau eines Tragegelenkes den Scherenwagenheber als "Spreizer" einsetzen muß, um das Tragegelenk herausfädeln zu können.
Oder beim Einbau eines Queerlenkers, damit man diesen zum einsetzen der letzten Schraube von unten hochzudrücken kann, damit man die Schraube ins Schraubenloch bringt.
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Nachtrag, 30 Minuten später ........
wenn Du schon in dieser Ecke hantierst, schau vorher schon mal ob dieser Spanner noch auf der Antriebswellenmanschette sitzt.
Die reißen nämlich im Laufe der Zeit schon gerne mal, wodurch die Manschette ihre Fettfüllung langsam verliert. Dann kann das Gelenk trockenlaufen, wird zerstört und es wird teuer.
Falls der Spanner locker sitzt ersetze ihn durch einen guten Schlauchbinder passender Größe aus dem Baumarkt, denn der ist mit Schraubendeher oder Nuß einfacher zu befestigen als der Originale, für den man eine spezielle Zange zum klemmen braucht und die man meistens nicht hat.
Sollte evtl. schon Fett ausgetreten sein, - das gibt es bei Renault / Dacia in einem kleinen Plastikkissen.
Spitze abschneiden, die Manschette etwas zurückziehen, Fett reindrücken, - fertig.
Das ganze jetzt nur zur Sicherheit, nicht daß Du erst beim arbeiten darauf aufmerksam wirst, dann aber weder Schlauchbinder noch geeignetes Ersatzfett zur Hand hast.
Denn wenn das Rad schon mal demontiert ist, ist diese Arbeit ein Klacks von 10 Minuten.