Einfahröl ist überflüssig. Moderne Öle, moderne Fertigung mit gleichmäßigen Toleranzen der Großserie. Dennoch gibt es auch hier Ausreißer. Mehr Abrieb gibt es in einem neuen Motor mit Sicherheit, als in einem Eingefahrenen. Verbrennungsrückstände landen auch im Öl, kein Motor ist zu 100% dicht. Weder am Kolben, noch an den Ventilen. Öl verschleißt, es oxydiert, die Molekülketten brechen durch chemische und mechanische Einflüsse. Warum Motoren trotzdem 300tkm mit einer Ölfüllung halten? Gute Qualität von Mechanik und Öl. Beim Lodgy schaue ich, dass es einigermaßen mit den 20tkm hinhaut. Bringt mich nicht um und erhält mir die Garantie. Gerade der Turbo ist ein thermisch und mechanisch hochbelastetes Teil. Da ist gute Schmierung wichtig. Allerdings reichen da 10 Sekunden im Stand laufen lassen, dann ist das Öl im ganzen Motor verteilt. Wenn der Wagen ein paar Tage steht, heißt das ja auch nicht, dass die Bauteile ohne Schmierung sind. Ein modernes Öl haftet lange an den Bauteilen. Bei uns stehen Lager mit einer Grundschmierung mehrere Tage und Wochen in der Firma und die Bauteile werden noch vor der Ölbefüllung bewegt. Teilweise um das Spiel zu messen, teilweise um Wellen zu montieren. Die Grundschmierung kann das ab.
Da ich zum Ziel habe, meinen Lodgy 300tkm zu fahren, behandle ich ihn ordentlich. Da gehört eine vernünftige Wartung dazu. Wer meint, dass die Wechselintervalle pure Gelmacherei sind, der hat nur teilweise recht. Klar ist den Herstellern eine gute Auslastung der Werkstätten wichtig. Lange Serviceintervalle sind aber ein Verkaufsargument. Das Öl nach einem Jahr zu wechseln, obwohl nur 8tkm gefahren wurden, das wiederrum halte ich für Humbug.
Grüße
Martin