Als es 2004 mit der Renaissance von Dacia losging - mit dem Logan, war an einen Verkauf in Westeuropa gar nicht gedacht. Aber Renault hatte erkannt, dass sich der Konzern mit dieser Marke breiter aufstellen konnte. Technisch ging das, weil der Logan noch in Rufweite zu europäischen Sicherheits- und Umweltansprüchen war. Nun ist die Marke mit gewachsen, auch technisch. In Duster, Logan/Sandero II und Lodgy/Dokker war Westeuropa von Anfang an mit im Fokus der Entwickler. Deshalb sind diese Typen längst nicht mehr solche Verzichts-Exoten, die Ausstattungsvariante Acces oder Basis zunehmend nur noch für's Image bzw . um den kunden mit einem Basispreis in den Verkaufsraum zu locken - den er dann mi Comfort, Prestige, Stepway oder einem rabattierten Renault wieder verlässt. Wollte der Konzern 2004 wiederholen, müsste er den Renault Kwid als Dacia unterhalb des Sandero sowie den Renault Triber als neuen Siebensitzer nach Europa holen - Autos, mit denen Renault in Asien punktet - zwischen VW Polo (zu teuer und zu wertig) und Tata Nano (auch für den indischen Markt zu klein und zu primitiv). Dass der Quid als E-Dacia kommt, liegt auf diese Erfolgslinie, aber wir wissen, dass im e-Auto-Bereich ein Verzicht möglich ist, der bei Verbrennern längst Tabu ist (Renault Twizy, Citroën Ami). Ein Dacia Triber wäre für mich Minimalisten eine Erwägung wert, aber dazu wird es nicht kommen, denn der technische Abstand zu unseren steigenden Ansprüchen an Sicherheit und Umwelt ist zu groß.