Ich löse das Feuchtigkeitsproblem indem ich den Wagen kurz vor erreichen des Ziels extrem aufheitze und danach das Fenster auf den letzten paar hundert Metern aufreisse.
Da geht ne Menge Feuchtigkeit raus ( warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kallte
Exakt.
Hauptfeuchtigkeitsquelle sind dabei die Insassen selbst.
Ausgeatmete Luft enthält 40 Gramm pro Kubikmeter Wasserdampf, bei 0 Grad ist aber bereits die Luft mit 5 Gramm pro Kubikmeter gesättigt. Ist bei feuchter Witterung die Luft ohnehin an dieser Sättigungsgrenze, ist es insbesondere bei mehreren Insassen eine Sache von Sekunden, bis die Scheiben zu beschlagen beginnen.
Der Fehler ist dann, dass die meisten lediglich zu Beginn der Fahrt quasi rein "taktisch" gegen das Beschlagen ankämpfen, aber im weiteren Verlauf nicht "strategisch" vorgehen, um das Fahrzeug am Ende wieder mit einer möglichst niedrigen absoluten Luftfeuchte im Innern abzustellen.
Dafür braucht es aber eigentlich nicht notwendig einer solchen "Gewaltkur" am Ende der Fahrt ( auch wenn diese definitiv nützt ).
Mit den folgenden vier Regeln ist man "strategisch" auch gut aufgestellt:
1. Umluftregelung bei feuchtkalter Witterung nie nutzen. Diese mag bei trockenkalter Witterung schon mal probat sein, den Wagen schneller warm zu bekommen, bei feuchter Witterung verschärft sie jedoch das Problem der (unweigerlich) ansteigenden absoluten Luftfeuchte im Wageninnern massiv.
2. Am besten von Beginn an für höheren Luftdurchsatz durch den Wagen sorgen, indem man eines/mehrere Fenster einen Spalt weit öffnet.
Die "Zwangsentlüftung" der Karosserie selbst ist eher spärlich ausgelegt, und bewirkt daher immer einen leichten Überdruck im Wagen, gegen den die Ventilation bzw. der Fahrtwinddruck im Lüftungssystem "ankämpfen" muss.
Der Nutzen der schon erwähnten Windabweiser wird hierbei weithin unterschätzt, weil diese dies gerade auch bei Regenwetter ermöglichen.
3. Sind beschlagfreie Scheiben und "Wohlfühltemperatur" erreicht, die Ventilation nie ganz abschalten, sondern lediglich auf ein akustisch angenehmeres Maß zurückdrehen. Insbesondere wichtig, wenn man - meist ja gerade insbesondere gegen Ende der Fahrt - eher wieder langsam unterwegs ist und so manchen Kreuzungs-/Ampelstopp hat. Parallel dazu lieber auch die Heizung zurückdrehen, wenn es zu warm wird.
Den Luftdurchsatz durch den Wagen lässt sich dann noch erhöhen, indem man den Lüftungsregler so früh wie möglich aus der Defrost-Stellung auf alle Lüftungskanäle umstellt ( und auch entsprechend Düsen offenhat )
4. Keine "flüssigen" Feuchtigkeitsquellen im Wagen hinterlassen.
Das betrifft einerseits natürlich ( noch ) feuchte Oberbekleidung ( Regenjacke u.ä. ) und Schirme. Im wärmeren Innern verdunsten diese noch nach dem Abstellen des Wagens weiter vor sich hin und heben die absolute Luftffeuchte (wieder) an, die dann zwangsläufig insbesondere an den sich schnell ankühlenden Scheiben kondensiert.
Besonderes Problem hierbei: Feuchtigkeit im Fussraum. Ist es z.B. bei Matschwetter unvermeidbar, dass man hier Wasser "einbringt", das ( voraussichtlich ) bis Ende der Fahrt nicht verdunsten kann, während der Fahrt am besten auf die Bedüsung des Fussraums mit Warmluft ganz verzichten, damit man Matten und Fahrzeugboden nicht unnötig warm hinterlässt und damit diesen Effekt zumindest begrenzt.
Ist noch "flüssige" Feuchte im Wageninnern und kann man es sich am Stellplatz erlauben, ist es dann sogar hilfreich, eine Scheibe einen Spalt weit offen zu lassen.