Über die kleinere Suaoki denke ich auch grade nach. Sobald du sie etwas getestet hast, würde ich mich über ein Update freuen!
Ich habe keine Ahnung von der Suaoki, aber schon etwas Erfahrung durch unser Wohnmobil. Insbesondere was die Bordelektrik angeht.
Leider schweigt sich der Hersteller Suaoki etwas über die verbaute Batterie aus.
Ich gehe einmal davon aus, dass zu diesem Preis tatsächlich nur eine Blei-Gel-Batterie verbaut ist.
Ein LiFePo4 Akku ist für diesen Preis tatsächlich nicht zu bekommen.
Von der angegebenen Kapazität einer Bleibatterie darf man dann aber nur die Hälfte entnehmen, wenn man die Batterie nicht schädigen will! Auch läßt sich eine Blei-Gel-Batterie nicht so schnell nachladen, da die einen recht hohen Innenwiederstand hat.
400Wh bedeuten in etwa 30Ah. Nutzbare Kapazität also 15Ah.
Ein Wechselrichter, der hier ja auch eingebaut ist, hat einen Verlußt von etwa 15-20%.
Es bleiben daher tatsächlich ca.
13 Ah nutzbare Leistung am Ausgang.
Ein 800W Verbraucher, z.B. der Wasserkocher, eine kleine Kaffeemaschine oder die Heizdecke zieht 3,5Ah.
(Das ist aber Theorie, da man an der Suaoki nur max. 300W anschließen darf. Damit fallen schon viele Geräte raus.)
Vermutlich kann die Batterie auch nicht mehr versorgen. Denn man kann nicht beliebig schnell Strom aus einem Akku entnehmen! Da gibt´s große Unterschiede, die sich auch im Preis niederschlagen.
Für ein Wohnmobil macht man daher zunächst einmal eine Energiebilanz.
Wieviel Strom brauche ich denn am Tag?
- Kühlschrank/Box (Im Sommer)
- Ventilator
- Licht
- Heizen
- Kaffee
- Ladegeräte
- Wasserkocher
- GPS/Tablet
und welche Geräte brauche ich zeitgleich? (Maximale Entladung der Batterie beachten!)
.....
Wie lange laufen die einzelnen Geräte voraussichtlich und welchen Anschlußwert haben diese?
Dann kann man noch einen Puffer dazurechnen. Je nach Geldbeutel und Platzverhältnissen.
Schließlich die Gegenrechnung: Wieviel Strom kann ich, in welcher Zeit, wieder in den Akku bekommen?
Kühlen und heizen braucht erfahrungsgemäß die meiste Energie.
Ein Semiflex-Solarfeld von 100Wp (Watt-Peak)
(Abmessungen: 1050 x 540 x 3mm Gewicht 2 kg)
kann unter allerbesten Voraussetzungen etwa 5,6Ah leisten.
Verlußte gibt es auch hier durch den Solarregler, Einstrahlwinkel und Temperatur des Moduls.
Mppt-Regler sind besser als PWM-Regler, da sie mehr aus dem erzeugten Strom in den Akku bringen, sind aber - oh Wunder - auch teurer!
Ich gehe von 4Ah pro Modul im Sommer aus. Mehr nicht.
Über den Zigarettenanzünder kommt ja nur während der Fahrt Strom in die Powerbox. Das wird im Regelfall nicht für einen Kurzurlaub oder Wochenende reichen.
Zum Vergleich: Wir haben einen 120Ah LiFePo4 Akku an Bord. Bei diesem Akku sind aber ca. 110Ah voll nutzbar! Kühlschrank und heizen geht über Gas, weil es mit Strom in dieser Größenordnung keinen Sinn macht.
Meine Einschätzung der Suaoki:
Das Ding ist toll für ein Picknick. Ist sehr flexibel und vielseitig einsetzbar.
Für ein kleines Wohnmobil ist es aber zu klein und ungeeignet. Dafür ist der Akku einfach zu klein.
Ich würde tatsächlich über eine kleine Wechselgasflasche für die (Kombi-)Kühlbox und den Kocher nachdenken. (Oder Kartuschenkocher nehmen.)
Wärend der Fahrt die Kühlbox an der Zigarettenanzünderdose betreiben.
Im Wohnmobilforum gab es jetzt einen interessanten Ansatz:
Wechselkartusche (z.B. 450g) mit Adapter als Notlösung. Damit kann man ein Wochenende auf kleiner Flamme kühlen.
Besser wäre eine 2Kg Tauschflasche, weil die auf Dauer doch billiger ist.
Oder eben eine größere Batterie. Umsonst gibt´s beides nicht.
Wer noch etwas über Ladebooster wissen möchte kann gerne Fragen.
LG Carsten