Bin vor ein paar Jahren dienstlich in den USA unterwegs gewesen. Hatte einen 188 kW (255 PS) starken 3,6-Liter V6 Pontiac G6 als Leihwagen am Airport übernommen.
Unser Weg führte von El Paso zu den Carlsbad Caverns (die mein Oberst unbedingt sehen wollte!), rein nach Carlsbad selbst, nach Artesia und über Hope quer durch die Berge von Cloudecroft nach Alamogordo und zur Holloman Airforcebase.
Ein Weg von 522Km. Eigentlich nichts besonderes.
Die Tankanzeige zeigte bis oben hin an.
Darum fuhren wir zunächst nach Carlsbad Caverns. 240Km.
Tankanzeige dort: Voll!
Da können wir ja noch weiter fahren nach Carlsbad, sind ja nur 60Km.
Tankanzeige: Ein Balken weg.
(Wir dachten, "der hat aber einen großen Tank". USA eben!)
Verbrauch lt. Bordcomputer immer zwischen 8,5-9 Liter/100Km
Also weiter nach Artesia. Sieht auf der Karte aus wie eine hübsche Kleinstadt.
Mist, hier gabs nur eine Tankstelle und die war heute "out of order" - kein Tropfen zu bekommen!
Jetzt waren schon 420Km auf der Uhr, etwas über halb, sagte die Nadel auf der Anzeige.
Doch da sollten noch ein paar kleine Ortschaften kommen. z.B. Hope (Hoffnung)
Aber da war alle Hoffnung gegangen! Da rollten, wie im Film, nur noch verdorrte Büsche umher! Der ganze Ort verlassen. Leer.
Jetzt standen 450Km auf dem Tacho und die Nacht brach herein.
New Mexico kann im Hinterland verdammt einsam sein!
Die nächsten 100Km haben wir niemanden mehr zu Gesicht bekommen! Kein Auto, keine bewohnte Ortschaft. Noch nie in meinem Leben habe ich so das Gaspedal gestreichelt!!!!
Dann, schon in den Bergen, in denen der Spritverbrauch auch noch anstieg, war da eine Trapperhütte.
Hab dann da geklopft, weil die rote Tankanzeigenleuchte schon lange an war.
"Sorry Sir, we are near out of gas. Can You help us?"
Er war freundlich und meinte, direkt hinter dem nächsten Bergrücken wäre Cloudecroft und die Tanke hätte noch auf.
Mit stotterndem Motor fuhr ich auf den Hof der Fuelstation.
Dort bekam ich den Tankdeckel kaum runter. Er hatte sich festgesaugt.
Wieviel ich in den Tank reinbekommen habe, weiß ich nicht mehr.
Aber eines habe ich mir aus dieser Zeit mitgenommen: Nie wieder so blauäugig mit wenig Sprit unterwegs sein!
Erst recht nicht, wenn auf der Rücksitzbank zwei Obristen sitzen, denen es sch.. egal ist, woher Du in der Pampa das Benzin auftreibst.