Heute ist der 5. Jahrestag meines Sandero und somit wird es Zeit für die nächste Zwischenbilanz.
Im 5.Jahr blieben der Wagen und ich zum Glück von weiterem Ungemach verschont und es gab keine außerplanmäßigen Schäden oder Reparaturen. Man darf ja auch mal Glück haben
Die Laufleistung im letzten Jahr ist mit rund 19.000 km unterhalb meiner Prognose von 20.000 km geblieben und hat sich ggü. dem Vorjahr kaum verändert. Bei mir gab es zum Glück auch keine coranabedingten Änderungen bei der Arbeit (Kurzarbeit o.ä.), sondern der Betrieb ging ganz normal weiter. Allerdings sind doch in den letzten Monaten einige Privat- bzw. "Vergnügungsfahrten" entfallen, was sich dann in Form geringerer Kilometerleistungen widerspiegelt. Heute früh lang der KM-Stand bei 97.817; somit bin ich im abgelaufenen Jahr 19.007 km gefahren und damit nur rund 200 km mehr als im vorhergehenden Jahr. Der Durchschnittsverbrauch ist erneut leicht auf 7,16 Liter LPG je 100 km angestiegen. Hinzu kamen 0,40 Liter Superbenzin pro 100 km. Der Sandero hatte in den letzten 5 Jahren insgesamt 308 Tankstops. Die reinen Treibstoffkosten sind weiter angestiegen und belaufen sich auf EUR 3,95 je 100 km für LPG und EUR 0,39 für Startbenzin. Erläuternd dazu: bis August 2016 bekam ich alle 3 Monate von der Firma einen Tankgutschein über 20 Liter Super für lau. Leider, leider ist diese Zusatzleistung dann aber ersatzlos gestrichen worden, so daß ich a) das Startbenzin nun komplett selbst bezahlen muß und b) dies natürlich sukzessive die Kosten erhöht. Dennoch waren die reinen Spritkosten mit EUR 4,34 je 100 km in den letzten 4 Jahren extrem günstig. Ein zusätzlicher Grund dafür war meine Super-MasterCard der Santander-Bank, die mir in der Zeit von 2006 - 2019 auf jeden Tankumsatz einen Rabatt von 5 % eingebracht hat. Diese Karte wurde aber im Frühjahr 2019 seitens der Santander gekündigt, weil das gesamte Produkt eingestellt wurde. Absehbar ist schon jetzt, daß die Spritkosten weiter steigen werden. Waren es letztes Jahr an dieser Stelle nur die in den nächsten Jahren erfolgenden Steuererhöhungen beim LPG, kommt Stand heute dann zukünftig auch noch das Thema CO2-Steuer hinzu, die fossile Treibstoffe absehbar deutlich verteuern wird. Erstaunlicherweise hat sich aber zumindest weder die 1. noch die 2. Stufe der LPG-Steuererhöhungen zu Anfang der Jahre 2019 und 2020 noch nicht in höheren LPG-Preisen niedergeschlagen. Aktuell liegt meine Stammtanke bei knapp 56 Cent pro Liter. Man wird sehen, wie das in 2021 verläuft.
Bei der Kostenaufstellung kalkuliere ich den Wertverlust linear über 5 Jahre bis auf 0. Somit ist der Wagen nun vollständig kalkulatorisch abgeschrieben. Bereits letztes Jahr schrieb ich hier, daß ich nach den zahlreichen und teilweise schwerwiegenden Defekten nicht gewillt bin, den Wagen über das Ende der Anschlußgarantie im Juni 2021 weiterzufahren. Angepeilt waren ja ursprünglich mal 6-7 Jahre (je nach Zustand, Reparaturanfälligkeit und persönlichen Umständen), Es wird also spätestens im Jahr 2021 zu einer Neuanschaffung kommen. Bis dahin schützt mich die Garantieverlängerung vor unerwarteten Reparaturkosten, aber danach geht alles auf meine Kappe und ich habe keine Lust, das Risiko bei diesem Wagen einzugehen.
Folgende Kosten sind im fünften Jahr entstanden:
Wertverlust: 2.388 Euro
Wartung: 616,56 Euro (Inspektion)
Reifenwechsel: 45,00 Euro
Wagenpflege: 9,90 Euro
Versicherung: 318,63 Euro
HU/AU: 222,40 Euro
Steuer: 74,00 Euro
Kraftstoff: 908,37 Euro
Ersatzteile: 295,99 Euro (neue Sommerreifen und ein Satz neue H4-Lampen)
Gesamtkosten: 4.878,85 Euro bzw. 0,26 Euro je km (genauer 25,7 Cent je km)
Damit bin ich leicht unterhalb meiner Prognose von EUR 5.000 geblieben.
Gesamtbilanz der ersten fünf Jahre:
Wertverlust: 11.940 Euro
Wartung: 2.294,54 Euro
Reifenwechsel: 205,00 Euro
Wagenpflege: 117,99 Euro
Versicherung: 1.960,10 Euro
Zubehör: 1.184,53 Euro (RFK, allerlei von LZ Parts, Wischerhebel u.v.m.)
Sonstiges: -548,24 (Garantieverlängerung, Überführung, Abzug: Wertminderung nach Unfallschaden sowie Auszahlung Hagelschaden)
Steuer: 370,00 Euro
Zulassung: 92,80 Euro
Ersatzteile: 1.134,27 (Winterräder, H4-Lampen, neue Sommerreifen, neue Winterreifen)
Kraftstoff: 4.277,22 Euro
Reparaturen: 316,14 Euro (Abdichtung des rechten Hinterreifens, Abdichtung der Heckscheibe)
HU/AU: 362,90 Euro
Gesamtkosten: 23.707,25 Euro bzw. 0,24 Euro je km (genauer: 24,2 Cent)
Die Kosten je km sind damit einigermaßen im erwarteten Rahmen geblieben. Die Zielsetzung eines Kostensatzes von unter 0,20 Euro je gefahrenem km gebe ich allerdings auf, da ich das Fahrzeug nicht wie geplant 7 Jahre lang fahren werde. Wie hoch die Gesamtkosten letztlich liegen werden, läßt sich heute noch nicht vernünftig prognostizieren. Ein Weiterbetrieb im kommenden Jahr (nach Abschreibung auf 0) und eine Gegenrechnung des Restwertes bei Verkauf wird den Kostensatz sicherlich noch einmal etwas deutlicher senken. Wir werden es sehen.
Für das kommende sechste Jahr erwarte ich, durch den Wegfall der Abschreibung, insgesamt deutlich geringere Kosten wie für das fünfte Jahr. Die Treibstoffkosten werden vermutlich steigen; ebenso dürfte die Fahrleistung eher wieder bei rund 20.000 km liegen. Insgesamt kalkuliere ich daher im nächsten Laufzeitjahr Gesamtkosten in Höhe von etwa 3.000,00 Euro, was bei 20.000 km prognostizierter Fahrleistung einem Kostensatz von 0,15 Euro entspricht. Dies dürfte den Durchschnittskostensatz je km auf einen Wert von etwa 23,7 Cent vermindern.
Gespannt bin ich auf die weitere Veränderung des LPG-Preises ab dem kommenden Jahr und in den Jahren danach. Durch die beschlossene Abschmelzung der Förderung sollte sich LPG verteuern und ggf. den bisherigen leichten Kostenvorteil zum Diesel einbüßen. Hinzu kommt das Thema Co2-Steuer.
Noch nicht final entschieden ist die Frage, ob mein nächstes Fahrzeug nun ein Diesel wird oder ob ich doch wieder zum LPG-Motor greife. Das kann ich seriös erst im nächsten Jahr entscheiden, wenn die Bestellung ansteht und wenn auch Preise und Eckdaten zum Sandro III bekannt sind. Da es inzwischen auch den Clio mit LPG-Antrieb zu kaufen gibt, werde ich mir vom Händler auf jeden Fall auch einen vergleichbaren Clio konfigurieren und anbieten lassen.
Ich bleibe also auf jeden Fall im Renaultkonzern und hoffe beim nächsten Wagen auf etwas mehr Zuverlässigkeit. Die längstmögliche Garantie wird aber selbstverständlich gleich mit eingekauft. Sicher ist sicher.